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Lipödem oder Cellulite? So erkennen Sie den Unterschied!

6. April 2023 | Kategorie: Allgemein, Gesundheit, Mode & Schönheit, Ratgeber

Foto: Pexels / Laura Tancredi

Viele Frauen kennen das Gefühl von Unsicherheit und Scham, wenn sie sich im Bikini oder kurzen Hosen zeigen sollen. Oft sind es kleine Unebenheiten an den Oberschenkeln oder am Po, die für große Verunsicherung sorgen.

Doch nicht immer handelt es sich dabei um gewöhnliche Cellulite. Immer häufiger wird auch das Lipödem diagnostiziert, eine chronische Fettverteilungsstörung, die nicht nur ästhetisch, sondern auch gesundheitlich belastend ist. Doch wie unterscheidet man zwischen Cellulite und Lipödem? Welche Symptome sind typisch für diese beiden Erkrankungen? In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit den Unterschieden auseinandersetzen.

Was ist Cellulite?

Cellulite ist eine sichtbare Veränderung der Hautstruktur, die aufgrund ihres Aussehens auch oft als „Orangenhaut“ bezeichnet wird. Dabei zeichnen sich deutliche Vertiefungen auf der Haut ab, die an die Oberfläche einer Orange erinnern. Das Gewebe ist dellig und uneben.

Cellulite betrifft in der Regel die Oberschenkel, das Gesäß und den Bauchbereich. Die sichtbaren Anzeichen von Cellulite können je nach Schweregrad variieren. 

Es gibt drei Stadien von Cellulite, die auf der sichtbaren Ausprägung basieren:

  • Stadium 1: In diesem Stadium ist die Cellulite nur sichtbar, wenn die Haut zusammengedrückt wird.
  • Stadium 2: Hier ist die Cellulite bereits im Stehen leicht sichtbar, auch ohne Kneiftest.
  • Stadium 3: In diesem Stadium ist die Cellulite sowohl im Stehen als auch im Liegen sichtbar.

Cellulite stellt grundsätzlich kein gesundheitliches Problem dar. Im Gegensatz zu krankhaften Veränderungen des Binde- und Fettgewebes kann Cellulite häufig mit einer gesunden Ernährung und Sport verbessert werden. Auch Anti-Cellulite Körperlotionen wie z.B. die Biovolen Senfsalbe unterstützen das Bindegewebe. 

Für viele Betroffene ist die äußerliche Veränderung bei Cellulite jedoch eine große Belastung, die zu Selbstzweifeln und Unwohlsein führt und im schlimmsten Fall auch die Psyche belasten kann

Was sind die Ursachen von Cellulite

Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Cellulite ist der genetisch bedingt schwächere Aufbau des weiblichen Bindegewebes. Aus diesem Grund sind auch Frauen in der Regel die Leidtragenden bei Cellulite.

Das Bindegewebe ist ein Netzwerk aus Kollagen- und Elastinfasern, das Haut, Muskeln und Organe zusammenhält. Bei Frauen ist das Bindegewebe anders aufgebaut als bei Männern. Es entstehen leichter Hohlräume zwischen den Fasern, durch die das Fettgewebe dringt, welches die Dellen auf der Hautoberfläche verursacht.

Außerdem spielen Hormone eine Rolle bei der Entstehung von Cellulite. Hormonelle Schwankungen, wie sie bei einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, beeinflussen die Festigkeit des Bindegewebes. Es wird weich und verliert Spannkraft, sodass Cellulite sichtbarer wird.

Ein weiterer Faktor, der zur Entstehung von Cellulite beitragen kann, ist ein ungesunder Lebensstil. Eine unausgewogene Ernährung, mangelnde Bewegung und Stress können das Bindegewebe schwächen. Es entsteht viel Fettgewebe, das gegen die Hautoberfläche drückt und Dellen verursacht. 

Was ist Lipödem?

Ein Lipödem ist eine krankhafte Veränderung des Fettgewebes bzw. eine Fettverteilungsstörung, bei der sich Fettzellen vor allem an den Beinen und Armen unproportional ansammeln. Von dieser Erkrankung sind überwiegend Frauen betroffen. Die ersten Symptome setzen häufig nach der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft ein und die Ausprägung wird in verschiedene Stadien unterteilt. 

Es gibt vier Stadien des Lipödems, die auf der Schwere der Symptome basieren:

Stadium I: In diesem Stadium treten nur geringe Symptome auf, wie zum Beispiel Schmerzen oder Schweregefühl in den Beinen. Die Haut ist glatt und die Fettansammlung ist symmetrisch.

Stadium II: In diesem Stadium ist die Fettansammlung stärker ausgeprägt und ungleichmäßig verteilt. Die Haut kann uneben und grob aussehen, und es können leicht Blutergüsse oder leichte Schmerzen auftreten.

Stadium III: Hier ist die Fettansammlung sehr ausgeprägt und es können Lymphödeme hinzukommen. Die Haut ist sehr uneben und es können Knoten oder Verhärtungen auftreten. Die Arme und/oder Beine sind unproportional zum Rest des Körpers.

Stadium IV: In diesem Stadium sind die Symptome am stärksten ausgeprägt. Die Fettansammlung in den betroffenen Bereichen ist extrem, es können starke Schmerzen, Hautinfektionen und Mobilitätseinschränkungen auftreten. 

Was sind die Ursachen eines Lipödems?

Die genaue Ursache eines Lipödems ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen können. Das würde auch erklären, wieso fast ausschließlich Frauen betroffen sind und die chronische Erkrankung häufig im Zusammenhang mit einer Veränderung im Hormonspiegel auftritt. 

Auch genetische Faktoren scheinen beim Lipödem eine Rolle zu spielen, da das Lipödem oft familiär gehäuft auftritt. Es gibt jedoch noch keine konkreten Genmutationen, die mit der Entstehung des Lipödems in Verbindung gebracht werden können.

Cellulite oder Lipödem: Das sind die Unterschiede

Cellulite und Lipödem gehen mit ähnlichen Hautveränderungen einher. Insbesondere in den Anfangsstadien des Lipödems ist dieses leicht mit einer ausgeprägten Cellulite zu verwechseln. Darum bleibt ein Lipödem oft lange unerkannt und damit auch unbehandelt. 

Auch wenn sich Cellulite und ein Lipödem in vielen Dingen ähnlich sind, gibt es einige Unterscheidungsmerkmale, anhand derer man die beiden Hautveränderungen bestimmen kann. Folgende Unterschiede lassen sich auch von einem Laien bestimmen:

Äußerliche Merkmale

Bei Cellulite handelt es sich um eine harmlose Dellenbildung auf der Haut, die vor allem an Oberschenkeln, Po und Bauch auftritt. Selten findet man Cellulite an den Armen. Die Beine sehen gleichmäßig aus und sind proportional zum Rest des Körpers. Lediglich die Haut zeigt deutliche Vertiefungen. Drückt man auf die Haut, springt sie sofort in die ursprüngliche Form zurück.

Im Gegensatz dazu weist das Lipödem eine unproportionale Fettansammlung an Beinen und Armen auf, die sich bis zu den Füßen und Händen ausbreiten kann. Die Proportionen der Beine und Arme passen häufig nicht zum Rest der Figur. Besonders auffällig sind extreme Fettansammlungen in den Hüften und durch Fett überlagerte Knöchel. Die Fesseln gehen fließend in den Unterschenkel über. Es können Ödeme (Wasseransammlungen) auftreten. Drückt man die Haut ein, bleibt die Druckstelle für kurze Zeit sichtbar.

Schmerzen und Empfindungen

Bei Cellulite treten in der Regel keine Schmerzen auf. Auch Spannungsgefühle, Juckreiz oder Taubheit sind untypisch für Cellulite. 

Beim Lipödem hingegen können starke Schmerzen und ein unangenehmes Druckgefühl auftreten, besonders bei längerem Stehen oder Sitzen. Auch Empfindlichkeiten gegenüber Berührungen oder Kälte können ein Hinweis auf ein Lipödem sein.

Fortschreiten des Schweregrades

Cellulite wird in verschiedene Stadien aufgeteilt, ebenso wie ein Lipödem. Der Unterschied ist jedoch, dass eine ausgeprägte Cellulite nicht mit einer krankhaften Ansammlung von Fettgewebe einhergeht. Die Haut zeigt zwar stärkere Dellen, der Umfang der Beine oder des Pos verändert sich dadurch aber nicht.

Im Gegensatz dazu bedeutet ein höheres Stadium beim Lipödem auch, dass sich immer mehr Fettgewebe bildet und dadurch die betroffenen Bereiche immer dicker/breiter/schwerer werden. Dadurch verändert sich die Silhouette sehr deutlich.

Behandlungsmethoden

Die Behandlungsmethoden sind zwar kein Unterscheidungsmerkmal, aber dennoch sollte man über die Unterschiede Bescheid wissen. Denn es kann gravierend sein, wenn das Lipödem nicht diagnostiziert und deshalb falsch oder unzureichend behandelt wird. 

Bei Cellulite kann eine Behandlung durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und spezielle Massagen unterstützt werden. Auch die Anwendung von Cremes oder Lotionen mit Wirkstoffen wie Koffein, Retinol oder Algenextrakten kann helfen, die Dellenbildung zu reduzieren. In schwereren Fällen kann eine medizinische Behandlung wie die Kryolipolyse oder Stoßwellentherapie in Erwägung gezogen werden, um die Optik der betroffenen Körperteile zu verbessern. 

Das Lipödem hingegen ist eine chronische Erkrankung, für die es keine Heilung gibt. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Person zu verbessern.

Hierbei kommen verschiedene Therapieansätze zum Einsatz, wie z.B. manuelle Lymphdrainage, Kompressionsbehandlung oder konservative Liposuktion. Diese Behandlungen sind häufig sehr aufwändig, kostspielig und – bei einer OP – mit einer längeren Heilungsphase verbunden. Eine begleitende Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung können zwar hilfreich für das Wohlbefinden sein, aber die Krankheit wird dadurch nicht aufgehalten. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung des Lipödems ist daher entscheidend für den Erfolg der Therapie. 

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