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Besenreiser in der Schwangerschaft: Wie gefährlich sind sie?

6. April 2023 | Kategorie: Familie, Gesundheit, Ratgeber

Foto: Pexels / Yan Krukau

Die Schwangerschaft ist für die meisten Frauen eine sehr aufregende und emotionale Lebensphase, die von vielen positiven Gefühlen geprägt ist. Auf der anderen Seite hat eine Schwangerschaft auch Schattenseiten und der Körper verändert sich auf eine Weise, die vielen Frauen zu schaffen macht.

Neben Wassereinlagerungen und Dehnungsstreifen kommen häufig auffällige Besenreiser an den Beinen hinzu. Besenreiser in der Schwangerschaft sind ein weit verbreitetes Problem, das für viele Frauen nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch danach zur Belastungsprobe wird. Denn sind sie erst einmal da, verschwinden sie nur selten von allein. Auch steigt die Sorge darüber, ob die Äderchen eine gesundheitliche Gefahr darstellen.

Was sind Besenreiser und wie entstehen sie?

Besenreiser sind erweiterte, sichtbare Venen, die meist blau, violett oder rot verfärbt sind und vorwiegend an den Beinen auftreten. Sie entstehen durch eine Veränderung des Gefäßtonus, das heißt, die Venen erweitern sich und das Blut kann nicht mehr so gut abtransportiert werden. Grund dafür ist eine Funktionsstörung der Venenklappen in den Venen selbst.

Sind sie geschwächt, können sie den Rückfluss des Blutes nicht verhindern und das Blut staut sich in den Beinvenen. Der Druck auf die Venenwände wächst und irgendwann bilden die Venen Abzweigungen – die Besenreiser – die dann an der Hautoberfläche auftauchen.

Am häufigsten entstehen Besenreiser an den Unter- und Oberschenkeln sowie an den Kniekehlen. Seltener findet man sie an den Armen oder am Bauch. Und auch im Gesicht können sichtbare Adern entstehen.

Besenreiser in der Schwangerschaft: Was sind die Ursachen?

Viele Frauen bemerken während oder nach der Schwangerschaft, dass sich das Aussehen ihrer Beine verändert hat. Die Haut erscheint weicher und schlaffer, uneben und ist durchzogen von sichtbaren Äderchen. Schätzungen zufolge entstehen bei rund 30 % der schwangeren Frauen Besenreiser, auch wenn sie zuvor keine Probleme damit hatten. Das hat mehrere Ursachen.

  • Besenreiser in der Schwangerschaft  entstehen in erster Linie durch die erhöhte Belastung des Venensystems. Während der Schwangerschaft muss das Venensystem des Körpers mehr Blut transportieren, um das wachsende Kind mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Gleichzeitig wird damit der Druck auf die Venen erhöht, zusammen mit dem Gewicht des Kindes, der Plazenta und der Gebärmutter. Die Venen weiten sich, um dem Blutvolumen standzuhalten. Irgendwann ist der Druck zu groß und die Venen bilden Erweiterungen, die als violett-rote Adern sichtbar werden.
  • Auch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft sind eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Besenreisern. Während der Schwangerschaft steigt der Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper an, was dazu führt, dass die Wände der Venen weicher und dehnbarer werden. Das ist auch der Grund dafür, warum die Haut plötzlich weicher und schlaffer erscheint. Die hormonell bedingte Veränderung des Bindegewebes verändert auch die Stabilität der Gefäßwände und sie geben dem erhöhten Blutdruck nach.
  • Zusätzlich können auch familiäre Veranlagungen eine Rolle spielen. Wenn andere Familienmitglieder bereits Probleme mit Besenreisern haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch eine Schwangere Besenreiser entwickelt.
  • Eine weitere Ursache für Besenreiser in der Schwangerschaft kann Übergewicht sein. Während einer Schwangerschaft nehmen viele Frauen häufig 10, 20 oder sogar 30 Kilo zu. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Venen ebenso und das Risiko für Besenreiser steigt. Hinzu kommt, dass sich viele Schwangere aufgrund von Schwangerschaftssymptomen nur wenig bewegen können. Das trägt zur Gewichtszunahme und zur Schwächung der Gefäße bei.

 

Gerade kleinere Gefäße können sich schnell stauen. Foto: KazuN / Pixabay

 

Sind Besenreiser in der Schwangerschaft gefährlich?

Besenreiser in der Schwangerschaft sind in der Regel nicht gefährlich und eher ein kosmetisches Problem. Da sie meist an den Beinen auftreten, können sie dazu führen, dass sich die Betroffenen unwohl fühlen und sich nicht mehr gerne in kurzer Kleidung oder Badebekleidung zeigen möchten.

Einige Frauen berichten, dass die Besenreiser an den Beinen Schmerzen verursachen. Auch die Beine fühlen sich häufig schwer an. Schuld daran ist der Druck auf die Gefäße, der durch die erhöhte Blutmenge entsteht. Außerdem haben viele schwangere Frauen mit Wassereinlagerungen in den Beinen zu kämpfen, die ein schweres Gefühl in den Beinen verstärken und durchaus auch schmerzhaft sein können.

In seltenen Fällen können Besenreiser in der Schwangerschaft jedoch auch auf eine tieferliegende Venenerkrankung hinweisen, wie zum Beispiel auf eine Krampfaderbildung. Wenn die Besenreiser von starken Schmerzen, Schwellungen oder Hautveränderungen begleitet werden, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Komplikationen auszuschließen.

Wie kann man Besenreisern in der Schwangerschaft vorbeugen?

Der Körper durchläuft während einer Schwangerschaft eine bemerkenswerte Wandlung. Dennoch bedeutet das nicht, dass man sich mit unangenehmen Veränderungen wie z.B. Besenreisern zufriedengeben muss. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Besenreiser in der Schwangerschaft vorbeugen kann. Hier sind einige Tipps:

  1. Regelmäßige Bewegung

Durch regelmäßige Bewegung wird das Venensystem, das Bindegewebe und die Muskulatur in der Schwangerschaft gestärkt. Schwimmen, Radfahren oder Spazierengehen können dabei helfen, das Risiko für Besenreiser zu reduzieren. Auch Yoga und Pilates sind gut geeignet, während der Schwangerschaft sportlich aktiv zu bleiben.

  1. Anti-Besenreiser-Hautpflege

Die Haut verändert sich während der Schwangerschaft. So wie viele auf Öle zurückgreifen, um Dehnungsstreifen am Bauch vorzubeugen, sollten auch die Beine in dieser Zeit besondere Aufmerksamkeit bekommen. Regelmäßiges Eincremen mit Hautcremes wie der Aktiv Algensalbe können dabei helfen, das Bindegewebe zu stärken. Das Algen-Extrakt enthält kollagenähnliche Stoffe und verbessert die Mikrozirkulation in den Gefäßen, was der Bildung von Besenreisern vorbeugt.

  1. Gesunde Ernährung

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten versorgt nicht nur den eigenen Körper mit wichtigen Nährstoffen, sondern auch das ungeborene Baby. Das Bindegewebe profitiert von einer ausgewogenen Ernährung und außerdem wirkt man dadurch einer extreme Gewichtszunahme entgegen.

  1. Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen

Wenn man während der Schwangerschaft längere Zeit sitzt oder steht, kann sich das Blut in den Beinen schnell stauen und Besenreiser verursachen. Das Hochlegen der Beine bzw. regelmäßiges Aufstehen und Gehen verhindert die Stauung und ein schmerzhaftes Schweregefühl in den Beinen.

  1. Tragen von Kompressionsstrümpfen

 Kompressionsstrümpfe sind zwar nicht das modischste Accessoire, sie können aber dabei helfen, das Venensystem zu entlasten und das Risiko für Besenreiser in der Schwangerschaft zu reduzieren. Im Winter lassen sich die Strümpfe gut unter einen weiteren Hose verstecken.

  1. Wechselduschen

Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser sind wohltuend und können dazu beitragen, das Venensystem zu stärken. Der Wechsel zwischen warm und kalt regt die Durchblutung an und unterstützt ein straffes Bindegewebe. Im Anschluss helfen Massagen, die Durchblutung der Beine zusätzlich zu fördern und Besenreisern vorzubeugen.

Indem man diese Maßnahmen in den Alltag integriert, kann man das Risiko für die Entstehung von Besenreisern in der Schwangerschaft reduzieren und das Wohlbefinden verbessern.

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