Sonntag, 05. Mai 2024

Billiges Hundefutter: gesund oder gefährlich?

15. Februar 2022 | Kategorie: Allgemein, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Quelle: pixabay.com

Jedem Hundehalter dürfte sein Haustier am Herzen liegen. Daher gibt es kaum etwas Schlimmeres, wenn der Vierbeiner plötzlich ernsthaft krank wird.

Leider ist häufig das Hundefutter daran schuld. Wie man die richtige Tiernahrung auswählt und ob kaltgepresstes Hundefutter die bessere Wahl ist, zeigt dieser Artikel.

Irreführende Werbeversprechen von Hundefutterherstellern

Immer wieder werden Fälle aufgedeckt, bei denen Hundefutter nicht das ist, was Verbrauchern durch die Werbung glaubhaft gemacht wurde. Diese irreführende Werbung führt nicht selten dazu, dass Hundehalter ungesunde Tiernahrung kaufen und sich dessen gar nicht bewusst sind.

Für Waren, die sich an menschlichen Konsum richten, wurde aus diesem Grund von Foodwatch der „Goldene Windbeutel“ ins Leben gerufen. Diese Negativ-Auszeichnung wird an die Produkte vergeben, die mit falschen Werbeversprechen beworben wurden.

Dazu zählen Wortneuschöpfen, Sinn-Umdeutungen sowie dreiste Lügen. Das Ziel solch irreführender Werbung ist, den Verbrauchern zu vermitteln, bestimmte Produkte wären gesund, obwohl sie es nicht sind. Auch das Vertuschen von schädlichen Inhaltsstoffen ist gang und gäbe. Für Hundefutter gibt es solch eine Negativprämierung leider noch nicht.

Hundefutter mit Risiken

Minderwertiges Hundefutter beeinträchtigt die Gesundheit der Vierbeiner. Ihr Wohlbefinden verschlechtert sich, die Verdauung wird belastet und es stellen sich sogar Herzkreislaufbeschwerden ein. Auch Schäden verschiedener Organe können die Folge von schlechtem Hundefutter sein.

Immer wieder wurde Tiernahrung gefunden, in der Schad- und sogar Giftstoffe enthalten waren. So wird Hundefutter häufig mit Tiermehlprodukten gestreckt, damit Hersteller auf die Verwendung von teurem Frischfleisch verzichten können.

Um die Produktionskosten weiter zu senken, wird für den Proteinanteil im Hundefutter auf Schlachtabfälle gesetzt: Häute, Knochen, Federn, Blut und Köpfe.

Bedenklich ist zudem, dass sogar Schwermetalle immer wieder ihren Weg in Tierfutter finden. Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Cadmium, Arsen, Blei und Quecksilber sind nicht auszumalen. Hinzu kommt eine häufige Belastung durch Bakterienkulturen und Schimmelpilze.

Das beste Produktionsverfahren: Fleischsaftgarung

Es gibt verschiedene Verfahren, die bei der Hundetrockenfutterproduktion angewendet werden. Am häufigsten verwendet man das Extrusionsverfahren, doch gesünder ist die Fleischsaftgarung,
Bei dem Extrusionsverfahren werden die Zutaten, hauptsächlich in Mehlform (tierisch und pflanzlich), stark verarbeitet.

Unter Verwendung von Wasser, mit sehr hoher Temperatur und hohem Druck entsteht ein Teig. Dieser wird anschließend durch Düsen gepresst, um die typischen Hundefutterkroketten zu erhalten.

Übrigens werden Frühstückscerealien für Menschen auf eine sehr ähnliche Weise produziert. Das Verfahren ist es, was sie besonders lange knusprig hält. Auch das Hundetrockenfutter, das mittels Extrusionsverfahren produziert wird, saugt sich nicht sofort mit Flüssigkeit voll.

Darin besteht jedoch ein großer Nachteil: Das Futter gelangt in den Hundemagen und quillt dann dort nach dem Kontakt mit der Magenflüssigkeit sehr stark auf. Das Volumen vergrößert sich, und die Magenwände werden ausgeweitet. Was dadurch entsteht, nennt sich Futterbauch und ist nur einen Schritt von Magendrehungen entfernt. Magendrehungen gelten als potenziell tödlich und haben bereits vielen Hunden das Leben gekostet.

Ein alternatives Produktionsverfahren ist die Fleischsaftgarung. Hier wird ausschließlich Frischfleisch verwendet, welches am verträglichsten für Hunde ist. In einem schonenden Verfahren ohne Zusatz von Wasser wird das Fleisch in seinem eigenen Fleischsaft gegart und zu Kroketten geformt. Hunde können es schneller und einfacher verdauen und haben keine Beschwerden dabei.

Diese Art des Hundetrockenfutters hat aufgrund des Frischfleischs und des Fleischsaftes einen besonders starken Eigengeschmack, weshalb Hersteller auf künstliche Geschmacksverstärker verzichten können. Hundetrockenfutter aus der Fleischsaftgarung gilt als sehr natürlich und gut für Hunde.

Wieso gibt es minderwertiges Hundefutter?

Wenn man bedenkt, dass andere Unternehmen wegen weitaus kleineren Fehlern von der Bildfläche verschwunden sind, fragt man sich womöglich, warum Hersteller von minderwertigem Hundefutter sich so etwas wie irreführende Werbung erlauben. Das hat viel mit der heutigen Gesellschaft und dem Verhalten der Verbraucher zu tun.

Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen geizig sind. Produkte im Supermarkt sollen möglichst günstig sein, und wo ein Rabatt ist, wird zugeschlagen. Dabei gehen die meisten Verbraucher gleichzeitig davon aus, eine hohe Qualität für ihr Geld zu bekommen. Es wird daher selten überprüft, was die Liste der Inhaltsstoffe sagt.

Im Hinblick auf die Verbrauchermentalität entscheiden sich Hersteller von Tiernahrung häufig dazu, ihre Produkte günstiger anzubieten. Um das tun zu können, kaufen sie die Zutaten billig ein. Anstelle von teurem Frischfleisch gelangen somit Abfälle in die Tiernahrung. Damit Hundehalter die Produkte dennoch kaufen, wird ihnen in der Werbung etwas vorgemacht.

Wie erkenne ich hochwertiges Hundefutter?

Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, sieht zweimal nach, bevor er ein Hundefutterprodukt kauft. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann bereits viel über die Qualität von Tiernahrung aussagen. Zudem sollten Verbraucher sich mit der Herstellung des Tierfutters auseinandersetzen. Hundefutter, das per Fleischsaftgarung zubereitet wird, ist extrudiertem Hundefutter stets vorzuziehen.

Auch schadet es nicht, ein etwas höheres Budget einzuplanen. Dass Haustiere nicht billig sind, dürfte jedem Hundebesitzer klar sein. Wer beim Kauf von Hundefutter mehr Geld in die Hand nimmt, wird eine bessere Qualität erhalten. Die Rechnung, für kleines Geld eine hohe Qualität zu bekommen, geht nicht auf.

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