Sonntag, 19. Mai 2024

Bahn sucht Güterzug-Trassen – Schaile und Seiler: Zusammenschluss linksrheinischer Kommunen

15. Juni 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim

Foto: Pfalz-Express

Germersheim/Speyer – Der Ausbau der Bahntrasse, die durch den Rhein-Pfalz-Kreis führt, bewegt derzeit betroffene Kommunen dazu, sich umfassend über den aktuellen Sachstand zu informieren und sich auszutauschen.

Noch steht der Verlauf der Bahnstrecke nicht fest. Über die Streckenführung wird in einem umfassenden Planungsverfahren entschieden. Bis die ersten Züge auf der neuen Strecke fahren, ist es noch ein langer Weg. Die Kommunen wollen jedoch vorbereitet sein, wenn die DB Netz AG aus mehreren rechts- und linksrheinischen Streckenlösungen ihre favorisierte Antragsvariante wählt.

Marcus Schaile, Bürgermeister der Stadt Germersheim, initiierte zusammen mit Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, erste Informations- und Abstimmungsgespräche mit Bürgermeistern und Vertretern der Kommunen, die von den zur Auswahl stehenden Trassenkorridoren unmittelbar betroffen sind.

In der Stadtratssitzung vom 8. Juni 2022 thematisierte der Germersheimer Bürgermeister das geplante Raumordnungsverfahren der DB Netz AG und informierte die Stadträte darüber hinaus über die vorläufigen Ergebnisse aus den Gesprächsrunden mit den kommunalen Vertretern.

Zunächst wurden in der Stadtratssitzung die zentralen Erkenntnisse aus dem 6. Dialogforum der Deutschen Bahn vom 02.06.2022 zusammengefasst, bei der die DB die Eckpunkte der Planung und den Planungsfortschritt Folgendes darlegte: Derzeit werden detaillierte Prüfungen an acht kritischen Punkten entlang der potenziellen Streckenverläufe durchgeführt, darunter auch die Untersuchung der Bündelungsoption mit der B 9 bei Germersheim.

Die DB spricht von einem alternativen Tunnelabschnitt (mit max. 120 km/h) zwischen Germersheim und Lingenfeld aufgrund enger Platzverhältnisse entlang der B 9 (Konflikte mit Auf- und Abfahrten) und einem potenziellen Tunnelkorridor unter dem US-Depot Lingenfeld.

Die linksrheinischen Flächennutzungspläne wurden noch nicht in die Untersuchung mit aufgenommen, sollen jedoch bis zum nächsten Dialogforum in die Prüfung mit einbezogen werden. Sonstige Planungen und Maßnahmen in den Gemeinden, die den potenziellen Linienvarianten entgegenstehen können, sollen berücksichtigt werden.

Bestehen Konflikte, soll durch detaillierte Prüfungen geklärt werden, ob diese lösbar sind oder ob eine Zurückstellung des betroffenen Streckenabschnitts notwendig ist.

„Der interkommunale Austausch der vielen, potentiell vom Ausbau der Bahntrasse betroffenen Kommunen ist mir sehr wichtig. Gemeinsam können wir uns fundiert und zielgerichtet mit der Thematik auseinandersetzen und Synergieeffekte schaffen – dies vor allem vor dem Hintergrund, dass wir als Kommunalvertreterinnen und -vertreter große Verantwortung in Bezug auf die Eingriffe in die Natur und die Belange der Bevölkerung tragen, die gleichermaßen schützenswert sind“, so OB Stefanie Seiler.

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