Landauer Welttierschutztag: Schüler für Tiere schockt mit falscher Metzgerei

2. Oktober 2016 | Kategorie: Landau, Regional

Der Verein Schüler für Tiere machte mit seiner Aktion sehr nachdenklich.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Freiluftveranstaltungen in Deutschland stehen und fallen mit gutem Wetter. Diese Erkenntnis mussten auch die Teilnehmer des gestrigen 13. Welttierschutztages akzeptieren.

Der Herbst machte sich mit kühlem Wetter und kurzen Regenschauern immer wieder bemerkbar. Und so hielt sich auch das Publikumsinteresse an den Tierschutzthemen in Grenzen.

Der Landauer Welttierschutztag findet regelmäßig am Samstag vor dem eigentlichen Welttierschutztag, der am 4. Oktober gefeiert wird, statt.

Um möglichst viele Menschen für Tierschutzprobleme zu interessieren, trifft man sich samstags, wenn auch der Markt stattfindet und Leute in der Stadt sind.

Die Teilnehmer wechseln, wobei das Tierheim Maria Höffner schon seit Start des Welttierschutztages 2003 mit an Bord ist. Das Tierheim hat seit diesem Jahr einen neuen Vorstand und plant einige neue Aktivitäten, über die der Pfalz-Express separat berichten wird.

Artgerechtes Fressen für das Tier und anderes mehr; darüber informierte Tierheilpraktikerin Manuela Roth. Keine Chemie, mineralisch ausgewogen, ohne Fett und so weiter, so muss ein gutes Tierfutter aussehen.

Die Kaninchenhilfe hatte aufgrund des schlechten Wetters ihr Schaugehege zu Hause gelassen. Dafür aber entsprechendes artgerechtes Futter mitgebracht.

Diplompsychologin Anna Halmburger, setzt sich für die Kaninchenhilfe Deutschland ein und hat selbst auch fünf Kaninchen zuhause. Kaninchen brauchen Platz, sehr viel Platz, und sollten auch nicht alleine gehalten werden. Das wissen viele Leute nicht, deshalb tut Aufklärung not, wie sie berichtet.

Hunde-Physiotherapie, Erste-Hilfe-Kurse für das Tier und noch vieles mehr bietet Bianca Keller in ihrer Praxis in Vorderweidenthal an. Sie war zum ersten Mal beim Tierschutztag dabei.

Die Eichhörnchenhilfe beim Welttierschutztag: Sabine Ottinger-Kremer aus Neustadt und Nathalie Gubler aus Karlsruhe haben sich auf die kleinen Fellnasen spezialisiert und sind ausgesprochene Fachfrauen auf diesem Gebiet. Ein kleines krankes Eichhörnchen, das ständig gefüttert werden muss, hatte Frau Ottinger-Kremer auch mitgebracht (siehe Bild).

Foto: Pfalz-Express/Ahme

Ein großer Stand der Tierhilfe zog die Aufmerksamkeit aller auf sich. Provozieren, die Menschen aufrütteln – das hat sich der aktive Verein, der sich auch vehement gegen das Ponykarussell in Landau einsetzt, auf die Fahnen geschrieben.

„Saftiger Braten vom Boxer“, „zartes Katzenragout“ und anderes mehr boten Sabine Luppert und ihr Team den verdutzten Passanten an. Und das so überzeugend, dass der Eine oder Andere wirklich dachte, das wäre Realität. In Wirklichkeit waren die Häppchen aus Hafer, Soja und Reis, also vegan, ganz ohne Fleisch. Selbstverständlich wurden die zum Teil entsetzten Passanten über den Zweck der Aktion aufgeklärt.

Die „Schüler-für-Tiere“-Tierschützer machen nämlich keinen Unterschied zwischen Katze, Hund oder Schwein. „Warum also überhaupt Tiere essen?“ fragen sie.

„Die Verbraucher haben es letztlich in der Hand: Durch ihren Einkauf können sie zum Tierschutz beitragen: für eine artgerechte Tierhaltung, für weniger und kürzere Tiertransporte und für weniger Tierversuche. Für eine gesunde Ernährungsweise ist Fleisch kein notwendiger Bestandteil.“
Man solle den Fleischanteil im Speiseplan reduzieren und öfter umsteigen auf vegetarische oder vegane Gerichte, so der Rat von Sabine Luppert. (desa)

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