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Fett-weg-Spritze: Wie gefährlich ist sie wirklich?

6. Dezember 2021 | Kategorie: Gesundheit, Mode & Schönheit, Ratgeber

Foto: © Pexels / Cottonbro

Beim Abnehmen können wir uns leider nicht aussuchen, wo wir Fett verlieren. Trotz Sport und einer gesunden Ernährung halten sich manche Fettpolster sehr hartnäckig.

Das Doppelkinn wird als ebenso störend empfunden wie die Hängebäckchen, die sogenannten Reiterhosen oder der Bauchspeck. Die Fett-weg-Spritze soll diese Fettdepots gezielt schmelzen lassen. 

Was ist die Fett-weg-Spritze?

Die Injektionslipolyse (auch: Fett-weg-Spritze) ist ein minimalinvasives Verfahren, um kleinere Fettpolster gezielt zu entfernen. Sie stellt eine schonende Alternative zur Fettabsaugung dar und soll ohne größere Risiken diejenigen Fettpolster entfernen, die trotz Sport und einer ausgewogenen Ernährung nicht verschwinden wollen.

Dabei wird die Injektionslipolyse nicht angewendet, um Gewicht zu reduzieren, sondern lediglich, um eine optische Verbesserung zu bewirken. Die Kontur des Körpers verändert sich durch die Verringerung der Fettpolster.

Beim Gewichtsverlust können pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise Vitalrin Sonnenkomplex eine sinnvolle Ergänzung sein, um den Prozess zu unterstützen. Auch bei einigen medizinischen Indikationen wird die Injektionslipolyse angewendet. Dazu zählen beispielsweise Lipome, Lipomastie oder zur Korrektur im Anschluss an die Fettabsaugung.

In welchen Bereichen kann man die Fett-weg-Spritze anwenden?

Die Fett-weg-Spritze wird in den Körperregionen eingesetzt, in denen sich Fettdepots immer wieder vermehrt anlagern. Dazu zählen die klassischen “Problemzonen” des Gesichts und des Körpers, wie z.B.:

  • Doppelkinn
  • Hängebäckchen
  • “Reiterhosen”
  • Cellulite-Behandlung
  • Fettpolster an Bauch, Hüften, Oberarmen oder Oberschenkeln
  • Rückenwülste

Wie wirkt die Fett-weg-Spritze?

Mit einer feinen Nadel wird der Wirkstoff (Phosphatidylcholin) direkt in das Fettdepot gespritzt. Das Phosphatidylcholin ist ein natürliches Präparat, das auch vom Körper produziert wird und im Fettstoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Für die Behandlung wird es aus der Sojabohne gewonnen.

Im Gegensatz zur Fettabsaugung wird das Fettgewebe nicht einfach entnommen, sondern dauerhaft abgebaut. Der Wirkstoff regt die Lipolyse im Körper an, weswegen das Verfahren auch als Injektionslipolyse bezeichnet wird. Über das Lymphsystem und die Leber baut der Körper in der Regel das Fett exakt an den Stellen ab, in die der Wirkstoff gespritzt wurde. Die Fettzellen schmelzen ab und der allgemeine Fettabbau wird gesteigert. Dieser Prozess dauert etwa 6 Wochen.

Es kommt zur Reduktion des Körperumfangs im behandelten Bereich. Außerdem zieht sich die Haut zusammen, wodurch es zu einer glatten und straffen Oberfläche kommen kann. 

Wie erfolgt die Behandlung mit der Fett-weg-Spritze?

Die Behandlung wird ambulant durchgeführt und dauert je nach Areal etwa 15 bis 45 Minuten. Direkt im Anschluss ist man wieder gesellschaftsfähig, weshalb sich die Fett-weg-Spritze auch gut für Berufstätige eignet, die keine längeren Ausfallzeiten in Kauf nehmen können.

Der Bereich wird desinfiziert und örtlich betäubt. Mit feinen Injektionsnadeln wird dann die Wirkstoffkombination aus Phosphatidylcholin und Desoxycholsäure etwa 1 bis 1,5 Zentimeter tief unter die Haut direkt in das Fettgewebe gespritzt.

Vor und im Anschluss an die Behandlung sollte viel Wasser getrunken werden, um den Kreislauf zu stärken. Aktivitäten, die den Kreislauf belasten (Sauna, Schwimmbad, Sport), sollten in den ersten drei Tagen gemieden werden. Auch direkte Sonneneinstrahlung und der Besuch im Solarium sollte einige Wochen nach der Therapie vermieden werden. 

Wie viele Sitzungen sind nötig?

Je nach Ausmaß können mehrere Behandlungen nötig sein, bis das Wunschergebnis erreicht ist. In der Regel sind 1 bis 4 Injektionen ausreichend. Zwischen den einzelnen Anwendungen sollte dabei ein Zeitraum von mindestens 3 Wochen liegen.

Wie lange hält die Wirkung der Fett-weg-Spritze an?

Die Ergebnisse der Fett-weg-Spritze sind äußerst nachhaltig. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Fettzellen sich nicht an der gleichen Stelle erneut bilden können, nachdem sie sich aufgelöst haben.

Dadurch lassen sich die Fettpolster mit der Injektionslipolyse dauerhaft entfernen. Insofern sich das Körpergewicht nicht verändert, bleiben die Ergebnisse konstant.

Welche Nebenwirkungen hat die Fett-weg-Spritze?

Die Behandlung mit der Fett-weg-Spritze ist minimalinvasiv und mit nur geringen Schmerzen verbunden. Man ist im Anschluss an die Injektion direkt wieder gesellschaftsfähig.

Direkt nach der Therapie kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen, die meist innerhalb von einer Woche wieder abklingen:

  • Schwellungen
  • Druckempfindlichkeit
  • Rötungen
  • Juckreiz, Brennen
  • Blutergüsse
  • selten: Taubheitsgefühl

Kann die Fett-weg-Spritze gefährlich sein?

Grundsätzlich handelt es sich bei der Injektionslipolyse um einen risikoarmen Eingriff. Die vorangegangenen Nebenwirkungen treten recht wahrscheinlich auf. Diese klingen aber nach einigen Tagen wieder ab und sind nicht gefährlich.

Gefährlich wird es nur dann, wenn es zu Infektionen kommt. Dann kann es sein, dass das Gewebe abstirbt (Nekrose). Komplikationen basieren meist auf einem Behandlungsfehler vonseiten des behandelnden Arztes oder durch ein fehlerhaftes Verhalten des Patienten im Anschluss an die Behandlung (bspw. der direkte Saunagang oder Sport).

Für wen eignet sich die Fett-weg-Spritze?

Übergewicht oder große Fettdepots werden durch die Fett-weg-Spritze nicht verschwinden. Die Injektionslipolyse ist nicht für übergewichtige Personen geeignet, die sich durch die Spritze große Veränderungen und eine Gewichtsreduktion erhoffen. Stattdessen ist die Behandlung für Personen ausgelegt, bei denen kleinere Fettpolster trotz einer gesunden Lebensweise mit genügend Sport nicht verschwinden, beispielsweise aufgrund der Genetik.

Nicht durchgeführt werden darf die Behandlung bei Minderjährigen, Schwangeren und stillenden Müttern sowie bei Autoimmunerkrankungen. Auch für Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Lebererkrankungen sowie Blutgerinnungsstörungen ist die Injektionslipolyse nicht geeignet.

Kann man mit der Fett-weg-Spritze abnehmen?

Die Fett-weg-Spritze ist nicht dafür angedacht, Sport und eine ausgewogene Ernährung zu ersetzen oder einen starken Gewichtsverlust zu erzielen. Die Behandlungsmethode hat lediglich das Ziel, kleinere Fettdepots an bestimmten Stellen des Körpers wirksam zu reduzieren. Oftmals wird die Behandlung auch nach einer Fettabsaugung durchgeführt, um die Haut wieder zu straffen und übriges Fettgewebe zu entfernen.

Der Körperumfang wird durch das Abschmelzen der Fettzellen auf jeden Fall geringer. 

Fett-weg-Spritze: Wie hoch sind die Kosten?

Im Vergleich zur operativen Fettabsaugung hat die Fett-weg-Spritze einen weiteren Vorteil: Die relativ günstigen Kosten. Je nach Körperregion und Arzt variieren die Kosten, zu rechnen ist mit etwa 250 bis 600 Euro.

Da es sich um einen rein kosmetischen Eingriff handelt, werden die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen.

Ist die Fett-weg-Spritze als Selbstbehandlung möglich?

Im Internet gibt es immer wieder Videos und Erfahrungsberichte, in denen sich Personen die Injektionen selbst verabreicht haben. Von solch einer Selbstbehandlung wird jedoch dringend abgeraten. Die Fett-weg-Spritzen sollten nur von einem Arzt oder Heilpraktiker gespritzt werden.

Für eine sichere Anwendung und ein zufriedenstellendes Ergebnis ist es nötig, dass die Injektion auch in die richtige Schicht des Gewebes gelangt. Andernfalls kann es zu Komplikationen kommen und die Fett-weg-Spritze gefährlich werden!

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