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Quo Vadis SÜWEGA-Halle? Initiative will Abriss verhindern – Beratung in der nächsten Stadtratssitzung

Vereine denken an Eigenleistung

4. November 2019 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Die Halle eignet sich hervorragend als Ausstellungsräumlichkeit.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Punkt 8 der kommenden Stadtratssitzung beschäftigt sich mit der SÜWEGA-Halle. Die AfD-Stadtratsfraktion hat sie auf die Tagesordnung zur Beratung setzen lassen.

Sie war von verschiedenen Seiten auf die weitere Nutzung angesprochen und gebeten worden, die Diskussion um die Halle an die Öffentlichkeit zu tragen.

Die SÜWEGA-Halle auf dem Alten Messplatz wurde, wie auch die jetzt abgerissene alte Zooschule und die Schillerparkgaststätte, 1949 zur damaligen ersten Südwestdeutschen Gartenschau nach dem Krieg in Landau gebaut.

Die Gartenschau war sozusagen der Vorläufer für die späteren Bundesgartenschauen.

„Die damals gebaute Ausstellungshalle existiert noch heute, nachdem sie jahrelang als Ausstellungs-Sport-und Veranstaltungshalle gedient hat. Sie hat über die Jahre etwas gelitten und könnte wohl eine Renovierung vertragen.
Der Wille zur Gestaltung und die hohe handwerkliche Qualität sind dennoch noch heute ablesbar“. Dies ist zu lesen auf der Homepage Landesforsten Rheinland-Pfalz. Die Halle wird dort sogar als Kulturerbe gelistet.

Das imposante Holzgebäude ist sozusagen das Wahrzeichen des Alten Messplatzes. Dieser wird als Parkplatz, aber auch als Veranstaltungsort für Mai-und Herbstmarkt genutzt.

Die Landauer SÜWEGA-Halle soll erhalten bleiben.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Fans der SÜWEGA-Halle, die sich aus Mitgliedern von Sportvereinen und Privatpersonen zusammen setzen, wollen sich für den Verbleib der Halle mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten als Sporthalle, als Mehrzweckhalle und als Baudenkmal der jüngeren Nachkriegsgeschichte einsetzen und den geplanten Abriss verhindern.

Die Halle wurde und wird beinahe jeden Tag belegt und das soll, nach Meinung der Initiative auch so bleiben, unabhängig von der Fertigstellung anderer Sporthallen. „Wir benötigen eine solche Mehrzweckhalle“, ist man sich einig.

Sollte es nur um die Unterhaltungskosten gehen, stellt die Initiative in den Raum, die Halle in Eigenleistung zu renovieren.

Die Zeit drängt und man befürchtet, dass die SÜWEGA-Halle sehr schnell abgerissen werden könnte, auch wenn es noch keinen offiziellen Abrissbeschluss geben sollte.

Jüngst hat die Box-Abteilung im ASV Landau eine Anfrage an die Sportabteilung der Stadt Landau gestellt bezüglich Reservierung der Halle, denn sie plant eine größere Veranstaltung mit einigen hundert Zuschauern. Ob sie die SÜWEGA-Halle dafür einplanen kann, ist nicht klar.

Platz für Zuschauer sei vorhanden, ähnlich wie bei der jetzt abgerissenen Rundsporthalle, die dafür ideal war, sagen die Boxer. Auch der große Boxring ließe sich sehr gut in der SÜWEGA-Halle unterbringen, was bei anderen Sporthallen nicht der Fall sei.

Der Verein braucht eine Identität“, sagt der neue Vorsitzende der Boxer , Max Leydecker. Die Boxabteilung im ASV betreibt sehr viel Jugendarbeit und ist auch integrativ tätig. Auch die Landauer Marktbeschicker, könnten sich laut AfD-Antrag vorstellen, im Winter in die Halle umzuziehen.

Der Vorsitzende der Kanaria e. V., Ernst Fath ist ebenfalls voll des Lobes, was die Halle betrifft. Sie kann nämlich bei überregionalen Ausstellungen mit dem großen Platzangebot punkten. Auch bei der Kanaria stehen Landesmeisterschaften an, die Fath gerne nach Landau holen möchte. „Das wäre mit der SÜWEGA-Halle ohne weiteres möglich“.

„Die Aussteller schütteln nur den Kopf, darüber, dass die Halle abgerissen werden soll“, sagt Fath.

Ernst Fath (links) und Uwe Albrecht: „Vereine würden Halle in Eigenleistung renovieren.“
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Am Wochenende hat Kanaria an zwei Tagen seine Herbstausstellung durchgeführt. Eine Unterschriftenaktion hat mehr als 200 Befürworter eines Erhalts der Halle aufgelistet.

Eine große Besucherzahl war am Samstag allerdings nicht zu verzeichnen. Fath führt das auf eine Demo zurück, die sich im direkten Umfeld des SÜWEGA-Halle positioniert hatte. Es handelte sich dabei um eine Kundgebung des „Vereins für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V.“ und der PARTEI. Diese Kundgebung habe sehr viele Menschen abgehalten, in die Halle zu kommen, ärgert sich Fath.

Zurück zum Antrag: Man habe zwischenzeitlich entsprechende Sponsoren, die an einem Verbleib der Halle interessiert seien, als Investoren gefunden, so die Stellungnahme im Antrag.

Die Halle sei historisch, gehöre zum Stadtbild und biete viele Möglichkeiten als Mehrzweckhalle, ist das Fazit der Initiative, die jetzt zunächst einmal die nächste Stadtratssitzung abwarten will. (desa)

Unterschriftenaktion zum Erhalt der SÜWEGA-Halle.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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3 Kommentare auf "Quo Vadis SÜWEGA-Halle? Initiative will Abriss verhindern – Beratung in der nächsten Stadtratssitzung"

  1. Lukus sagt:

    Den alten Bunker braucht kein Mensch mehr. Schon allein, wenn man an die unnötige verheizte Energie denkt. Lieber abreisen und was sinnvolles hinstellen.

  2. @Lukus sagt:

    Was ist das denn für eine Meinung? Offensichtlich kommt diese aus der neuen Weltrtrettungsbewegung, aus der Ecke die i.d.R. noch nicht für die Bezahlung einer Heizrechnung gearbeitet hat. In und aus dieser Halle haucht Geschichte und Erinnerungen vielen Bürger. Für Geschichte/Vergangenheit hat die neue Jugendbewegung ja nix übrig oder besser gesagt, interessiert sich nicht dafür. Kaum vom Schnuller getrennt werden schon Forderungen gestellt, die andere bezahlen sollen. Die SÜWEGA-Halle ist noch lange für viele Nutzungszwecke gut. Und wenn es Menschen gibt die u.a. auch mit Eigenleistung die Halle erhalten wollen, dann soll es so sein. Dem neuen Zeitgeist muss deshalb nicht alles geopfert und platt gemacht werden.

    • Danny G. sagt:

      Die Halle muss weg ! In Landau herrscht Klimanotstand, da ist alles erlaubt, was CO² einspart. So etwas nennt sich Notstandsgesetz. Hoffentlich wird dieses Denkmal der Klimaschande mitten in Landau bald von CO² neutralen Elektrobaggern dem Erdboden gleichgemacht und durch ein vollisoliertes, autarkes Gebäude ersetzt. Es kann nicht sein, dass die Welt im Klimaarmageddon versinkt und in Landau fröhlich Hallen geheizt werden, die das Klima nachhaltig für folgende Generationen schädigen. In diesem Kontext muss man sich schon fragen, ob diese ganzen klimatisch schlechten Kirchengebäude, die Sonntags für 25 Leute geheizt werden, nicht auch bald ersetzt werden sollten.