Mittwoch, 16. Oktober 2024

Landauer Welttierschutztag zeigt: Im Tierschutz gibt es viel zu tun

5. Oktober 2021 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Der Landauer Tierschutztag findet seit 2003 statt.
Foto: Pfalz-Express

Landau. „Jetzt mehr Tierschutz“ heißt das diesjährige Motto des Welttierschutztages zum 4. Oktober. Man hofft natürlich, dass sich die Politik noch mehr dafür einsetzen wird.

Am Samstag davor findet traditionell seit 2003 in Landau der dortige Tierschutztag statt. Es präsentieren sich verschiedene Organisationen, die alle das gemeinsame Ziel haben, Informationen zu übermitteln und auf Missstände aufmerksam zu machen.

Letztes Jahr musste der Tag coronabedingt ausfallen, umso glücklicher waren die teilnehmenden Institutionen dieses Jahr am Samstag (2. Oktober), bei besonders guten Wetterbedingungen auch auf ein aufmerksames Publikum zu treffen.

Karin Hechler und Jürgen Borlinghaus
Foto: Pfalz-Express

Aktion PfalzStorch

Biologe Jürgen Borlinghaus und Karin Hechler, Beide von der Aktion PfalzStorch, sind fasziniert von den Großvögeln, die viele Jahre in Rheinland-Pfalz als ausgestorben galten. Nicht zuletzt dank Wiederansiedlungsbemühungen der Aktion PfalzStorch kann man heute von einer stabilen Storchenpopulation von etwa 360 Paaren und etwa 670 flüggen Jungstörchen (Zahlen aus 2019) ausgehen. Sie leben frei, können sich selbst versorgen.

Da der Mensch die Umgebung storchenfreundlich gestaltet, überwintern viele Störche in Frankreich oder Spanien und sparen sich den kräftezehrenden (und gefährlichen) Flug nach Afrika, wo sie auch oft abgeschossen werden. Dokumentieren kann man das mittels Besenderung.

Im Storchenzentrum in Bornheim kann man viel über den Weißstorch lernen. Seit 2008 dienen die Räumlichkeiten für vielerlei Aktionen und wechselnde Projekte. In der Dauerausstellung kann man etwas über die Biologie des Weißstorches, über die Wiesenbewirtschaftung, seinen Lebensraum und den Mythos Storch erfahren.

Und wer ein schönes und ungewöhnliches Geschenk sucht, wird mit einer Storchenpatenschaft gegen eine Spende bestimmt richtig liegen. Den Namen „seines“ Storches kann man sich natürlich aussuchen. (https://www.pfalzstorch.de/)

Martina Zimpelmann (Tierschutz Südpfalz, r.) mit einer Gassigeherin und Hund Archie aus dem Tierheim.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Tierheim Maria Höffner – Tierschutz Südpfalz e.V.

Das Landauer Tierheim ist schon seit 2003 regelmäßig beim Welttierschutztag dabei.
Selbstverständlich gibt es immer Infos zu den Tierheim-Insassen, die sich ein neues Herrchen oder Frauchen wünschen.

Anschauen kann man sich die Tiere innerhalb der Öffnungszeiten, aber nach Terminvereinbarung. Hund und zukünftiger Besitzer sollten zueinander passen. Die beste Gelegenheit, das festzustellen, bietet sich beim Gassigehen. Dazu wird aus versicherungstechnischen Gründen eine entsprechende Einweisung (Gassigeher-Seminar) benötigt, die den sicheren Umgang mit  den Tierheimhunden vermittelt.

Auch Patenschaften für Hunde können angeboten werden. Der Tierschutz-Südpfalz e.V., der für das Tierheim zuständig ist, wird sich am 7. Oktober in seiner Mitgliederversammlung allen anfallenden Themen, die das Tierheim betrifft, widmen. (http://www.tierheim-landau.de/)

Sabine Ottinger-Kremer
Foto: Pfalz-Express

SOS Wildtierfindelkinder – Sabine Ottinger-Kremer

Sabine Ottinger-Kremer, ist die wie sie selbst sagt und wie sie auch von anderen genannt wird, „Wildtiermama“. Auch sie mittlerweile aus dem Welttierschutztag nicht mehr wegzudenken. Eine Idealistin, die sich unermüdlich für Wildtiere einsetzt und eine ausgesprochene Expertin, was Eichhörnchen betrifft, ist. Sie arbeitet eng mit einer Wildtierauffangstation in Maßweiler zusammen.
Alle betreuten Tiere, die entweder krank oder als Tierkinder zu ihr kommen, werden natürlich auch wieder so schnell es geht ausgewildert. (http://www.sos-wildtierfindelkinder.de/)

Willi Schuppert und Tierärztin Bettina Vulpe setzen sich im Komitee gegen den Vogelmord ein.
Foto: Pfalz-Express

Komitee gegen Vogelmord e.V.

Das Komitee gegen Vogelmord e.V. war dieses Jahr zum ersten Mal in Landau mit einem Infostand dabei. Hier konnte man auch die verschiedenen Fallen und Netze sehen, die Vogelfänger benutzen. In ganz Europa ist Tierretter Willi Schuppert unterwegs um kriminellen Vogelfängern das Handwerk zu legen. Gerade kam er aus Italien zurück und wird demnächst wieder dorthin zurückkehren.

„Vogelmassenmord gibt es in vielen Ländern darunter Libanon, Zypern, Malta und Sardinien“, erzählt er. Die Jagd auf kleine Vögel ist im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Zypern, die drittgrößte Mittelmeerinsel, ist bei Zugvögeln als Zwischenstation besonders beliebt.

Seine Arbeit ist sehr gefährlich und etliche Verletzungen zeugen von Angriffen ertappter Vogelmörder. Die werden hart bestraft, so man sie bekommt. „Es ist ein Milliardengeschäft“, weiß Schuppert.

Zusammen mit Tierärztin Bettina Vulpe, die auch beim Tierschutztag dabei war, wird sich Schuppert bald wieder auf die Jagd begeben, auf die Jagd nach den illegalen Jägern in Italien. (https://www.komitee.de/)

Sabine Luppert: So fühlt sich ein Vogel in einem zu engen Käfig.
Foto: Pfalz-Express

Schüler für Tiere e.V. – Andreas und Sabine Luppert

Auch Schüler für Tiere, bekannt für spektakuläre und drastische Aktionen, war in Landau dabei.
„Mir ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche im Sinne des Tierschutzes erzogen werden“, so Sabine Luppert, die mit Ehemann Andreas, Kindern und viel Infomaterial angereist war.

Ihre Themen beziehen sich auf illegalen Welpenhandel, auch gegen den Tierhandel in Baumärkten und grausame Tiertransporte, wendet sich Luppert in ihrem Verein. Wie man Kleintiere artgerecht in entsprechend großen Unterkünften hält, ist Vielen nicht klar. Da stülpt sich die engagierte Tierschützerin auch schon mal einen Vogelkäfig über den Kopf um die Enge, die ein Vogel in einem zu kleinen Käfig ertragen muss, zu symbolisieren. Sie nennt es einen „lebenslangen Knast“.

Welches Futter für welches Tier: Kinder durften gutes und schlechtes Futter zuordnen und hatten viel Spaß an der Aktion.

Gezeigt wurden aktuelle Videos von deutschen Schlachthöfen vom SOKO Tierschutz.
Auch das ist ein stetes Aufregerthema. Es zeigt, wie grausam oft in deutschen Schlachthöfen mit Schlachttieren umgegangen wird.

Durch den Verkauf von leckerer Lebensmittelretter-Marmelade und Spenden konnte „Schüler für Tiere“ 168,61 Spenden einnehmen.

Dieser Betrag wird auf 200 Euro aufgerundet und jeweils hälftig an das Komitee gegen Vogelmord und SOS Wildtierfindelkinder überwiesen. (https://www.schueler-fuer-tiere.de/)

Insgesamt sagten alle Teilnehmer, sie hätten gute Gespräche geführt und wollen gerne auch nächstes Jahr wieder dabei sein. (desa)

Kleine Tierschutzgalerie

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