- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Quo Vadis SÜWEGA-Halle? Initiative will Abriss verhindern – Beratung in der nächsten Stadtratssitzung

Die Halle eignet sich hervorragend als Ausstellungsräumlichkeit.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Punkt 8 der kommenden Stadtratssitzung beschäftigt sich mit der SÜWEGA-Halle. Die AfD-Stadtratsfraktion hat sie auf die Tagesordnung zur Beratung setzen lassen.

Sie war von verschiedenen Seiten auf die weitere Nutzung angesprochen und gebeten worden, die Diskussion um die Halle an die Öffentlichkeit zu tragen.

Die SÜWEGA-Halle auf dem Alten Messplatz wurde, wie auch die jetzt abgerissene alte Zooschule und die Schillerparkgaststätte, 1949 zur damaligen ersten Südwestdeutschen Gartenschau nach dem Krieg in Landau gebaut.

Die Gartenschau war sozusagen der Vorläufer für die späteren Bundesgartenschauen.

„Die damals gebaute Ausstellungshalle existiert noch heute, nachdem sie jahrelang als Ausstellungs-Sport-und Veranstaltungshalle gedient hat. Sie hat über die Jahre etwas gelitten und könnte wohl eine Renovierung vertragen.
Der Wille zur Gestaltung und die hohe handwerkliche Qualität sind dennoch noch heute ablesbar“. Dies ist zu lesen auf der Homepage Landesforsten Rheinland-Pfalz. Die Halle wird dort sogar als Kulturerbe gelistet.

Das imposante Holzgebäude ist sozusagen das Wahrzeichen des Alten Messplatzes. Dieser wird als Parkplatz, aber auch als Veranstaltungsort für Mai-und Herbstmarkt genutzt.

Die Landauer SÜWEGA-Halle soll erhalten bleiben.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Fans der SÜWEGA-Halle, die sich aus Mitgliedern von Sportvereinen und Privatpersonen zusammen setzen, wollen sich für den Verbleib der Halle mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten als Sporthalle, als Mehrzweckhalle und als Baudenkmal der jüngeren Nachkriegsgeschichte einsetzen und den geplanten Abriss verhindern.

Die Halle wurde und wird beinahe jeden Tag belegt und das soll, nach Meinung der Initiative auch so bleiben, unabhängig von der Fertigstellung anderer Sporthallen. „Wir benötigen eine solche Mehrzweckhalle“, ist man sich einig.

Sollte es nur um die Unterhaltungskosten gehen, stellt die Initiative in den Raum, die Halle in Eigenleistung zu renovieren.

Die Zeit drängt und man befürchtet, dass die SÜWEGA-Halle sehr schnell abgerissen werden könnte, auch wenn es noch keinen offiziellen Abrissbeschluss geben sollte.

Jüngst hat die Box-Abteilung im ASV Landau eine Anfrage an die Sportabteilung der Stadt Landau gestellt bezüglich Reservierung der Halle, denn sie plant eine größere Veranstaltung mit einigen hundert Zuschauern. Ob sie die SÜWEGA-Halle dafür einplanen kann, ist nicht klar.

Platz für Zuschauer sei vorhanden, ähnlich wie bei der jetzt abgerissenen Rundsporthalle, die dafür ideal war, sagen die Boxer. Auch der große Boxring ließe sich sehr gut in der SÜWEGA-Halle unterbringen, was bei anderen Sporthallen nicht der Fall sei.

Der Verein braucht eine Identität“, sagt der neue Vorsitzende der Boxer , Max Leydecker. Die Boxabteilung im ASV betreibt sehr viel Jugendarbeit und ist auch integrativ tätig. Auch die Landauer Marktbeschicker, könnten sich laut AfD-Antrag vorstellen, im Winter in die Halle umzuziehen.

Der Vorsitzende der Kanaria e. V., Ernst Fath ist ebenfalls voll des Lobes, was die Halle betrifft. Sie kann nämlich bei überregionalen Ausstellungen mit dem großen Platzangebot punkten. Auch bei der Kanaria stehen Landesmeisterschaften an, die Fath gerne nach Landau holen möchte. „Das wäre mit der SÜWEGA-Halle ohne weiteres möglich“.

„Die Aussteller schütteln nur den Kopf, darüber, dass die Halle abgerissen werden soll“, sagt Fath.

Ernst Fath (links) und Uwe Albrecht: „Vereine würden Halle in Eigenleistung renovieren.“
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Am Wochenende hat Kanaria an zwei Tagen seine Herbstausstellung durchgeführt. Eine Unterschriftenaktion hat mehr als 200 Befürworter eines Erhalts der Halle aufgelistet.

Eine große Besucherzahl war am Samstag allerdings nicht zu verzeichnen. Fath führt das auf eine Demo zurück, die sich im direkten Umfeld des SÜWEGA-Halle positioniert hatte. Es handelte sich dabei um eine Kundgebung des „Vereins für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V.“ und der PARTEI. Diese Kundgebung habe sehr viele Menschen abgehalten, in die Halle zu kommen, ärgert sich Fath.

Zurück zum Antrag: Man habe zwischenzeitlich entsprechende Sponsoren, die an einem Verbleib der Halle interessiert seien, als Investoren gefunden, so die Stellungnahme im Antrag.

Die Halle sei historisch, gehöre zum Stadtbild und biete viele Möglichkeiten als Mehrzweckhalle, ist das Fazit der Initiative, die jetzt zunächst einmal die nächste Stadtratssitzung abwarten will. (desa)

Unterschriftenaktion zum Erhalt der SÜWEGA-Halle.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Print Friendly, PDF & Email [1]