Auch Schwangere müssen auf Urlaub nicht verzichten

21. Mai 2022 | Kategorie: Familie, Gesundheit, Ratgeber

Quelle: pixabay.com

Die Sommermonate stehen bevor und mit ihnen die schönste Zeit des Jahres: der Urlaub. Millionen Deutsche zieht es in den kommenden Monaten wieder in ferne Länder.

Verreisen wollen auch Schwangere. Allerdings gilt es einiges zu beachten, denn die körperliche Belastung einer Urlaubsreise ist in der Schwangerschaft höher. Das ist besonders bei Flugreisen der Fall.

Erschwerte Einreise für Schwangere

Ein Traumziel schlechthin sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Hier gelten besondere Bestimmungen. Die Einreise USA Schwanger ist nicht ohne weiteres möglich. Normalerweise reicht für deutsche Staatsangehörige für einen Urlaub in den USA eine elektronische Reisegenehmigung. Das ESTA-Verfahren (Electronic System for Travel Authorization) ermöglicht einen Aufenthalt in den USA bis zu 90 Tagen ohne Visum.

Die Antragstellung für das ESTA-Formular ist nur online möglich und muss spätestens 72 Stunden vor Abflug erfolgen. Um zu verhindern, dass Kinder während eines Aufenthaltes in den USA geboren werden, haben die amerikanischen Behörden die Erteilung eines Visums im letzten Drittel der Schwangerschaft erschwert. Schwangere brauchen unter Umständen zur Einreise in die USA ein Touristenvisum. Es gibt aber Ausnahmeregelungen. Nähere Informationen erteilt die amerikanische Botschaft.

Das Risiko ist zu hoch

Flugreisen sind für Schwangere zwar nicht generell ausgeschlossen, viele Fluggesellschaften raten aber ab der 28. Schwangerschaftswoche ein ärztliches Attest einzuholen. Hochschwangere werden von den meisten Airlines ohnehin nur bis zur 34. Schwangerschaftswoche mitgenommen. Das Risiko einer Geburt über den Wolken ist ihnen schlicht zu hoch. Bei erwarteten Mehrlingen endet die Frist bereits in der 32. Schwangerschaftswoche.

Es gibt aber keine allgemein gültigen Regelungen, deshalb sollte man sich im Vorfeld genau informieren. Bei Risikoschwangerschaften raten auch die meisten Ärzte von Flugreisen ab. Von Abenteuerreisen, Fernreisen in exotische Länder und Hochgebirgstouren in der Schwangerschaft wird prinzipiell abgeraten. Eventuell nötige Impfungen belasten den Körper unnötig, extremes Klima setzt ihm zu. Auch die hygienischen Verhältnisse im Reiseland spielen eine Rolle. Außerdem sind Länder, in denen Infektionskrankheiten wie Gelbfieber oder Hepatitis vorkommen, keine geeigneten Reiseziele für Schwangere. Ist es im Verlauf der Schwangerschaft zu Komplikationen gekommen, sollte ebenfalls von einer Reise besser Abstand genommen werden. Und ab der 36. Schwangerschaftswoche sollte gar nicht mehr verreist werden.

Die beste Zeit zu reisen

Ist die Schwangerschaft bisher problemlos verlaufen, sollte eine Flugreise am besten im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Zwischen dem vierten und sechsten Schwangerschaftsmonat ist die kritische Anfangsphase überwunden und die Geburt noch lange genug entfernt. Zudem fühlen sich die meisten Schwangeren in dieser Zeit auch besonders wohl. Trotzdem steht vor jeder Reise ein Besuch beim Frauenarzt auf dem Programm. Am Urlaubsort muss auf eine angemessene ärztliche Versorgung geachtet werden und der Mutterpass gehört auf jeden Fall ins Gepäck.

Bei der Ernährung ist darauf zu achten, dass nur durchgegartes Fleisch gegessen wird. Auf Lebensmittel mit rohem Ei sollte gänzlich verzichtet werden. Obst ist an sich unbedenklich, sollte aber nur geschält verzehrt werden. Eine ausgewogene Ernährung ist aber auch im Urlaub wichtig. Ist sie nicht gewährleistet, sollte mit dem Arzt über sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel gesprochen werden. Zudem ist viel trinken wichtig, aber nur abgekochtes Wasser oder Mineralwasser aus der Flasche. Übermäßige Anstrengungen sollten Schwangere generell vermeiden, genauso wie ein Aufenthalt in der prallen Mittagssonne.

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