Pfefferspray bei Kundgebung in Kandel – Polizei: Verletzte gaben sich nicht zu erkennen

17. Januar 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau

Nach der Kundgebung in der Nansenstraße wollten die Teilnehmer zurück zum Bahnhof.
Foto: Pfalz-Express

Kandel am 12. Januar: Wieder zogen Demos durch die Stadt. An der Ecke Robert-Koch-Straße / Humboldtstraße wurden Teilnehmer einer Kundgebung gegen das „Frauenbündnis Kandel“ von der Polizei mit Pfefferspray und einem Hieb mit dem Schlagstock gestoppt.

Laut eigener Aussage wollten die Demonstranten schnell zurück zum Kundgebungsplatz am Bahnhof. „Um rechtzeitig dort zu sein und den Protest gegen die Abschlusskundgebung der Nazis artikulieren zu können, wollten sie im Eilschritt dorthin. Polizeieinsatzkräfte verhinderten das mit dem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray“, schrieb die „Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa“ (KKA) auf ihrer Facebookseite.

Nun hat sich das Polizeipräsidium Rheinpfalz auf Nachfrage des Pfalz-Express zu dem Vorfall geäußert.

Demnach habe im Bereich der Robert-Koch-Straße / Humboldtstraße eine Gruppe von etwa 20 Personen versucht, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Um das zu verhindern, hätten die Polizeikräfte Schlagstock und Pfefferspray einsetzen müssen – soweit hatte die Polizei das Geschehen aus ihrer Sicht in einer ersten Pressemitteilung am Abend des 12. Januar bereits geschildert.

Weiter heißt es: „Nach ersten Mitteilungen soll es Verletzte gegeben haben. Über die Anzahl von Verletzten und den Umfang von Verletzungen gab es keine Hinweise. Daraufhin wurden sofort zwei Ermittlerteams an die Örtlichkeit zur Aufnahme des Sachverhaltes entsandt. Dort konnten allerdings keine Verletzten angetroffen werden. Trotz intensiver Nachfrage der Ermittler gaben sich keine betroffenen Personen zu erkennen. Aus diesem Grund lautet die Formulierung im Pressebericht, dass der Polizei Verletzte nicht bekannt sind.“ (cli/red)

Screenshot Google Maps

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13 Kommentare auf "Pfefferspray bei Kundgebung in Kandel – Polizei: Verletzte gaben sich nicht zu erkennen"

  1. karlheinz sagt:

    Und so löst sich das „Behauptungsgebäude“ nach und nach in Wohlgefallen auf.
    Schon im Video der Kommunalinfo war klar zu erkennen, dass die Darstellung der Gegendemonstranten nicht haltbar war und wurde offenkundig, dass Oma Inge auch Fakenews verbreitete.

    Jetzt stellt sich heraus, dass es keine Verletzten gab. Oder der Demosanitäter hat sie alle in seinen Rucksack gesteckt.

    • Niara sagt:

      Nein, die Polizei spricht nicht davon dass es keine Verletzten gab, sondern dass sich niemand bei ihnen als verletzt gemeldet hat. Irgendwie erinnert mich das mit Ihnen ein bißchen an den Pippi Langstrumpf Song. (Mir ist übrigens klar, dass sie nicht so neutral sind, wie Sie vorgeben, keine Sorge.)

      • karlheinz sagt:

        Wo habe ich vorgegeben, neutral zu sein?
        Ich stehe eindeutig auf der Seite des Rechtsstaats und unserer FDGO.
        Es gibt wenig Belege für die Darstellung, dass „eine schnell laufende Gruppe Minderjähriger, denen ihre Omas gefolgt sind“ völlig grundlos von Polizisten gepfeffert und geknüppelt wurden.
        Das Video – wenn auch aus ungünstigem Winkel aufgenommen – zeigt eine andere Szenerie.
        Irgendwo dazwischen kann man die Wahrheit vermuten, oder hier:
        Die „Antifaschistische Jugend 76“ schreibt dazu am 13.1., 12.30 Uhr: „Eine Spontandemonstration von ca. 100 Personen ging auf eine Polizeikette zu, diese werteten das bloße „auf sie zugehen“ als Durchbruchsversuch und knüppelten und schlugen völlig unerwartet auf die Demonstrant*innen ein.“

        • Niara sagt:

          Rechts-Staat, okay, glaub ich Ihnen. Dafür dass sie auf der Seite von Freiheit und Demokratie stehen fand ich bis jetzt noch keinen Nachweis- das ist ja ein Unterschied dazu, einfach nur auf Seiten von „Ordnung“ zu sein. Aber ihr Forschungseifer einerseits gepaart mit Desinteresse andererseits spricht in meinen Augen doch für eine Gewichtung.

      • karlheinz sagt:

        Im Übrigen hat die Darstellung der „Antifaschistischen Jugend 76“ am 13.1. um 15.05 Uhr auch „Antifa Zeckenbiss“ als Darstellung der Vorkommnisse in Kandel geteilt.

        Und seit Chemnitz ist belegt: „Antifa Zeckenbiss“ ist eine zuverlässige Quelle. Anders als ein Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

        Ich weiß: das ist eine blöde Zwickmühle. Die von der Antifa-Jugend 76 waren ja wohl da vorne mit drin, haben das zur Spontanversammlung erklärt und es als „Polizeikette“ wahrgenommen.
        Die Versionen vom Hörensagen haben halt besser ins Weltbild gepasst.

        Ich bin – was die Protagonisten in Kandel angeht – neutral: ich denke, dass da ganz viel Narzissmus und Geltungsbedürfnis mitspielt. Und dieser Marco Kurz hat die selben Probleme.

        • Niara sagt:

          Der Ex-Präsident wurde verdientermaßen aufs Altenteil geschickt, da er sich in Spekulationen versuchte. Seine eigene Behörde hat die Echtheit des Videos bestätigt, leider hat er diese nicht befragt in seinem Eifer. Kann ja mal passieren. Jetzt muss er sich die Opferrolle mit der Afd teilen, aber sie ist groß genug für mehrere.
          Neutral zu sein gegenüber offenem Rechtsextremismus wie er in Kandel zur Schau gestellt wird ist für mich persönlich keine Alternative.

    • Heinrich sagt:

      Egal ob es Verletzte gab oder nicht. Mich stört, dass immer öfters und zwar von den Gegendemonstranten gegen die rechten Gruppen, als die Bösen dargestellt werden. Vielleicht sollte man die Situation auch mal aus dem Gesichtspunkt der Polizisten sehen. Die haben die Order eine Straßensperre zu bilden und dann stürmen im Laufschritt oder Eilschritt plötzlich ca. 20 Demonstranten auf die Absperrung zu, ohne sich zu erkennen zu geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Polizisten ohne Grund Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Hätte die Gruppe sich zunächst von den Polizisten anhalten lassen und ruhig und sachlich ihr Anliegen erklärt, hätte man sicher einen Weg, eventuell nach Rücksprache der Polizisten mit Vorgesetzten gefunden. Aber einfach auf Polizisten zustürmen geht gart nicht.

  2. HeinBloedt sagt:

    [Trotz intensiver Nachfrage der Ermittler gaben sich keine betroffenen Personen zu erkennen. ]

    Tja, das ist das typische ‚Arschlochverhalten‘ unserer Gesellschaft…
    Nach dem Motto: Erst mal komm ich, dann lange nichts…
    Demnach muss ich der Polizei recht geben, wenn man solche Leute massregelt

  3. Demokrat sagt:

    Ist doch alles sehr einfach und geregelt.
    Polizisten, Soldaten und Beamte handeln auf Anweisung bzw, Befehl. Der Dienstherr erwartet Gehorsam.
    Und das Kommando „Knüppel frei“ ist eine deutliche Sprache der Mächtigen.
    Die kleinen Schläger sind schuldlos und fragen nicht danach was sie eigentlich machen.
    Irgendwie hat sich in der Geschichte nichts geändert es wird nur besser verschleiert.

  4. Aufgewachte sagt:

    Oma Inge gehört zur linken (…) „Antifa.“

    • eliza doolittle sagt:

      wächst da zusammen was zusammen gehört ?

      es gab ein interview von frau IH in der rheinpfalz anlässlich der gründung des kandeler ablegers der initiative der (verhinderten) österreichischen TV-dancing-queen 2014/theologin/psychiaterin salzer … da wundert einen nichts mehr.
      ich erinnere noch einmal an den artikel in epochtimes „Schräger Wiener Sozial-Exorzismus als letztes linkes Schreckgespenst?“ 27.11.2018

      ich beobachte diesen club natürlich besonders, weil ich selbst dieser altersklasse angehöre. unfassbar, was diese alten abziehen und buchstäblich mithelfen, die zukunft ihrer kinder und enkel zu verschachern. ein blick in islamische – vormals oft christliche – länder genügt, um bescheid zu wissen. nur um das geht es, und nicht wie immer gejault um „ausländerfeindlichkeit“.

      • Alper sagt:

        epochtimes ist ja mal sowas von nicht seriös… kann man ja gleich die BILD anrufen….

        • eliza doolittle sagt:

          werte/r alper, sie dürfen dazu natürlich gerne österreichische medien aufrufen, der nachteil ist, dass sich dann die videos nicht öffnen lassen.

          ich hätte auch lieber zusätzlich noch die von ihnen favorisierte deutsche qualitätspresse erwähnt. leider ist für diese das thema – von der initiatorenseite her beleuchtet – nicht wichtig genug bzw. man lässt die hintergründe der „bewegung“ aus gutem grund lieber im dunkeln.

          ps
          in der von ihnen als unseriös gescholtenen epochtimes wird wörtlich der doch sehr seriöse swr zitiert. sie haben das sicher im eifer des gefechts übersehen. ich helfe aber stets gerne weiter, deshalb: nichts zu danken !