Sonntag, 28. April 2024

Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Baubeginn für neue Brücke am 17. Juli

OB Steinruck: wichtiges Etappenziel erreicht

12. Juli 2023 | Kategorie: Ludwigshafen, Regional, Regional

So wird sich die neue Brücke nach den Plänen in das Stadtbild einfügen.
Quelle: Stadt Ludwigshafen

Ludwigshafen – Die Stadt und die Region können sich freuen: Am 17. Juli 2023 geht es los mit dem Bau der neuen Brücke an der Hochstraße Süd. Sie ersetzt die alte Pilzhochstraße, die abgerissen wurde. 

Die Weiße Hochstraße, ebenfalls ein Teil der Hochstraße Süd, wird parallel dazu modernisiert. Die Arbeiten an der Hochstraße Süd sollen Anfang 2026 abgeschlossen sein.

Dann wird die komplette Hochstraße Süd wieder für den Verkehr freigegeben. Darauf abgestimmt beginnt Zug um Zug der Abriss der Hochstraße Nord. Sie macht Platz für die Helmut-Kohl-Allee und ein neues Stadtquartier.

„Wir haben ein wichtiges Etappenziel erreicht: Der Lückenschluss an der Hochstraße Süd erfolgt planmäßig, und wir haben unser Ziel fest im Blick. Mein Dank gilt allen Bürgern und Unternehmen in Stadt und Region für ihr Verständnis in den zurückliegenden Jahren“, erklärt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD).

Der Wegfall der Hochstraße Süd als wichtige Verkehrsachse habe auch dazu geführt, dass Umwege in Kauf genommen werden mussten. Gleichwohl habe man neue Wege gefunden, so dass die befürchteten Staus ausblieben.  „Mein tiefer Dank gilt auch den Anwohnern, Gewerbetreibenden und Mitarbeitern rund um die Großbaustelle für ihr Verständnis, ihre Geduld und ihren Langmut. Das ist beileibe nicht selbstverständlich. Wir wissen das zu schätzen. Der Bau der neuen Brücke wird nicht ohne Lärm und Staub und Verkehrsbeeinträchtigungen vonstattengehen“, so Steinruck. 

Man unternehmen alle Anstrengungen, all dies in einem erträglichen Rahmen zu halten. „Versprechen kann ich Ihnen, dass wir immer ein offenes Ohr für Ihr Anliegen rund um die Baustelle haben und dass wir regelmäßig informieren, was wann und wie auf der Baustelle geschieht.“

„Für uns als Stadt Ludwigshafen ist es eine Mammutaufgabe und ein riesiger Kraftakt, dieses Vorhaben, das der gesamten Metropolregion, deren Bürgern, Wirtschaft und Industrie zugutekommt, überhaupt zu stemmen. Trotz Förderzusagen durch Land und Bund für das gesamte und komplexe Infrastrukturpaket Hochstraßen bleibt ein nicht unerheblicher Beitrag, den die Stadt Ludwigshafen zu leisten hat. Angesichts unserer prekären und vor allem strukturell bedingten Haushaltslage sowie absehbar zunehmender Lasten ist das eine enorme Belastung, die Stadt und Stadtgesellschaft im volkswirtschaftlichen Interesse der Region und des Landes schultern“, verdeutlicht Kämmerer Andreas Schwarz.

Auch für Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt ist der Baubeginn am 17. Juli ein echter Meilenstein: „Wir planen und bauen hier mitten in der Stadt, in einem dicht besiedelten Quartier. Das ist schon eine besondere Herausforderung, weil wir ganz unterschiedliche Interessenslagen bedenken müssen. Wir bauen nicht auf der grünen Wiese, sondern haben die berechtigten Anliegen der Anwohner, die der Radfahrer, die das Quartier passieren, die des ÖPNV und seiner Fahrgäste und vieles mehr zu berücksichtigen. All das muss die Planung unter einen Hut bringen und dabei immer das Zeitziel und das Budget im Blick behalten.

Mein Dank gilt auch den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Bauprojektgesellschaft (BPG), die es durch außerordentliches Engagement und große Fachkompetenz ermöglicht haben, dass wir uns ganz planmäßig über den Baubeginn freuen können. Das ist eine tolle Leistung“.

Am 17. Juli wird das Baufeld an die beauftragte Baufirma übergeben. Im Umfeld der Hochstraße Süd richtet sie zunächst die Baustelle ein, stellt den Bauzaun auf und sichert das Baufeld. Anschließend werden Kanal- und Entwässerungsarbeiten sowie Anpassungen im Bereich der Verkehrsbetriebe Rhein-Neckar (rnv) vorgenommen. Hier werden Obermastleitungen verlegt.

Im Oktober beginnen die Gründungsarbeiten für die Pfeiler der neuen Brücke. Grundlage dafür ist das so genannte Planungsbeschleunigungsgesetz. Das bedeutet, dass Breite und Trassenführung der neuen Brücke, die als Spannbetonkonstruktion gebaut wird, sich an der ehemaligen Pilzhochstraße orientieren. Von der neuen Brücke geht deutlich weniger Lärm aus als von der ehemaligen Pilzhochstraße. Außerdem berücksichtigt die Planung die Realisierung eines zukünftigen Radwegs unterhalb der Brücke.

Von Ost nach West: Wie die neue Brücke entsteht

Der Bau der neuen Brücke erfolgt nach einem festgelegten Plan, dem so genannten Bauablaufplan. Dieser sieht vor, dass die Arbeiten im Bereich Mundenheimer Straße beginnen und sich Zug um Zug in Richtung Berliner Straße und Heinigstraße bewegen. Gearbeitet wird gleichzeitig, also sowohl in Fahrtrichtung Mannheim als auch in Fahrtrichtung Bad Dürkheim.

Im Herbst beginnt die Baufirma mit den Tiefgründungsarbeiten. Dafür werden Bohrpfähle gesetzt. Diese verstärken die Gründungsplatte und leiten die Lasten der Brücke in die tragfähigen Schichten des Bodens weiter. Durch die Bohrpfähle und die darauf betonierten Bodenplatten entsteht so eine solide Konstruktion, die für Stabilität sorgt und die neue Brücke trägt. Anschließend werden 43 Pfeiler und 39 Fundamente auf den Bodenplatten errichtet, die den Überbau für die Fahrbahnen tragen.

Hier werden moderne Asphaltbeläge, Geländer und Schutzplanken installiert, um Sicherheit und Fahrkomfort zu gewährleisten. Die vorhandenen Anschlussbauwerke werden modernisiert und angepasst. Für den Bau der neuen Brücke wird rund 20.500 Kubikmeter Beton, 3.100 Tonnen Bewehrungsstahl und 570 Tonnen Spannstahl benötigt. Zwischen den Pfeilern hat die Brücke in der Regel eine Spannweite von 35 Metern.

Damit die Hochstraße planmäßig Anfang 2026 wieder komplett für den Verkehr freigegeben werden kann, beginnt zudem ab Herbst 2023 die Modernisierung der Weißen Hochstraße. Die Weiße Hochstraße ist ein Teil der Hochstraße Süd und verbindet die neue Brücke mit der Pylonbrücke.

Hier werden unter anderem Straßenbeläge instandgesetzt. Auch die Fahrbahnübergänge zwischen den verschiedenen Brückenbauwerken werden erneuert. Darüber hinaus wird geschädigter Beton instandgesetzt und die Konstruktion verstärkt.

Die Arbeiten an der Hochstraße Süd sollen Anfang 2026 abgeschlossen sein; dann wird die Trasse wieder für den Verkehr freigegeben. Für den Lückenschluss an der Hochstraße Süd, den Bau der neuen Brücke und die Modernisierung der Weißen Hochstraße investiert die Stadt Ludwigshafen rund 120 Millionen Euro an Baukosten; 85 Prozent davon werden von Land und Bund gefördert.

Die Hochstraße Süd ist eine Verkehrsader von überregionaler Bedeutung für die Metropolregion Rhein-Neckar und das Land Rheinland-Pfalz.

Quelle: Stadt Ludwigshafen

 

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