Dienstag, 21. Mai 2024

“Jüdisches Leben muss geschützt werden”: Landau erinnert an die Opfer der Novemberpogrome

9. November 2023 | Kategorie: Landau, Regional

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Die Stadt Landau hat am Donnerstag, 9. November 2023, der Opfer der Novemberpogrome an der jüdischen Bevölkerung in Deutschland vor 85 Jahren gedacht.

Rund 300 Personen versammelten sich um 17 Uhr am Synagogenmahnmal auf dem Elias-Grünebaum-Platz, um der ermordeten und verfolgten Juden zu gedenken.

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Oberbürgermeister Dominik Geißler hielt eine bewegende Ansprache und legte einen Kranz am Mahnmal nieder. Er betonte, dass jüdisches Leben heute in Deutschland und weltweit wieder bedroht werde und dass dies unerträglich sei. „Jüdisches Leben muss gerade bei uns in Deutschland so normal und selbstverständlich möglich sein wie muslimisches und christliches Leben. Wir dürfen die Verbrechen, die an Juden begangen wurden niemals vergessen und dulden nicht, dass Juden jetzt wieder – auch auf deutschem Boden – Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt sind.”

Geißler sagte, er habe sich in letzter Zeit mit jüdischen Mitbürgern unterhalten. Sie schilderten ihm, dass sie bedroht wurden. Deshalb will er eine Stelle eines Antisemitismus-Beauftragten in der Stadt schaffen.

Schüler des Max-Slevogt-Gymnasiums stellten die Biographien von Salomon Wolff und Joseph Weiler vor, die beide im Verlauf der Reichspogromnacht 1938 in Landau ums Leben kamen. Sie sorgten auch für die musikalische Begleitung der Veranstaltung. Im Anschluss sprachen Dekan Volker Janke und Pfarrer Kartsen Geeck ein ökumenisches Gebet. 

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Vor 85 Jahren brannte auch in der Stadt Landau in der Reichspogromnacht die Synagoge. In den Tagen darauf wurden Landauer Juden verfolgt und deportiert und ihre Wohnungen und Geschäfte zerstört. An die niedergebrannte Synagoge erinnert seit 55 Jahren ein Mahnmal in der Friedrich-Ebert-Straße. Seit dem Jahr 2016 trägt der Platz, der das Mahnmal umgibt, den Namen des früheren Bezirksrabbiners Dr. Elias Grünebaum.

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

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