Der Hanf ist ein echter Tausendsassa. Kaum eine Pflanze kann sich rühmen, derartig vielfältig eingesetzt zu werden.
Denn Hanf wird nicht nur als Speisepflanze und als Rohstofflieferant eingesetzt. Auch die Nutzung als Droge oder als Medikament hat eine lange Tradition. Wenn von Hanf oder Cannabis die Rede ist, können daher im Alltag viele verschiedene Dinge gemeint sein. Das kann unter gewissen Umständen durchaus verwirrend sein, denn niemand kommt als Hanfexperte auf die Welt. Wer sich diese Informationen merkt, kann möglicherweise das eine oder andere Missverständnis vermeiden.
Hanf
CBD
Cannabidiol, kurz CBD, kommt in großen Mengen in den Blüten mancher Nutzhanfsorten vor. Diesem Stoff wird eine Reihe von positiven Auswirkungen zugeschrieben, weshalb er häufig als gesundheitsförderlich vermarktet wird. Unter anderem kann CBD möglicherweise angstlösend wirken und wird daher gegen Nervosität oder bei Angststörungen eingenommen. Zudem soll CBD auch bei Schlafstörungen sowie bei verschiedenen chronischen Erkrankungen hilfreich sein.
Allerdings beruht ein großer Teil der Anwendungen von CBD auf Erfahrungsberichten und wurde noch keiner wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen. Die bisherige Forschung zu CBD zeigt zwar eine Vielzahl von biologischen Effekten an Tieren auf, klinische Studien bei konkreten Krankheitsbildern fehlen allerdings bislang größtenteils. Weil CBD meist gut verträglich ist, sehen viele Experten das große Interesse an dem Stoff aber gelassen. Im Zweifelsfall ist es aber stets sinnvoll, die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen.
Cannabis
Cannabis ist zunächst einmal nur die lateinische Bezeichnung für Hanf. Es hat sich allerdings eingebürgert, berauschende Hanfsorten durch die Bezeichnung als Cannabis vom Nutzhanf abzugrenzen. Cannabis enthält in großen Mengen das psychoaktive Cannabinoid THC, das für das sogenannte „High“ verantwortlich ist. Dabei handelt es sich um verschiedene Bewusstseinsveränderungen, die in der Regel positiv erlebt werden. Aufgrund dieser Wirkung ist Cannabis in Deutschland verboten. Sowohl der Anbau als auch Verkauf und Besitz stehen unter Strafe.
Seit einigen Jahren gibt es allerdings eine Ausnahme für Cannabis zu medizinischen Zwecken. Es darf von Unternehmen im Besitz einer Lizenz angebaut und auf Rezept in der Apotheke abgegeben werden. Unter anderem wird medizinischer Cannabis gegen die Nebenwirkungen von Krebstherapien verschrieben. Zudem kann es im Ermessen des Arztes auch bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen, insbesondere wenn andere Therapiemethoden versagen.
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