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Ein Leben für die Pflege – Waltraud Zehnder-Liedke in Ruhestand verabschiedet

1. Februar 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim, Leute-Regional

Waltraud Zehnder-Liedke hat ihr Leben in den Dienst kranker Menschen gestellt.
Foto über VG Rülzheim

Stolze 19 Jahre als Pflegefachkraft bei der Sozialstation Rülzheim-Bellheim-Jockgrim, davor mit Stationen beim DRK Germersheim, im Nord-West-Krankenhaus Frankfurt und bei der Sozialstation Germersheim: Waltraud Zehnder-Liedke kann auf eine wechselvolle Karriere und eine beeindruckende Vita zurückblicken. Ende Dezember 2020 verabschiedete sie sich in den wohlverdienten Ruhestand.

Die 63-Jährige begann 1973 ihre zweijährige Ausbildung zur Arzthelferin, arbeitete danach drei Jahre in einer Allgemeinarztpraxis, bevor sie von 1979 bis 1982 eine Ausbildung zur Krankenschwester im Nord-West-Krankenhaus Frankfurt absolvierte. Dort arbeitete sie zwei Jahre auf der neurologischen Intensivabteilung, bevor sie sich bis 1994 ihrer Familie widmete.

Ab 1994 stieg sie wieder ins Berufsleben ein, zunächst als Krankenschwester und Pflegefachkraft im ambulanten Dienst des DRK Germersheim, dann in gleicher Funktion für die Sozialstation Germersheim. 2001 wechselte sie dann zur Sozialstation Rülzheim-Bellheim-Jockgrim, wo sie bis zum 31. Dezember 2020 tätig war.

Ihren Arbeitsschwerpunkt legte sie ab 2009/2010 auf Palliative Care, also alle Maßnahmen, die das Leiden eines unheilbar kranken Menschen lindern und ihm so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende verschaffen sollen. Sie übernahm für die Sozialstation überwiegend die Palliativpflege, Sterbebegleitungen und die ambulante Hospizarbeit der schwerstkranken, unheilbar kranken und sterbenden Patienten sowie die Begleitung und Betreuung der pflegenden Angehörigen.

„Ihr war es wichtig, den Menschen die letzten Tage in ihrem Zuhause inmitten ihrer Familie zu ermöglichen und ihnen dabei so viel Lebensqualität wie nur möglich zu schaffen. Die Wünsche der Sterbenden und ihrer Angehörigen standen für Waltraud immer im Mittelpunkt – sie machte Unmögliches möglich, improvisierte und passte sich den Gegebenheiten an. Zeit und Raum spielten keine Rolle, viele Stunden dieser anspruchsvollen und sensiblen Aufgaben der Sterbebegleitung hat sie ehrenamtlich erbracht“, würdigte Gabi Xander-Decker, Geschäftsführerin der Sozialstation, das Wirken von Waltraud Zehnder-Liedke.

Die Ruheständlerin drückte es folgendermaßen aus: „Mit Sterbenden und ihren Angehörigen gemeinsam den letzten Weg zu gehen ist ein wahres Lebensgeschenk und immer wieder eine Bereicherung für mein eigenes Leben. Die persönliche Einstellung zum Leben verändert sich.“ Sie freue sich auf den neuen Lebensabschnitt mit ihrer Familie und den Enkelkindern und habe den Kopf voller Ideen. Bei Personalengpässen werde sie außerdem aushelfen, wie sie versicherte.

„Wir danken Waltraud Zehnder-Liedke für ihren jahrelangen, aufopferungsvollen Einsatz und den sensiblen Umgang mit todkranken und sterbenden Menschen. Eine solch schwierige Aufgabe verdient große Anerkennung. Darüber hinaus hat sie gerade in Leimersheim sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet und sich eingebracht. Ich bin überzeugt, dass sie sich auch im ‚Unruhestand‘ weiter engagiert“, betonte Bürgermeister Matthias Schardt, Vorsitzender der Sozialstation.

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