Germersheim: Neugestaltetes Rheinvorland übergeben: Zwei Fliegen mit einer Klappe – Freizeitziel und Hochwasserschutz gleichermaßen

22. April 2017 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Regional
Informationsstele enthüllt: v.li.: Barbara Schleicher-Rothmund (SPD-Landtagsabgeordnete und Vizepräsidentin Landtag RLP), Marcus Schaile (Bürgermeister Germersheim), Umweltstaatssekretär Thomas Griese, Dr. Fritz Brechtel (Landrat Kreis Germersheim), Dr. Hans-Jürgen Seimetz (Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd), CDULandtagsabgeordneter Martin Brandl und CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart. Fotos: Pfalz-Express/Licht

Informationsstele enthüllt: v.li.: Barbara Schleicher-Rothmund (SPD-Landtagsabgeordnete und Vizepräsidentin Landtag RLP), Marcus Schaile (Bürgermeister Germersheim), Umweltstaatssekretär Thomas Griese, Dr. Fritz Brechtel (Landrat Kreis Germersheim), Dr. Hans-Jürgen Seimetz (Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd), CDU-Landtagsabgeordneter Martin Brandl und CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart.
Fotos: Pfalz-Express/Licht – Bildergalerie am Textende

Germersheim – Das neu umgestaltete Rheinvorland beim ehemaligen Fähranlieger ist am Samstag eröffnet worden. Damit hat die Stadt gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – der Bereich ist sowohl Naherholungs- und Freizeitbereich und dient gleichzeitig dem Hochwasserschutz.  

Aus Mainz war Umweltstaatssekretär Thomas Griese gekommen, der schon beim Spatenstich vor 17 Monaten die Schaufel geschwungen hatte. Griese, Hans-Jürgen Seimetz von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Landrat Dr. Fritz Brechtel und Bürgermeister Marcus Schaile weihten das Areal offiziell ein.

Und das kann sich sehen lassen: Entstanden sind eine neue Uferpromenade mit Aussichtsplattform über dem Rhein, schöne und vor allen Dingen große Sitzbänke (auch entlang des Leinpfads) und eine „Kulturtreppe“ am Hafenbecken. Bei der Eisenbahnbrücke gibt es jetzt einen Spielplatz. Zur Stadt und zu den Rheinwiesen wurden Wege und sogenannte Sichtachsen angelegt. Im ganzen Bereich können sich Wanderer, Radfahrer, Einheimische und Gäste an Informationsstelen über die Stadt und das Gebiet kundig machen.

Das Projekt mit seinen Gesamtkosten von rund 2,3 Millionen Euro wurde zu 80 Prozent vom Land und zu 20 Prozent von der Stadt Germersheim getragen. Viele Bürger haben die Umgestaltung fleißig in Workshops mit Namen „Rheinfühlen“, Rheinmischen“, „Rheinfinden“ und „Rheinzeichnen“ mitgeplant.

Das Geld sei gut investiert, sagte Staatssekretär Griese: „Ich bin sehr begeistert.“ Das neue Rheinufer tue nicht nur der Stadtentwicklung gut, sondern sei auch eine Maßnahme zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, was ein Schwerpunkt der rheinland-pfälzischen Landesregierung sei. Der Klimawandel mache Hochwasserschutz dringender denn je, das Land habe deshalb in den letzten 20 Jahren rund 900 Millionen Euro dafür investiert.

Auch Hans-Jürgen Seimetz vom SGD Süd und Landrat Fritz Brechtel hoben den Nutzen der Umgestaltung für den Hochwasserschutz hervor. Seimetz sagte, wer die Lasten diesbezüglich trage, solle auch Nutzen davon haben.

Auch Landrat Brechtel sieht das so. Der Kreis habe viele Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt, dafür wolle man „natürlich auch etwas haben.“ Von den Maßnahmen profitieren außerdem andere Anlieger des Rheins bis Köln und darüber hinaus.

Das Rheinvorland-Projekt entstand im Zusammenhang mit der Planung des Reserveraums Hördt. Dort soll auf einer Fläche von etwa 870 Hektar ein Rückhalteraum für 32 Millionen Kubikmeter Rhein-Hochwasser entstehen.

Der Umbau des Germersheimer Rheinvorlands komme der gesamten Bevölkerung zu Gute, so Brechtel, und sei auch für den Tourismus förderlich: „Damit hat die Stadt ein weiteres Pfund, das sie nutzen kann.“

 

Germersheim Rheinvorland, Einweihung - 2

Bürgermeister Schaile dankte allen Beteiligten für die erfolgreiche Umsetzung. Große Teile der Bevölkerung, darunter auch viele junge Leute, hätten an den Aktionstagen für die Planung ihre Ideen und Kreativität eingebracht. Tatsächlich habe man eine ganze Menge von dem umsetzen können, was sich die Germersheimer gewünscht hatten. Das neue Kiosk mit Sitzplätzen im Freien und öffentliche Toiletten sollen bald folgen.

Spazierengehen, Joggen, Radfahren, Natur und Freizeit genießen – all das sei nun noch schöner und einladender, so der Stadtchef, der zudem einen großen Pluspunkt für den Tourismus sieht. Allein an der hiesigen Schiffsanlegestelle machten pro Jahr etwa 150 große Ausflugsschiffe Halt und „spucken gleich einige hundert Menschen aus.“ Diese Tendenz sei stark angestiegen.

Nun habe man mit dem umgestalteten Rheinvorland eine „hervorragende Visitenkarte, die erahnen lässt, dass wir weit mehr zu bieten haben als von so Manchem gedacht.“

Der Anlass wurde natürlich auch gebührend gefeiert mit einem „Food-Truck-Festival“ (mobile Garküchen) und viel Musik (noch bis Sonntagabend). (cli)

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