Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Germersheim: „Beeindruckende Konversionsprojekte“ und 77 Millionen Euro für Südpfalz-Kaserne

15. August 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional, Top-Artikel
Auf dem Queichweg zur Stadtkaserne: Die Ministerin mit Thomas Gebhart, Landrat Brechtel und Bürgermeister Schaile. Fotos/Video: Pfalz-Express/Licht. Fotogalerien am Textende.

Auf dem Queichweg zur Stadtkaserne: Die Ministerin mit Thomas Gebhart, Landrat Brechtel und Bürgermeister Schaile.
Fotos/Video: Pfalz-Express/Licht
Fotogalerien nach den jeweiligen Textabschnitten.

Germersheim – Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat Germersheim besucht: In der Südpfalz-Kaserne empfing Kommandeur Oberstleutnant Maximilian Olboeter am Montag die Chefin aller deutschen Soldaten, und vor dem Germersheimer Rathaus warteten der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart (CDU), Landrat Dr. Fritz Brechtel und Bürgermeister Marcus Schaile auf den Besuch aus Berlin.

Von der Leyen (CDU) wollte sich ein Bild über die Leistungsfähigkeit des Luftwaffenausbildungsbataillons, die Einsatzvorbereitende Ausbildung und die Fortschritte bei der Sanierung der Gebäude machen. Außerdem führte die Ministerin ein Gespräch mit der Bürgerinitiative „Gefahrstofflager“, die sich gegen die Erweiterung des Gefahrstofflagers im US-Depot wehrt.

Zuvor hatte Ursula von der Leyen auf Einladung von Thomas Gebhart einen Rundgang durch Germersheim über die Stadtkaserne in die Stengelkaserne gemacht.

An den romantischen Ecken der Queich entlang ging es zu Fuß zur gigantischen Baustelle der Stadtkaserne, wo die Abrissarbeiten in vollem Gang sind und auch durch den Besuch der Ministerin nicht unterbrochen wurden. Auf dem Weg gratulierte sie Bürgermeister Schaile und Landrat Brechtel auch zu ihren „ganz hervorragenden“ Ergebnissen bei der Bürgermeister- und Landratswahl.

Ingo Schneider vom Investor Inwo-Bau (Sandhausen) erklärte vor der Kulisse der ausgebeinten Standtkaserne  ausführlich, wie das künftige Einkaufszentrum mit Wohnungen im obersten Stockwerk aussehen und mit welchen Geschäften es belegt werden soll. Das sei „eine große Sache in der Region“, so Schneider. „Meine Güte“ entfuhr es dem prominenten Regierungsgast mehrmals respektvoll, vermutlich auch wegen des anvisierten Eröffnungstermins 2018.

Danach ging es mit der gepanzerten Limousine weiter zur Stengelkaserne. Dort erklärte Stefan Ofcarek vom Investor „Pantera“ die Pläne für den Umbau. Bei der Entwicklung von „KARL´S Quartier an der Queich“ entstehen rund 190 Wohnungen und Reihenhäuser. Manche Räume in den altem Gemäuern haben dicke, gewölbte Decken und eine große Fensterfront.

Von der Leyen war von beiden Konversionsprojekten beeindruckt: Bei diesen Größenordnungen einen privaten Investor zu finden, gelinge nicht immer. Auf einer Karte ließ sich die Ministerin von Bürgermeister Schaile die Lage der Gebäude zeigen: „Tatsächlich mitten in der Stadt“, staunte sie.

Es sei gut zu sehen, dass Konversion gelinge – in Germersheim sei das der Fall, weil „alle an einem Strang ziehen“, sagte von der Leyen.

Südpfalz-Kaserne wird gestärkt

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei einer Lage-Vorführung mit dem südpfälzischen SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitscher und Kommandeur Oberstleutnant Maximilian Olboeter.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei einer Lage-Vorführung mit dem südpfälzischen SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitscher und Kommandeur Oberstleutnant Maximilian Olboeter.

Rund 77 Millionen Euro will das Ministerium nächsten Jahren in die Südpfalzkaserne investieren, davon 41 Millionen bis 2020, erklärte die Verteidigungsministerin dann bei einem Pressegespräch noch in der Stengelkaserne: „Das würden wir nicht tun, wenn die Ausbildung in Germersheim nicht so immens wichtig wäre. Der Standort hat Zukunft.“ Die Bundeswehr wachse nach 25 Jahren des Schrumpfens wieder. Grund dafür sei die „internationalen Sicherheitslage“.

Gleich darauf hatte sie Gelegenheit, eben jenen Stadtort zu besichtigen. Der Kommandeur, Oberstleutnant Maximilian Olboeter, empfing seine oberste Dienstherrin vor dem Stabsgebäude.

Nach einem halbstündigen Vier-Augen-Gespräch ging es zum Main Gate, einer nachgebauten Feldlagerzufahrt, wo der Verteidigungsministerin ein echtes Spektakel geboten wurde.

Die Soldaten demonstrierten zuerst eine Fahrzeug- und Personenkontrolle. Dann knallten Gewehrschüsse, ein eindringendes Fahrzeug wurde zum Stehen gebracht, ein Transportpanzer „Fuchs“ raste heran, um die unter Feuer stehenden Kameraden zu unterstützen. Das Geschehen wurde von Oberleutnant Thomas Heinl über Lautsprecher erläutert.

Bei der Übung mit dabei waren auch Soldaten des Nato-Partners Armenien, die ebenfalls regelmäßig die Einsatzvorbereitende Ausbildung in Germersheim durchlaufen. Vor Soldaten und der Presse lobte von der Leyen nach der Vorführung die „sehr professionelle Ausbildung mit hervorragenden Experten im Tor zur Luftwaffe.“

Vor ihrer Abreise empfing die Ministerin noch Vertreter der Bürgerinitiative „Gefahrstofflager“.  Reinhard Werner, Erwin Leuthner, Dr. Volker Schaffhauser und Heinke Schaffhauser.

Lesen Sie dazu: „Gefahrstofflager US-Depot jetzt Präsidentinnensache“ und „Gefahrstofflager im US-Depot in Germersheim: Gebhart schlägt Runden Tisch vor„. (cli) 

 

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