Samstag, 20. April 2024

Kleidermotten erkennen & loswerden – was hilft bei Mottenbefall?

17. Juni 2021 | Kategorie: Allgemein, Haushalt und Technik, Ratgeber

Lavendelsäckchen verhindern Mottenbefall.
Quelle: pixabay.com

Auf einmal ist im Lieblingswollmantel ein unschönes Loch zu sehen oder es flattert beim Öffnen des Schrankes ein ungebetener Gast hinaus – das ist nicht nur ärgerlich und eklig, sondern oftmals macht sich auch Ratlosigkeit breit.

Es gibt Tipps, die dabei helfen, einen Mottenbefall im Kleiderschrank vorzubeugen

Was sind Kleidermotten?

Bei Kleidermotten handelt es sich um Nachtfalter und diese gehören zur Familie der echten Motten. Die erwachsene Kleidermotte wird zwischen sechs und neun Millimeter lang. Ihre Flügel sind hellgelb bis dunkelbraun und weisen eine Spannweite von 10 bis 15 Millimeter auf. Die weibliche erwachsene Kleidermotte kann bis zu 300 Eier auf einmal legen.

Nach 14 Tagen schlüpfen die Larven und gehen dann auf Nahrungssuche. Bei der Kleidermotte ist die Entwicklung vom Ei bis zur fertigen Kleidermotte zwischen 60 Tagen und mehreren Monaten.

Abhängig ist die Entwicklung von den Umgebungsbedingungen. Pro Jahr entstehen so bis zu vier neue Generationen. Die Mundwerkzeuge der erwachsenen Kleidermotten sind verkümmert und daher sterben sie nach zwei bis drei Wochen. Kleidermotten schlüpfen nur aus einem Grund: um sich fortzupflanzen.

Den Befall erkennen

Oft wird angenommen, dass fehlende Hygiene die Ursache für den Mottenbefall ist. Wenn sich Kleidermotten im Schrank einnisten, dann ist hauptsächlich das „Nahrungsangebot“ das dort zur Verfügung steht und viele Kleidungsstücke aus tierischen Materialien im Schrank lagern.

Der Befall von Kleidermotten ist in der Regel relativ leicht zu erkennen. Die Fraßspuren sind deutliche Anzeichen dafür. Werden in Wollpullovern, Seidenblusen oder anderen Kleidungsstücken mit tierischen Ursprung plötzlich fransige, kreisrunde Löcher entdeckt, dann steckt dahinter zumeist ein Kleidermottenbefall. Ein weiteres deutliches Anzeichen für den Befall sind zudem herumfliegende erwachsene Tiere.

Folgende Bereiche sind besonders gefährdet:

Muffige, ungelüftete Behälter,
muffige, ungelüftete Behälter,
ungewaschene Kleidung.

Die herumfliegenden Motten sind ausschließlich Männchen, während die Weibchen sich in Nischen und Ritzen im Kleiderschrank zurückziehen, um dort ihre Eier abzulegen. Die Kleidermotten-Larven benötigen Keratin, um zu wachsen – genauso sorgen sie für die typischen Fraßspuren.

Allerdings können nicht nur Polstermöbel oder Heimtextilien betroffen sein. In diesem Fall befallen die Kleidermotten sowohl den Bezug als auch bei vielen älteren Möbeln noch anzutreffende Füllungen mit Tierhaaren.

Die Vorlieben der Kleidermotte

Damit es gar nicht erst dazu kommt, sich mit dem leidigen Thema des Mottenbefalls zu beschäftigen zu müssen, ist es ratsam, diesen vorzubeugen.

Den Feind erkennen – den Kampf zielgerichtet beginnen

Sobald Motten entdeckt werden und Unsicherheit besteht, ob es sich um Lebensmittel- oder Kleidermotten handelt, der kann dies am besten mit Sexfallen herausfinden. Im Anschluss kann der Kampf zielgerichtet beginnen.

Textilmotten können mit den sogenannten Pheromon-Klebefallen (Pheromone sind Sexuallockstoffe) identifiziert werden. Wichtig ist dabei, dass die Fallen nur bei geschlossene Fenstern ausgepackt werden. Denn diese Fallen locken auch die Motten von draußen an. Dies ist ärgerlich, da die Klebefalle nur der Diagnose dient, ob sich Motten im Haus aufhalten.

Die möglichen Ursachen für den Mottenbefall

Vor allem der Geruch von Schweiß, Wolle, Haaren und Pelz lockt die Kleidermotten magisch an. Da die Anziehungskraft so stark ist, gelangen die kleinen gefräßigen Tierchen durch fast jede Ritze ins Haus.

Sie lässt sich zudem kaum von einem geschlossenen Fenster abhalten. Oft sind alte Teppiche, Mäntel oder Bettdecken im Keller oder Speicher von Motten befallen. Von dort aus breiten sie sich dann nach und nach im gesamten Gebäude aus. Werden diese Dinge nicht vorab gereinigt, bevor sie in die Wohnung gebracht werden, schlüpfen die Motten voraussichtlich in kürzester Zeit.

Um einem Befall vorzubeugen, sollten daher wollhaltige Textilien vor dem Einlagern gereinigt und gründlich getrocknet werden. Im Anschluss in Kleiderschutzhüllen aus Kunststoff verpacken, die mit einem Reißverschluss oder einem Zipper komplett verschließbar sind.

Einem Mottenbefall vorbeugen

Das Beste ist es, wenn Kleidungsstücke in Papier- oder Plastiktüten verpackt und kühl aufbewahrt werden. Ebenfalls sind ätherische Öle, wie sie bspw. von Zedern- oder Zirbelkieferholzstücken verströmt werden, hilfreich. Auch der Duft von Lavendel hilft, die Kleidermotten zu vertreiben.

Dabei handelt es sich um natürliche Abwehrmittel. Die Motten mögen diesen Duft nicht und selbst kleine Säcken mit Lavendelblüten gefüllt hilft dabei, einem Mottenbefall vorzubeugen.

Um den Duft wieder aufzufrischen, sollten die Holzstücke ab und an mit Sandpapier neu angeraut werden. Lavendelsäcken hingegen werden durchgeknetet und bei Bedarf durch neue ersetzt. Indirekt hilft Lüften, da die Motte es gern feucht und muffig mag.

Wann muss der Kammerjäger eingreifen?

Erst dann, wenn die Mottenplage überhandnimmt und die gängigen Präparate aus dem Handel wirkungslos bleiben, ist es notwendig, den Profi zu rufen. Das gilt auch dann, wenn der Befall wiederkehrend ist.

Die befallene Kleidung wird vom Kammerjäger und sogar ganze Möbel in Kunststoffzelte und begasen diese. Wer darüber nachdenkt einen Kammerjäger für diesen Zweck zu rufen, der sollte sich vorab mehrere Angebote einholen, denn die Preise unterscheiden sich erheblich.

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