Sonntag, 28. April 2024

„The Voice of Germany“: Erich Stoll “ Solomon Seed“ aus Landau geht in´s Rennen

28. Oktober 2014 | Kategorie: Landau, Regional

Schafft es Erich in die „Battles“?
Foto: © SAT.1/ProSieben/Christoph Assmann

Landau/Köln – Am Donnerstag suchen die „The Voice of Germany“-Coaches Stefanie Kloß, Rea Garvey, Samu Haber, Smudo und Michi Beck in den letzten „Blind Auditions“ die Besten für ihr Team.

Die Südpfalz hat stolze drei Kandidaten gestellt: Stephanie Müller aus Kandel hat die Vorrunde nicht überstanden, Philipp Rodrian ist weiter. Der letzte Südpfälzer im Rennen ist Erich Stoll aus Landau.

Pfalz-Express sprach mit dem Vollblut-Musiker:

Erich, wie alt bist du und wie lange machst du schon Musik?

Ich bin 31 Jahre alt und mache Musik, seitdem ich sechs Jahre alt bin. Damals habe ich mit Gitarre angefangen. Mit 15 Jahren habe ich mich dem Rap gewidmet und angefangen, eigene Texte zu schreiben. Seit dieser Zeit hat mich Rap und Reggae nicht mehr losgelassen.

Erzählst du uns etwas über Solomon Seed?

Solomon Seed ist mein Künstlername. Die Band, die mit mir spielt, hat sich kurz vor dem Supportgig für Gentleman gegründet und begleitet mich seitdem.

Schreibst du deine Musik und die Texte selbst?

Wie gesagt, seitdem ich 15 Jahre alt bin, schreibe ich nur selbst. Cover war noch nie mein Ding. Mir ist wichtig, meine eigenen Gedanken mitzuteilen und auch die Musik dahinter selbst zu gestalten. Ich bin froh darüber, hier meine Jungs Chemobeats und Lowfield Riddims zu haben, mit denen ich an den Beats arbeite und neue Ideen umsetze. Die zwei sind wahre Genies.

Ist deine Frau auch Musikerin?

Nein, meine Frau ist keine Musikerin. Sie liebt Musik und wir arbeiten auch manchmal zusammen an meinen Songs, also naja, vielleicht ist sie doch Musikerin.

Was tust du, wenn du keine Musik machst?

Um meine Miete zu zahlen, habe ich einen coolen Job bei der Post. Ich liebe es außerdem zu designen, Ideen, die ich in meinem Kopf habe, nicht nur in Musik auszudrücken, sondern auch grafisch umzusetzen.

Um Energie für meine Auftritte zu sammeln mache ich regelmäßig Tai-Chi. Das bringt mich runter und außerdem bin ich dabei in der Natur, was mich zusätzlich entspannen lässt.

Egal was ich tue, ob Musik oder die anderen Dinge, in meinem Leben hat mein Glaube einen hohen Stellenwert. Ich orientiere mich an der Bibel und Gebet ist für mich sehr wichtig.

Du trägst einen ziemlich langen Bart – ein modisches Accessoire?

Ja, das könnte man so sagen. Vor zwei Jahren habe ich meine Ausbildung zum Grafikdesigner beendet. Damals dachte ich mir, für diesen Abschnitt muss etwas neues her.

Ich trug als Jugendlicher meistens lange Haare, doch als diese langsam anfingen auszubleiben und ich solche klugen Geheimratsecken bekam, dachte ich mir, wenn nicht auf dem Kopf, dann eben ein Bart. Seitdem trage ich wieder lange Haare.

Was hat dich dazu bewogen, dich bei „The Voice“ anzumelden?

Eine gute Frage. Es war eine spontane Idee. Ich hatte das Jahr davor schon darüber nachgedacht, ob ich mal Lust auf so was hätte. Einen Tag vor dem letzten Castingtermin beschloss ich kurzfristig nach Köln zu fahren. Also es war nicht lange geplant oder so, es war einfach eine  Bauchentscheidung.

Wie war der Moment als du erfahren hast, dass du dabei bist?

Ja, war cool. Habe mich auf jeden Fall gefreut. Es ist jetzt nichts Neues für mich, auf der Bühne zu stehen, aber das ist natürlich nochmal eine neue Herausforderung.

Ich mag es eigentlich nicht, zu bewerten und auch nicht bewertet zu werden, aber ich mag das Format von The Voice of Germany. Es läuft alles sehr respektvoll ab und es ist einfach Wahnsinn welche unglaublichen Gesangstalente man dort trifft.

Hast du einen Favoriten unter den Coaches?

Klar. Da ich aus der Schiene Rap komme und mein Herz für Reggae und HipHop schlägt natürlich die zwei netten Herren von den Fantas.

Du bist bereits als Support für Gentleman aufgetreten, wie kam es dazu?

Das war lustig. Meine Frau und ich wollten gerade auf die Hochzeit meines Bruders gehen. Wir waren schon in unseren schicken Kleidern, da meinte meine Frau, ich solle mal schnell auf den Laptop gucken, man könne sich da bewerben für einen Supportgig für Gentleman. Also bewarb ich mich.

Eine Woche später waren wir in Berlin bei Freunden und es kam eine Mail. Sie hatten sich für mich entschieden.

Was die guten Jungs nicht wussten war, das ich zu dem Zeitpunkt noch gar keine Band hatte. Was mir zu diesem Zeitpunkt erst bewusst wurde, war, dass dieser Auftritt nur eine Woche später stattfinden sollte. Also rief ich Musikerkollegen an und schaffte es tatsächlich innerhalb einer Woche, eine Band zusammen zu trommeln und meine Songs einzustudieren.

Der Auftritt war eine super Erfahrung und hat uns großen Spaß gemacht. Seit dieser Aktion spiele ich regelmäßig mit dieser Band.

Du wohnst in Landau. Was gefällt dir dort, was würdest du verbessern?

Ja genau. Ich mag die Innenstadt von Landau sehr. Die alten historischen Gebäude und dass ich in ein paar Minuten im Pfälzer Wald oder in den Weinbergen bin. Es ist herrlich, hier spazieren zu gehen und den Kopf frei zu kriegen. Außerdem lebt meine Familie hier. Es ist schön, meine Brüder fast jede Woche zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Was mich außerdem hier hält, sind meine Freunde von „Das Haus“ in der Südstadt. Dieser Freundeskreis besteht, seitdem ich 21 Jahre alt bin. Die Leute von dort haben mich gefördert und immer in Sachen Musik unterstützt. Sie stehen bis heute hinter mir und ich bin echt dankbar, dass es den Südstern e. V. nach zehn Jahren immer noch gibt.

Im Allgemeinen ist es schwer, in einer Kleinstadt mit Musik Fuß zu fassen. Ich denke es geht vielen Künstlern so, dass, wenn man sich entscheidet von Musik leben zu wollen, der Gedanke in die Großstadt zu ziehen einem immer wieder durch den Kopf geht. Es ist nicht so leicht, hier Menschen mit den nötigen Kenntnissen im Bereich Musik und vor allem Reggae zu finden.

Das ist natürlich auch in Landau nicht anders. In vielen Städten gibt es zu wenig Proberäume und Plattformen für individuelle Musiker sind rar.

Da bin ich froh, dass es bei uns „Das Haus“ gibt, welches sich wirklich für unbekannte Künstler einsetzt und sie fördert. Es gibt einige Künstler in Landau, die ihre eigenen Songs schreiben und manche produzieren auch und ich hoffe, dass diese immer auf die Unterstützung ihrer Stadt vertrauen dürfen.

In Landau bin ich geboren, hier hatte ich meine erste Gitarrenstunde und ich fühle mich bis heute hier zu Hause. (cli)

Sendetermin: Donnerstag, 30. Oktober auf ProSieben um 20:15 Uhr

Erich Stoll gibt alles…
Foto: © SAT.1/ProSieben/Claudius Pflug

Foto: © SAT.1/ProSieben/Claudius Pflug

 

 

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen