Bildungsministerium widerspricht CDU-Darstellung zum Unterrichtsausfall an den Schulen im Kreis Germersheim

23. September 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

PES-Statistik des Bildungsministeriums (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Mainz/Kreis Germersheim – Als „irreführende Interpretation in ganz grober Holzschnittmanier“ hat das Bildungsministerium die Wiedergabe von statistischen Daten zum Unterrichtsausfall an Schulen im Kreis Germersheim durch den CDU-Landtagsabgeordneten Martin Brandl bezeichnet (wir berichteten).

Die vom Bildungsministerium veröffentlichten Daten zum temporären Unterrichtsausfall (PES-Statistik) vom 1. Halbjahr des vergangenen Schuljahres 2013/2014 stelle der Abgeordnete unvollständig dar und erzeuge somit ein falsches Bild.

Temporärer Unterrichtsausfall sei beispielsweise durch Krankheit oder Klassenfahrten bedingt und unvermeidbar. Zudem greife er auf Spitzenwerte einzelner Schulen zurück und zeichne damit ein weit übertriebenes Bild der Gesamtsituation im Kreis, sagte Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann.

An einer von vier Integrierten Gesamtschule im Landkreis würden laut PES-Statistik z.B. 14,9 Prozent der Unterrichtsstunden nicht planmäßig erteilt. Dies sei nicht gleichzusetzen mit Unterrichtsausfall.

Eine Deutschstunde, die von einem anderen Deutschlehrer erteilt wird, zähle als nicht planmäßig erteilte Stunde, ist aber qualitativ hochwertig erteilt worden.

Genau hier setze das Personalmanagement im Rahmen erweiterter Selbstständigkeit von Schulen (PES) an: Durch die Einstellung von Lehrkräften, Umorganisation oder bezahlte Mehrarbeit könne kurzfristig auf unvermeidbare Abwesenheit von Lehrkräften reagiert werden.

Mit PES würden so an der betreffenden Schule die nicht planmäßig erteilten Unterrichtsstunden fast vollständig reguliert, so dass im Ergebnis nur 0,2 Prozent der Unterrichtsstunden wirklich ausgefallen seien.

„Durch die selektive und unvollständige Wiedergabe von Statistik darf kein falsches Bild der Realität gezeichnet werden“, so Bildungsstaatssekretär Beckmann. „Gerade die von Herrn Brandl unterschlagenen Spalten zeigten die Wirksamkeit von PES bei der Vermeidung von Unterrichtsausfall.“

Dass das Bildungsministerium der Vermeidung von Unterrichtsausfall höchste Priorität beimesse, zeige die Einstellung von rund 1.200 Lehrkräften zum neuen Schuljahr: „Und zwar dauerhaft im Beamtenverhältnis. Dabei wurden 250 Stellen mehr neu besetzt als bislang geplant. Die Landesregierung trägt so dem Umstand Rechnung, dass die Schülerzahlen nicht so stark zurückgehen wie von der Statistik bislang prognostiziert. Und damit verbessert sich die Unterrichtsversorgung der Schulen“, so Beckmann. (red)

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