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Exkursion durch die VG Edenkoben mit dem Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd

26. August 2013 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Böbingen: Ein gelungenes Beispiel der Biotopvernetzung.
Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben

Verbandsgemeinde Edenkoben. Maßnahmen der Verbandsgemeinde Edenkoben im Bereich Gewässerrenaturierung und des damit einhergehenden Hochwasserschutzes sowie der ökologischen Diversifizierung der Landschaft waren Thema einer Exkursion, zu der Bürgermeister Olaf Gouasé den Vizepräsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd), Willi Tatge, eingeladen hatte.
Gouasé begrüßte die Gäste in der Verbandsgemeindeverwaltung: Den Ersten Beigeordneten Gerhard Pulg, Diplom-Geograf Michael Proswitz von der Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben, Stefan Poß, von der Regionalstelle für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz bei der SGD Süd, Diplom-Biologe Dr. Peter Keller sowie Prof. Dr. Oliver Frör, Leiter der Arbeitsgruppe Umweltökonomie von der der Universität Koblenz-Landau.

Die Studenten Sören Weiß und Christian Nausen sowie Günther Hahn, ein Vertreter der Pollichia Edenkoben und Mitglied des Verbandsgemeinderates komplettierten die Gruppe.

Und zunächst boten Bilder einen gelungenen Einstieg in die Thematik. Womit 1995 in der Verbandsgemeinde Edenkoben in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Winzern, Landwirten und dem Forst begonnen wurde, brauche Durchhaltevermögen, so müsse auch weiterhin die Gewässerrenaturierung, die damit einhergehenden Hochwasserschutzmaßnahmen und die der blühenden Regionen konstant und dauerhaft betrieben werden, sodass „unser Lebensraum keinen dauerhaften Schaden nehme“, betonte Gouasé.

Über 22,9 Hektar umfassen Gewässerrandstreifen, blühende Landschaft gibt es auf 2,2 Hektar, informierte Proswitz über die verbandsgemeindeeigenen Flächen. Viel Geld sei in den vergangenen Jahren in die Projekte geflossen: Gewässerrandstreifen: 480.000 Euro, blühende Regionen: 22.673 Euro eigenen Aufwendungen bei insgesamt 1.349.700 Euro abgerufenen Fördermitteln.

Nach einem Treffen in der Verbandsgemeindeverwaltung, bei dem Bilder einen Einstieg in die Thematik boten, startete die Tour quer durch die Verbandsgemeinde Edenkoben zunächst mit einem Blick auf den renaturierten Triefenbach hinter dem Gebäude, weitere Beispiele aus den umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen an den Gewässern folgten.

Der erste Halt war im Eichelgarten, ein Beispiel für die wieder hergestellte Durchgängigkeit des Triefenbaches. Der im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Sportplatzes und auf Wunsch der Gemeinde freigelegte Leiselgraben in Rhodt wurde besichtigt.

Der nächste Stopp war bei der „Rauen Rampe/Sohlgleite“ am renaturierten, ehemaligen Schwimmbad am Modenbach bei Weyher.

Hier bestaunte die Gruppe die wiederhergestellte ökologische Durchgängigkeit. Vorbei an der nachhaltigen Grundschule Böbingen/Gommersheim war der nächste Stopp an einer Wiese. 20 bis 30 verschiedenen Wild- und Wiesenblumen sorgen hier für wahre Betriebsamkeit von Bienen, Hummeln oder Libellen. Gleich nebenan schlängelt sich der renaturierte Triefenbach entlang, auf 1,2 Kilometer leben unter anderem Bussarde, Graureiher und Nutrias am Gewässer. Ein gelungenes Beispiel der Biotopvernetzung, wie die Gruppe bestätigte.

Ein Beispiel für Rückzugsraum in industrieller Landwirtschaft bot ein Blühstreifen in Gommersheim in der Modenbachaue. Begrüßt von Gänsen und Enten wurde die Delegation bei der Friedrich-Bussereau-Stiftung in Edenkoben. Hier gab es inmitten der Stadt eine Wandlung vom Abflusskanal zum „Dorfbach“ zu bestaunen. Ein weiteres Beispiel für die Gewässerentwicklung inmitten der Stadt bot der Schafplatz mit seinem zugänglichen Triefenbach.

Nach der dreistündigen Tour dankte Tatge für die interessanten Einblicke in gelungene Aktionen. Die Verbandsgemeinde Edenkoben sei „eine der wenigen Gemeinden im Land, welche vorbildlich und seit längerer Zeit Grunderwerb zur Schaffung von Gewässerrandstreifen tätigt“.

Der Vizepräsident der SGD Süd lobte die „vorbildliche Arbeit“ der Verbandsgemeinde Edenkoben und bestätigte die gut und sinnvoll angelegten Gelder. Die „Aktion Blau“ sei nun weiterentwickelt worden zu „Natur und Landschaft erleben“.

Nach wie vor seien Maßnahmen im außer- und innerstädtischen Bereich wichtig für Flora und Fauna. Die Verbandsgemeinde Edenkoben habe vieles umgesetzt, alle Projekte seien gerechtfertigt, bestätigte auch Poß. Von beeindruckenden Bildern inmitten der Natur sprach Frör.

Gouasé dankte dem Vizepräsidenten für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der SGD Süd und der Verbandsgemeindeverwaltung und für die fruchtbare Unterstützung vonseiten der Behörde. Wenn es „abschließend heißt, so hat das die Natur gemacht, dann haben wir alles richtig gemacht“, stellte Gouasé abschließend fest. (Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben)

Ein Beispiel für Rückzugsraum in industrieller Landwirtschaft bot ein Blühstreifen in Gommersheim in der Modenbachaue.
Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben

Die Exkursion führte auch nach Weyher.
Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben

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