Rheuma: Eine frühe Diagnose verbessert die Behandlungsoptionen

6. Januar 2022 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Bei rheumatischen Erkrankungen ist eine frühe Diagnose für eine effektive Behandlung besonders wichtig. Warum ist das so, und auf welche Symptome sollte man achten?

Es gibt eine Reihe von rheumatischen Erkrankungen

Der sogenannte rheumatische Formenkreis umfasst eine Reihe von Erkrankungen, die in mehrere Gruppen unterteilt sind. Es gibt entzündliche und nicht entzündliche Formen, Verschleißerkrankungen und Stoffwechselstörungen mit rheumatischen Beschwerden. Umgangssprachlich steht Rheuma in der Regel für die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen – vor allem die rheumatoide Arthritis, der häufigsten Form.

Diese Symptome können auf verschiedene rheumatische Erkrankungen hinweisen

Alle rheumatischen Erkrankungen betreffen den Stütz- und Bewegungsapparat. Es gibt einige Symptome, die auf unterschiedliche Formen von rheumatischen Erkrankungen hinweisen können:

  • Die Morgensteifigkeit bezeichnet eine Unbeweglichkeit der Gelenke direkt nach dem Aufstehen. Sie lässt mit Bewegung nach.
  • Gelenke, besonders an Fingern und Zehen schmerzen und fühlen sich warm oder sogar heiß an.
  • Die Greifkraft der Hände ist vermindert.
  • Sehnen, in erster Linie an Hand- und Sprunggelenken, sind entzündet.
  • An den Händen, Ellenbogen und Fußgelenken zeigen sich gutartige knotige Wucherungen, sogenannte Rheumaknoten.
  • Es treten nachts im Liegen Schmerzen an Becken und Rückgrat auf. Das kann ein Anzeichen für axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) sein, eine entzündlich-rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule und der Kreuzbeingelenke.
  • Psoriasis (Schuppenflechte) in der Haut und/oder an den Nägeln, bei gleichzeitigen Gelenkschmerzen, ist ein Symptom für Psoriasis-Arthritis.
  • Es kommt zu übermäßiger Müdigkeit und Erschöpfungssymptomen, ohne dass es naheliegende Ursachen gibt.
  • Kopfschmerzen und Sehstörungen sind mögliche Symptome von entzündlich-rheumatischen Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden).
  • Hautrötungen und trockene Schleimhäute deuten auf entzündlich-rheumatische Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) hin.

Schnelle Abklärung mit einem Arzt ratsam

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen treten chronische Entzündungen auf – in vielen Fällen schubartig. Werden diese Entzündungen nicht behandelt, kann es auf Dauer zu bleibenden Schäden an Gelenken und umliegenden Weichteilen kommen. Zusätzlich können sich die Entzündungen im Körper ausbreiten und Organe wie Herz und Lunge betreffen.

Verursacht werden die Entzündungen durch Fehlreaktionen des Immunsystems, durch die es zu Abwehrreaktionen des Körpers ohne Grund kommt. Mediziner sprechen von Autoimmunerkrankungen.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind nicht heilbar, lassen sich aber behandeln. Ziel ist, die Entzündungen zu unterbinden und so Folgen wie Verknöcherungen hinauszuzögern. Im Mittelpunkt steht die Therapie mit sogenannten Immunsuppressiva, diese Medikamente unterdrücken die Fehlreaktionen des Immunsystems. Unterstützend sollten Patienten sich gesund ernähren und vor allem auf entzündungshemmende Lebensmittel achten. Körperliche Aktivität hilft, die Funktionstüchtigkeit der Gelenke zu erhalten. Bei axiale Spondyloarthritis ist Bewegungstherapie sogar wichtiger Bestandteil der Behandlung.

Um Schädigungen von Gelenken und Organen zu vermeiden, ist eine frühe Diagnose besonders wichtig. Eine schnell eingeleitete Therapie verringert oder unterdrückt das Entzündungsgeschehen im Körper, das zu den Schädigungen führt, am wirksamsten. Ratsam ist eine ärztliche Abklärung der Symptome innerhalb von drei Monaten nach erstem Auftreten.

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