Germersheim: Mit „Baggerbiss“ von Stadtkaserne zum Einkaufszentrum

27. April 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Wirtschaft in der Region
Modell von INWO-Bau: So soll das Einkaufszentrum aussehen. Fotos: Pfalz-Express/Licht Fotogalerie am Textende

Modell von INWO-Bau: So soll das Einkaufszentrum aussehen.
Fotos: Pfalz-Express/Licht
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Germersheim – Am Mittwoch haben offiziell die Abrissarbeiten zu den Baumaßnahmen der ehemaligen Stadtkaserne begonnen – mit einem sogenannten „Baggerbiss“.  Zuvor hatte der Investor INWO-Bau in den Hallen des historischen Gebäudes nochmals Details zum geplanten Einkaufs- und Wohnzentrum erläutert.

Aktualisierung am 28. November 2018: Lesen Sie dazu: Feuerwerk, Lightshow und Musik: „Stadträume Paradeplatz“ in Germersheim eingeweiht – Hunderte feiern mit

Insgesamt sei man auf einem „genialen Weg“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Jürgen Machmeier von INWO-Bau (Sandhausen). Alle Beteiligten der Stadt hätten großes Engagement gezeigt und an einem Strang gezogen – auch deshalb habe man die Projektentwicklung in recht kurzer Zeit geschafft.

Die Eröffnung ist für Ende 2018 geplant. Wenn man das riesige Areal (37.000 Quadratmeter) mit vielen abrissreifen Gebäuden im hinteren Bereich betrachtet, ein ambitioniertes Ziel, aber laut Machmeier realistisch. Auch von Seiten des Denkmalschutzes ist alles geklärt, Landrat Dr. Fritz Brechtel überreichte Machmeier das Genehmigungsschreiben.

Germersheim, Stadtkaserne, Baggerbiss

Zur Präsentation war die Germersheimer Bevölkerung eingeladen, die davon regen Gebrauch machte. Rund 120 Bürger waren gekommen.

30 Gewerbeeinheiten werden im alten Kasernengebäude auf einer Fläche von 14.300 Quadratmetern unterbracht. Dafür Mieter zu finden, fällt ebenfalls in den Aufgabenbereich von INWO-Bau. Derzeit liege die Vermietungsquote bei 70 Prozent, sagte Machmeier. Bis Juli will man 100 Prozent vermietet haben.

Sicher zugesagt hätten bis jetzt unter anderem Rewe, Lidl (verlagert vom Ludwigsring), Drogeriemarkt Müller, AWG-Textil, Drehkreuz-Textil, die Sparkasse, Depot-Inneneinrichtungen, Vodafone, ein Friseur, eine Reinigung, ein Apotheker, ein Optiker und ein asiatischer Imbiss.

Das ehemaligen Proviantamt ist für Büroflächen in den Größen von 43 bis 300 Quadratmetern vorgesehen. Ärzte, Steuerberater oder Verlagsgesellschaften wären beispielsweise mögliche Mieter, sagte Machmeier. Klar ist schon, dass ein Mercedes Benz-Innovationszentrum und der private Bildungsträger ProfeS dort unterkommen.

Den Platz davor will man mit einem Gastronomiebetrieb mit Außenfläche belegen. Zum Lazarettgarten hin soll eine schwebende Terrasse angebracht werden.

V.li.: Bürgermeister Marcus Schaile, Jürgen Machmeier von INWO-Bau und Landrat Dr. Fritz Brechtel.

V.li.: Bürgermeister Marcus Schaile, Jürgen Machmeier von INWO-Bau und Landrat Dr. Fritz Brechtel.

„Ein toller Mix“, findet Machmeier der die „abgeflossene Kaufkraft“ wieder ins Zentrum zurückführen werde.

Die 19 Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen (110 und 180 Quadratmeter) in der ersten Etage des Einkaufszentrums werden ausschließlich zur Miete angeboten, kaufen kann man sie nicht. Für Autos sind 340 Stellplätze eingeplant und auch an die Radfahrer hat man gedacht: 300 Fahrradstellplätze soll es geben. Der Höhenunterschied zur Rampe am Einkaufszentrum wird mit einer „unmerklichen“ Anpassung des gesamten Geländes ausgeglichen.

Bürgermeister Marcus Schaile übergab Machmeier eine Schachtel mit Schlüsseln für die vielen Türen in den Gebäuden – es dürfe wohl eine Weile dauernd, bis er die passenden gefunden habe, witzelte Schaile.

Der Stadtchef durfte sich dann noch den „Traum eines jeden Mannes“ erfüllen: Mit einem großen Bagger wurde das erste Gebäude zum Abriss „angebissen“, was Schaile mit ein wenig Anleitung eines „echten“ Baggerführers und viel Zuschauer-Applaus ganz professionell erledigte. (cli)

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