Montag, 29. April 2024

Geräusche wahrnehmen – was hilft, wenn die Hörfunktion nachlässt?

11. April 2022 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Moderne Hörgeräte sind klein und unauffällig.
Bild von Petra Blume auf Pixabay

Das Gehör ist einer der wichtigsten Sinne. Gut hören ist notwendig, um mit der Umgebung zu kommunizieren, Geräusche wahrzunehmen und aktiv am sozialen Leben teilzunehmen.

Die oft im höheren Lebensalter auftretende Schwerhörigkeit kann die Lebensqualität erheblich einschränken.

Schwerwiegende Folgen durch Hörprobleme

Hörprobleme können schwerwiegende Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit haben. Im Zusammenhang mit Schwerhörigkeit kann es zu psychischen Krankheiten wie Depressionen kommen. Zu den körperlichen Folgeerscheinungen einer unbehandelten Hörstörung zählen unter anderem erhöhtes Stressempfinden, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen sowie hoher Blutdruck.

Da bei eingeschränktem Hörvermögen auch Kommunikationsschwierigkeiten auftreten, können sozialer Rückzug und Einsamkeit unmittelbare Folgen sein. Häufig wird die eigene Schwerhörigkeit einfach verdrängt. Viele Betroffene versuchen, sich an das geringere Hörvermögen zu gewöhnen. Dadurch wird jedoch der Hörverlust beschleunigt. Außerdem kann ein Mangel an akustischen Reizen in Verbindung mit mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten zum vorzeitigen Abbau der intellektuellen Leistungsfähigkeit führen.

Die frühzeitige Erkennung von Hörproblemen ist insbesondere bei Altersschwerhörigkeit sehr wichtig, um weiteren Erkrankungen wie beispielsweise Demenz vorzubeugen. Eine nicht entdeckte und nicht richtig versorgte Schwerhörigkeit im Alter zählt zu den Hauptrisikofaktoren für Altersdepression und Altersdemenz. Es ist daher wichtig, bereits bei ersten Schwerhörigkeits-Symptomen umgehend zu reagieren und einen HNO-Arzt aufzusuchen.

In den meisten Fällen wird das Tragen eines Hörgerätes empfohlen, um die Hörqualität zu verbessern und wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Abhängig vom Gerät und dessen Funktionen können die Hörgeräte-Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Hörhilfen wird zudem zwischen Basismodellen, Mittelklasse-Geräten und Hörgeräten der Preis-Oberklasse unterschieden.

Die Kosten für ein Hörgerät sind von der Anzahl der Funktionen sowie von der Ausstattung des Gerätes abhängig. Während die Kosten für eine Basisversorgung komplett von der Krankenkasse getragen werden und lediglich die Rezeptgebühr selbst zu zahlen ist, können bei Hörgeräten der Preis-Mittelklasse und Oberklasse durchaus höhere Eigenanteile fällig werden. Dafür sollten sich hochwertige Geräte durch zusätzliche Leistungsmerkmale, wie etwa eine kabellose Verbindung mit externen Audioquellen auszeichnen. Wichtig ist auch problemloses Richtungshören, damit die Orientierung erleichtert wird.

Schwerhörigkeits-Symptome richtig behandeln

Eingehende Geräusche werden von einem guten Hörgerät genau analysiert und in Balance gebracht, sodass diese wieder klar und deutlich zu hören sind. Hochwertige, mit modernster Digitaltechnik ausgestattete Hörhilfen bieten häufig smarte Funktionen wie die Anbindung an zahlreiche Web-Lösungen. So kann beispielsweise der Ton vom Fernseher oder dem Smartphone auf das Hörsystem übertragen werden. Auch preisgünstige Hörgeräte der Basisklasse sollten über mehrere einstellbare Hörprogramme verfügen und eine Störgeräuschunterdrückung besitzen, damit sichergestellt ist, dass das Gerät nicht pfeift.

Wenn die Hörhilfe vom HNO-Arzt verschrieben wird, werden die Anschaffungskosten von den Krankenkassen übernommen. Ob das Grundmodell für den eigenen Bedarf ausreicht, ist von individuellen Faktoren abhängig und kann deshalb nicht verallgemeinert werden.

Der Mehrpreis für ein hochwertigeres Modell ist in der Regel vom Betroffenen selbst zu zahlen. Die Krankenkassen übernehmen jedoch auch die notwendigen Kosten für Beratung und Hörgeräte-Anpassung durch einen Hörgeräteakustiker. Außerdem werden bei zuzahlungsfreien Hörgeräten die Reparaturen innerhalb eines bestimmten Zeitraums übernommen.

Unbehandelt führt die Schwerhörigkeit zu massiven Beeinträchtigungen. Die richtige Diagnose ist grundsätzlich für die Behandlung einer Krankheit von größter Bedeutung. Nicht nur bei rheumatischen Erkrankungen, sondern auch bei Hörproblemen verbessert eine frühe Diagnose die Möglichkeit, weitere geeignete Behandlungsoptionen zu finden.

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