Donnerstag, 02. Mai 2024

Hörprobleme: Ab wann braucht man zwingend ein Hörgerät?

5. Februar 2022 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Bild von kalhh auf Pixabay

Viele Menschen, die bei Sehproblemen keine Bedenken haben würden, eine Brille zu nutzen, haben Schwierigkeiten, wenn es darum geht, ein Hörgerät zu tragen. Oft fällt es ihnen schwer, ihre Hemmschwelle zu überwinden und einen HNO-Arzt aufzusuchen.

Die meisten Betroffenen verlieren ihre Berührungsängste jedoch nach einem ersten Gespräch, denn gerade auf dem Gebiet der Hörakustik konnten in den letzten Jahren einige Fortschritte erzielt werden.

Unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Hörschäden

Hörgeräte gibt es mittlerweile in den verschiedensten Arten und sind von der Art der Hörschädigung abhängig. Es gibt analog oder digital funktionierende Geräte, die hinter dem Ohr oder im Ohr getragen werden können.

Neue Geräte wie beispielsweise ein Starkey Evolv verbinden die Funktionsweise herkömmlicher Technologien sogar mit Künstlicher Intelligenz (KI), um das Klangempfinden so natürlich wie möglich zu halten.

Hörprobleme sollten ernst genommen werden

Einseitige oder beidseitige Hörprobleme sollten keinesfalls ignoriert werden, da sie in den meisten Fällen nicht ohne Weiteres wieder verschwinden, sondern sich im Laufe der Zeit immer weiter verschlechtern. Bei abnehmendem Hörvermögen sollte aus diesem Grund zeitnah ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der durch eine Untersuchung feststellen kann, welche Ursachen die Hörprobleme auslösen und wie eine mögliche Behandlung aussehen sollte.

Wie erkennen Sie Hörprobleme?

Es gibt einige typische Hinweise, die darauf hindeuten, dass Ihre Hörleistung allmählich nachlässt. Wenn regelmäßig das Telefon- oder Haustürklingeln überhört wird, Sie Gespräche nur noch undeutlich verstehen oder der Fernseher auf Dauer immer lauter gestellt werden muss, zeigt sich deutlich, dass sich allmählich Hörprobleme einschleichen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Betroffene sich mit ihren Hörproblemen zu Beginn nicht auseinandersetzen. Ein Grund dafür kann sein, dass das Gehirn einen Teil der Hörprobleme abfedern und kompensieren kann.

Spätestens, wenn die Betroffenen mit erheblichen Schwierigkeiten im Alltag zu kämpfen haben, ist ein Besuch beim HNO-Arzt unvermeidlich.

Welche Ursachen gibt es für Hörprobleme?

Bei vielen Menschen nimmt das Hörvermögen bei zunehmendem Alter ab. Einer der Gründe dafür besteht darin, dass die Funktionsfähigkeit der Haarzellen (Sinneszellen in der Gehörschnecke) im Laufe der Zeit abnimmt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Lärmbelastung, der die Menschen je nach Wohnort in unterschiedlicher Ausprägung ausgesetzt sind und die zu einem Nachlassen der Hörfähigkeit führen kann.

Auch Erkrankungen können Probleme beim Hören verursachen oder sogar für zu einem Hörverlust führen. Beispiele hierfür sind Mittelohrentzündungen oder Hirnhautentzündungen.

In manchen Fällen führt auch ein Trauma wie sehr laute Musik, ein Knall oder eine Explosion zu einer Schädigung der Hörfähigkeit. In jedem Fall sollte ein HNO-Arzt eingeschaltet werden, um weitere Folgeschäden eindämmen zu können.

Ab wann braucht man also ein Hörgerät?

Wenn die Hörfähigkeit aus irgendeinem Grund dauerhaft vermindert ist, sollten Betroffene ein Hörgerät nutzen. Gelegentlich wird ein Hörgerät auch dann empfohlen, wenn die Hörprobleme zwar noch nicht in erheblichem Maße bestehen, ein frühzeitiges Einsetzen eines Hörgeräts aber eine weitere Verschlimmerung verhindern oder verlangsamen kann.

Der rechtzeitige Einsatz eines Hörgeräts kann außerdem verhindern, dass das Gehirn von den gehörten Klängen nach einer längeren Zeit mit eingeschränktem Hörvermögen überfordert ist. Das menschliche Gehirn verarbeitet und interpretiert Klänge, sodass es nach einer gewissen Zeit mit eingeschränkter Hörfähigkeit passieren kann, dass es Klänge verlernt.

Menschen, die auf beiden Ohren von Hörproblemen betroffen sind, sollten unbedingt auf beiden Seiten ein Hörgerät tragen, da ansonsten das räumliche Hören stark beeinträchtigt oder gar nicht mehr möglich ist.

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