Samstag, 20. April 2024

Home-Office einrichten: Das braucht es definitiv

9. Juli 2019 | Kategorie: Ausbildung & Beruf, Computer & Internet, Ratgeber

Der PC ist im Home-Office die Pflicht. Darüber hinaus sollte man sich für den heimischen Traum-Arbeitsplatz jedoch auch die Bausteine für die Kür gönnen.
Foto: unsplash.com © Norbert Levajsics

Home-Office braucht mehr als nur einen PC. Da wird es zum Vorteil, dass man sich zuhause austoben kann.

Egal ob es beim bisherigen Arbeitgeber einen Paradigmenwechsel gab oder man neu in ein Unternehmen kommt, das es schon praktiziert: Wenn man künftig von zuhause arbeiten darf, eröffnen sich neue Welten. Doch vor dem Genuss steht oftmals erst mal Schweiß und das Öffnen des Portemonnaies. Was braucht man wirklich?

Zahlts der Chef?

Home-Office ist vergleichsweise neu, auch wenn in Deutschland knapp 40 Prozent der Unternehmen es zumindest zeitweise schon anbieten. Dementsprechend zeigt sich die Realität oftmals nicht so, wie die Gesetze sie widerspiegeln.

Prinzipiell greift hier § 670 BGB.

Macht der Beauftragte zum Zwecke der Ausführung des Auftrags Aufwendungen, die er den Umständen nach für erforderlich halten darf, so ist der Auftraggeber zum Ersatz verpflichtet.

Daraus allerdings abzuleiten, dass einem der Chef generell das Heimbüro sowie dessen Stromverbrauch komplett bezahlen würde, wäre vermessen – denn beide Parteien können abweichende Regelungen treffen und häufig wird es auch so gehandhabt.

Typisch ist es beispielsweise, dass die Firma den Computer und Anbaugeräte zahlt, man aber für den Rest selbst aufkommen muss.

Das ist nicht unbedingt nachteilig. Denn was die Firma bezahlt, davon darf sie auch erwarten, dass man es nur für Berufszwecke nutzt. Mal schnell Urlaubsfotos ausdrucken oder am firmenbezahlten PC die eigene Steuererklärung machen fällt dann flach.

Was den Stromverbrauch anbelangt, sollte man auch bedenken, dass einem ja auch kaum ein Chef die Spritkosten für den Weg zur Arbeit zahlt. Selbst wenn man den Strom-Mehrverbrauch selbst übernimmt, spart man trotzdem sehr viel Geld durch Wegfall des Pendelns.

Tipp: Vorher mit dem Chef reden und auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Der, von dem die Initiative zum Home-Office kommt, sollte auch den Löwenanteil der Ausgaben übernehmen. Und ganz wichtig: Alles schriftlich festhalten, nur so ist es rechtssicher.

Der Bürostuhl

Wird zwar oft gemacht, ist aber ergonomisch gefährlich falsche Sparsamkeit: Der normale Stuhl, der zum täglichen Arbeiten herhalten muss.
Foto:unsplash.com © Manny Pantoja

Das mit weitem Abstand wichtigste Stück Einrichtung für das heimische Büro ist der Stuhl. Warum? Weil man jetzt endlich die Gelegenheit hat, vollständig für die eigene Physiognomie  und Ergonomie zu kaufen – nicht danach, welcher Anbieter die meisten Stühle zum niedrigsten Preis liefert.

Doch was braucht ein guter Bürostuhl? Es sind viele Faktoren:

  • Er muss dem eigenen Körpergewicht entsprechen
  • Er muss sich in allen Parametern großzügig verstellen lassen
  • Er braucht Lendenstütze und Armlehnen
  • Er sollte gut gepolstert sein, gleichzeitig auch atmungsaktiv

Hier empfiehlt es sich, auch wenn man selbst zahlt, nicht nur nach dem Preis zu gehen – immerhin sitzt man ein Drittel des gesamten Tages darauf. Ein guter Drehstuhl darf 200 und mehr Euro kosten.

Der Drucker

Es gibt nur wenige Arbeitsplätze, die dem Ideal des papierlosen Büros so nahekommen wie das Home-Office. Einfach schon deshalb, weil hier der Kontakt zwischen Firma und Mitarbeiter größtenteils digital erfolgt.

Allerdings ändert das nichts daran, dass man auch zuhause je nach Beruf noch eine Menge ausdrucken wird. Und sei es nur, um Nachweise zu führen und Korrespondenz zu erledigen, die nicht auf elektronischem Weg gemanagt werden.

Sofern man es sich aussuchen kann, sollte man auch daheim auf den „Firmen-Standard“ setzen, also den Laserdrucker, ggf. in der Farb-Variante. Tintenstrahldrucker sind nicht nur pro Seite teurer im Unterhalt, sie neigen auch dazu, bei seltener Benutzung einzutrocknen.

Tipp: Die Tonerkartuschen bei einem Aftermarket-Anbieter besorgen. Hier sind sie meist um ein Vielfaches günstiger als beim Hersteller.

Für maximale Funktionalität kann man auch überlegen, ob es nicht ein Kombigerät sein soll. Dabei ist der Scanner integriert. Auf diese Weise kann man in beide Richtungen digitalisieren bzw. „analogisieren“.

Die externe Festplatte / XXL USB-Stick

Firmenrechner sind heute in den meisten Fällen in ein umfangreiches Netzwerk mit Servern und automatischen Backups eingebunden. Das gilt zuhause auch für den Fall, dass man mit seinem PC über einen Remote-Desktop arbeitet, also quasi auf einem Rechner in der Firma.

Falls das aber nicht der Fall ist, sollte man dringend einige Euros in einen zusätzlichen Speicher investieren. Und zwar einen, der dem Volumen der Computer-Festplatte entspricht.

Was man nämlich nicht möchte, ist, dass ein Absturz oder Schaden zu haarsträubenden Datenverlusten führt. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen, manuell immer Backups zu machen. Bei Windows 10 gibt es eine eigene Backup-Funktion, die man zeitgenau einstellen kann – etwa, dass der Rechner automatisch jeden Tag zum Feierabend die gesamte Platte spiegelt.

Für besonders wichtige Dateien gibt es auch Programme, die automatisch jedes Mal eine erneuerte Sicherungskopie auf dem externen Speicher erstellen, sobald man die Datei bearbeitet und zwischenspeichert.

Die „Denker-Couch“

Oft genug funktioniert Denkarbeit von der Couch aus einfach besser als vom Bürostuhl. Grund genug für eine Denkercouch im Home-Office.
Foto: unsplash.com © Dillon Shook

Nicht immer wird man den Luxus haben, ein ganzes Zimmer zum Büro deklarieren zu können. Wer allerdings ein Haus hat und diese Option, der sollte sich auch eine Couch anschaffen.

Warum? Weil es sich dabei im besten Sinn um eine Denker-Couch handelt. Vor allem in kreativen Berufen und sowieso, wenn es nicht nur um den schönen Schein geht, den man aussendet, wenn man die ganze Zeit am Schreibtisch sitzt, kann sie helfen.

Man kann sich bequem hinsetzen und -legen, kann Probleme durchdenken, von allen Seiten beleuchten, kann einen längst ärztlich bestätigten Powernap durchführen. Die Couch im Büro sieht nur nach Faulenzen aus. In Wahrheit hat sie das Zeug dazu, den eigenen Output in Qualität und Quantität zu steigern.

Der zweite Monitor

In vielen Berufen wird nach wie vor nur an einem Computerbildschirm gearbeitet – nicht wenige Home-Office-Arbeiter setzen sogar nur auf den Laptop, obwohl sie damit eine ziemliche ergonomische Sünde begehen, weil entweder der Bildschirm zu nah und niedrig oder die Tastatur zu hoch und weit entfernt ist.

Die wenigsten, die immer nur an Einzelmonitoren gearbeitet haben, wissen überhaupt, wie unkomfortabel das ist – und wie unnötig. Denn heute verfügt praktisch jeder PC in Sachen Hard- und Software über die Möglichkeit, mindestens einen weiteren Bildschirm anzuschließen. Bei manchen Rechnern sind je nach Grafikkarte sogar drei oder noch mehr Monitore möglich.

Wenn man im Home-Office nicht auf die Abmessungen eines Firmen-Büros Rücksicht nehmen muss, sollte man sich davon verabschieden – und dem Bildschirm, den man hat, ein zumindest in den Abmessungen baugleiches Modell buchstäblich zur Seite stellen.

Man muss weniger herumklicken, kann ganz komfortabel auf dem einen Monitor arbeiten, auf dem anderen recherchieren oder dort seine wichtigsten Kommunikations-Tools parken. Es ist ein entspannteres, viel übersichtlicheres Arbeiten, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

 

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