Berlin. Psychische Erkrankungen werden nach Ansicht von Psychiatern in Deutschland zu spät behandelt: Der Vorsitzende des Aktionsbündnisses seelische Gesundheit, Wolfgang Gaebel, sagte, es gebe Millionen psychisch Kranke in Deutschland, die unerkannt und unbehandelt leiden.
So suchten Angsterkrankte im Durchschnitt erst nach sieben Jahren professionelle Hilfe. Auch bei einer der schwersten seelischen Erkrankungen, der Schizophrenie, vergingen Jahre zwischen dem Auftreten der Symptome bis zum Behandlungsbeginn. Dabei seien psychische Leiden ebenso wie körperliche umso schwieriger zu therapieren, je länger sie schon bestehen.
Experten gehen davon aus, dass aktuell jeder Zehnte in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen seelischen Störung leidet. Am häufigsten treten Angsterkrankungen oder Alkoholstörungen auf, gefolgt von Depressionen. (red/dts Nachrichtenagentur)
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