Martin Brandl kritisiert Unterrichtsausfall

18. September 2014 | Kategorie: Politik regional

Foto: dts Nachrichtenagentur

„Das Land muss die Unterrichtsversorgung weiterhin verbessern“, fordert der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) und verwies auf zwei getrennte Statistiken.

Eine behandelt den strukturelle Unterrichtsausfall, also Unterricht, der von vornherein nicht erteilt werden kann, weil nicht genügend Lehrkräfte an der Schule vorhanden sind,.

Die andere Statistik listet den temporärer Unterrichtsausfall auf, der etwa durch Krankheit, Fortbildung, Klassenfahrten usw. entsteht.

Die aktuelle Statistik zum temporären Unterrichtsausfall weist für einzelne Schulen im Kreis immer noch zu viel „nicht planmäßig erteilten“ Unterricht aus.

Dieser nicht planmäßig erteilte Unterricht werde zum Großteil von den Schulen durch externe Kräfte, Mehrarbeit und „selbstbestimmtes Lernen“ ausgeglichen – Stillbeschäftigung oder Mitbetreuung durch den Lehrer der Nachbarklasse gelten damit als „Regulierung des nicht planmäßig erteilten Unterrichts“.

Damit würden jedoch Qualitätseinbußen beim Unterricht hingenommen, bemängelt Brandl.

Die höchsten Quoten an „nicht planmäßig“ erteiltem Unterricht liegen bei Integrierten Gesamtschulen bei 14,9% und bei Realschulen plus bei 11,1%.

Auch an den Gymnasien sind die Zahlen besorgniserregend: 9,3% am Europa-Gymnasium in Wörth und 8,4% am Goethe-Gymnasium in Germersheim.

Alle diese Schulen sind sogenannte PES-Schulen und nehmen am Projekt „Personalmanagement im Rahmen erweiterter Selbstständigkeit von Schulen“ teil, die die Möglichkeit haben, neue, flexible Maßnahmen zur Vertretung von Unterricht zu ergreifen.

So wird der temporäre Unterrichtsausfall damit auf 0 bis maximal 4,3% (BBS Germersheim) gesenkt. Rechnet man beispielsweise bei der BBS Germersheim noch den strukturellen Unterrichtsausfall aus der letzten Statistik (Dezember 2013) in Höhe von 4,1% dazu, wird ein Unterrichtsausfall von 8,4% erreicht. „Damit gefährden wir den Erfolg der dualen Berufsausbildung“, ist Brandl besorgt.

Über den tatsächlichen Unterrichtsausfall an Schulen, die nicht am Projekt PES teilnehmen, ließe sich praktisch keine Aussage treffen, da der Unterrichtsausfall lediglich für eine Woche (5. bis 9. Mai) erhoben wurde.

In dieser Woche waren einzelne Grundschulen mit rund 12% Unterrichtsausfall am stärksten betroffen. Nach der Regulierung des nicht planmäßig erteilten Unterrichts fielen immer noch bis zu 7,4% aus. Vor allem Grundschulen nehmen nicht am Projekt PES teil.

„Beim Unterrichtsausfall besteht dringender Handlungsbedarf“, so Brandl. (red)

 

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