Donnerstag, 02. Mai 2024

Bereit für den Neustart: Wie geht es weiter mit dem Flughafen Hahn?

22. September 2023 | Kategorie: Ratgeber, Reise

Symbolbild: Pfalz-Express

Nach anfänglichen Erfolgen ist Hahn in den vergangenen Jahren zum Problemflughafen geworden.

Er gilt als sanierungsbedürftig, genießt keinen sonderlich guten Ruf unter Fluggästen, war zuletzt unwirtschaftlich und stand zum Verkauf.

Viele Pfälzer schätzen den Regionalflughafen dennoch.

Nun hat sich tatsächlich ein Investor gefunden, der dem Flughafen wieder zum Erfolg und zu einem besseren Image verhelfen möchte.

Viele Rheinland-Pfälzer hofften auf Fortbestehen

Nachdem im Oktober 2022 die damalige Betreibergesellschaft des Flughafens Hahn Insolvenz anmelden musste, war zunächst ungewiss, ob und wie es mit dem Krisenflughafen überhaupt weitergehen sollte. Es kam zum Verkauf und jetzt soll tatsächlich alles besser werden in Hahn.

In der Region hofften viele auf ein Fortbestehen. Am Flughafen hängen zahlreiche Arbeitsplätze und als Standortfaktor ist er ein Pluspunkt.

Viele Menschen in der Region Rheinland-Pfalz schätzen den Flughafen aber auch, wenn es um das Verreisen geht. Er ist gut zu erreichen und es geht wesentlich übersichtlicher zu als auf den großen Konkurrenz-Airports in Frankfurt oder Köln.

Allerdings ist die Auswahl der Flugziele und Airlines begrenzt. Zuletzt lag der Fokus auf beliebten Urlaubszielen in Süd- und Südosteuropa. Ein Kurztrip nach Paris, geschäftlich nach Stockholm oder ein Flug nach Zürich, um das Nachbarland Schweiz zu besuchen? Das war und ist von Hahn aus nicht möglich.

Ob und inwiefern das Flugangebot durch den neuen Investor ausgebaut wird, ist abzuwarten. Gespräche mit Airlines finden aber offenbar statt. Für einen Städtetrip per Flug nach Zürich werden Reisende aber vermutlich vorerst weiter auf andere Flughäfen ausweichen müssen.
Andere Missstände, die bislang Probleme bereitet haben, möchte der neue Investor aber zeitnah beseitigen.

Triwo nimmt Neustart in Angriff

Investor und neuer Besitzer des Flughafens ist die Triwo AG. Sie sorgte zunächst für eine Namensänderung.

Aus dem Flughafen Frankfurt-Hahn ist der Triwo-Hahn Airport geworden. Doch als neuer Besitzer wird Triwo noch weit mehr machen müssen, um an die Erfolgszeiten des Flughafens anzuknüpfen. Zu Spitzenzeiten nutzen rund 3,9 Millionen Fluggäste jährlich den Airport. 2022 waren es noch 1,3 Millionen. Und viele der verbliebenen Passagiere waren offenbar alles andere als zufrieden mit ihrem Reiseerlebnis.

In Online-Bewertungen rangierte Hahn als der unbeliebteste Flughafen Deutschlands. Kritisiert wurden vor allem der schlechte Service und der baufällige und ungepflegte Zustand des Flughafens.

Bei Triwo zeigt man sich zuversichtlich, die Probleme beseitigen zu können und den Flughafen wieder gewinnträchtig zu betreiben. Denn der Standort hat durchaus auch Vorteile.

Der Passagierverkehr ist nicht das einzige Standbein des Flughafens. Auch Frachtverkehr und Flugzeugwartung spielen eine wichtige Rolle und haben sich in der Vergangenheit als stabile Geschäftsfelder erwiesen.

Experten rechnen damit, dass Triwo diese Sektoren weiter ausbauen möchte. Zudem ist Hahn einer der wenigen deutschen Flughäfen, an denen der Flugbetrieb bislang durchgehend und ohne Nachtflugverbot möglich ist. Auch das soll in Zukunft besser ausgenutzt werden.

Allerdings werden hohe Investitionsbeträge nötig sein, allein um umgehend nötige Sanierungen in Angriff zu nehmen. Gerechnet wird mit einem mittleren bis hohen Millionenbetrag im zweistelligen Bereich.

Auch personell soll investiert werden. Die bisherigen Mitarbeiter des Flughafens wurden von Triwo übernommen und die Personaldichte soll in mehreren Bereichen aufgestockt werden.

Insgesamt stehen die Zeichen am Triwo-Hahn Airport also auf Neustart.

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