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Verkehrsforum Südpfalz: „Quo vadis Stadtbahn?“ – Podiumsdiskussion am 27. März

13. März 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau

BI-Sprecher Burckhardt (re.) und Jäger.
Foto: Pfalz-Express

Südpfalz – Die Bürgerinitiative (BI) Verkehrsforum Südpfalz ist alles andere als zufrieden mit den derzeitigen Gegebenheiten beim Schienenverkehr.

In einer Pressemeldung schreibt Sprecher Hans-Jürgen Burckhardt: „Wieder einmal musste die Führungsriege der AVG (Betreibergesellschaft der Stadtbahn) am 18.02.2018 zum Rapport beim Germersheimer Kreistag antreten und zum wiederholten Male wurden Verbesserungen auf der Strecke Germersheim-Wörth versprochen. Allerdings wurde auch dargelegt, dass die Stadbahn störanfällig bleibt, wenigstens so lange, bis der Tunnelbetrieb in Karlsruhe  aufgenommen ist.“

Bis dieser reibungslos laufe, dürften noch einige Jahre ins Land gehen, vermutet Burckhardt. Möglicherweise gebe es dann die Stadtbahn gar nicht mehr, wenn der Vertrag in einigen Jahren auslaufe.

Der finanzielle Kraftakt habe den Bürgern letztlich nichts gebracht: „Jedenfalls nicht das, was man ihnen versprach und was Bestandteil der damaligen Planung war, nämlich ein durchgängiger Halbstundentakt.“ Selbst im Rahmen der Brückensanierung habe man es versäumt, zumindest zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr einen Halbstundentakt zwischen Wörth und Germersheim einzurichten, obwohl Bahnen und Personal zur Verfügung stünden, kritisiert die BI.

„Eklatante Vernachlässigung“

Die Bahnlinie im Südkreis Germersheim werde „eklatant benachteiligt“, sagt Burckhardt. „Vieles, was bei anderen Strecken Standard und selbstverständlich ist, sucht man hier vergebens. Neben dem Halbstundentakt fehlen auch die morgendlichen Frühverbindungen. Die  erste Stadtbahn  ab Germersheim um 5:50 Uhr kommt erst um 6:41 Uhr in Karlsruhe Albtalbahnhof an und damit für viele Pendler zu spät, um ihren Arbeitsplatz bis 7 Uhr zu erreichen.“

Schon lange setze sich die BI Verkehrsforum Südpfalz für einen Frühzug ab Germersheim gegen 5 Uhr ein. Noch schlechter sei das morgendliche Angebot in die umgekehrte Richtung. „Von Karlsruhe Hbf nach Rülzheim, wo derzeit hunderte von  Arbeitsplätzen entstehen, gibt es in der morgendlichen Hauptverkehrszeit überhaupt keine durchgehende Verbindung. Selbst vom Marktplatz Karlsruhe aus erreicht man umsteigefrei Rülzheim erst um 7:29 Uhr und somit gerade mal für Schüler nutzbar.“

Das „Dilemma“ ließe sich leicht beheben, meint die BI., „wenn man die drei bestehenden Frühverbindungen der Rhein-Neckar-S-Bahn in Richtung Germersheim/Ludwigshafen statt in  Wörth in Karlsruhe beginnen ließe. Die Garnituren stehen die Nacht über sowieso in Karlsruhe  und fahren derzeit leer zu ihrem morgendlichen Einsatz am Bahnhof Wörth.“

Podiumsdiskussion

Die Mängelliste lässt sich nach Ansicht der Bürgerinitiative weiter fortsetzten, weshalb darüber mit den Kreistagskandidaten und Bürgermeistern entlang der Strecke in einer Podiumsdiskussion mit dem Thema

„ÖPNV und Fahrradmobilität im Kreis Germersheim – TOP oder FLOP ?“

gesprochen werden soll.

Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, den 27. März 2019, um 19 Uhr im Restaurant Waldschlöss‘l,, Alte  Mühlgasse 79,  76761 Rülzheim.

Der Veranstaltungsort ist gut mit der Stadtbahn zu erreichen. Vom Haltepunkt Rülzheim-Freizeitzentrum erreicht man die Gaststätte Waldschlöss‘l nach fünf Minuten Gehzeit in Richtung Rülzheim Ortszentrum. Die BI Verkehrsforum Südpfalz freut sich über eine rege Teilnahme. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

Wörther Bürgermeister begrüßt BI-Vorschläge

Der Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche (SPD) hat diverse Vorschläge der BI begrüßt.

Diese seien aus Sicht der Stadt Wörth  „nachvollziehbar und sehr sinnvoll“. „Die derzeitige Rheinbrücken-Situation bietet aus meiner Sicht mehr als genug Anlass, um alle Kräfte zu mobilisieren um eine nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen und die Mobilität zu erleichtern“, so Nitsche.

Gerade schnelle Verbindungen seien dabei von besonderer Bedeutung – nur kurze Reisezeiten mit dem ÖPNV würden dauerhaft eine echte Alternative zur individuellen Automobilität bilden können.

Nitsche regte eine Informationskampagne des ZSPNV und des Kreises an. (red)

 

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