Freitag, 26. April 2024

Wirtschaft wegen Chemnitz besorgt

4. September 2018 | Kategorie: Wirtschaft

Polizei bei Protesten in Chemnitz.
Foto: dts nachrichtenagentur

Chemnitz  – Angesichts der zahlreichen Protestkundgebungen in Chemnitz zeigen sich Chefs großer deutscher Unternehmen besorgt.

„Selbstverständlich geben die Ereignisse in Sachsen Anlass zur Sorge und fordern zum Handeln auf“, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

„Seit Jahren fühlen sich ganz friedliche Menschen in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas nicht mehr ausreichend beachtet.

Sie sorgen sich um ihre Zukunft und fürchten sich vor vielen Unsicherheiten, die unsere komplexe Welt mit sich bringt“, gab Teyssen zu bedenken. „Deswegen müssen Politik und Wirtschaft mit ihrem Handeln und mit ihren Entscheidungen die Wirkungen auf die Menschen in den Mittelpunkt stellen und dort Sicherheit geben, wo dies möglich ist.

Für parteipolitisch motivierte Grabenkämpfe ist besonders in solchen Zeiten kein Platz.“ Bernd Tönjes, der Vorstandschef der RAG-Stiftung und Moderator des Wirtschaftsbündnisses Init iativkreises Ruhr, äußerte sich ebenfalls besorgt.

„Was in Chemnitz dieser Tage passiert, macht in vielerlei Hinsicht betroffen. Dem Image Deutschlands und damit auch dem Image unserer Unternehmen ist das nicht zuträglich“, sagte Tönjes der WAZ. „Unser gutes Ansehen im Ausland, aber vor allem doch unsere eigene gesellschaftliche Stabilität sind Werte, denen wir uns alle verpflichtet fühlen sollten. Die Unternehmen im Ruhrgebiet leisten ihren Anteil daran.“

Als Moderator des Initiativkreises Ruhr steht Tönjes an der Spitze eines Bündnisses, zu dem unter anderem Unternehmen wie die Deutsche Bank, die Bahn, BP, Commerzbank, DHL, Hochtief und RWE gehören. Auch Rolf Buch, Vorstandschef des Bochumer DAX-Konzerns Vonovia, schaltete sich ein.

„Als Vermieter setzen wir uns aktiv für Integration ein – auch in Sachsen, wo wir viele Wohnungen an Flüchtlinge vermieten“, sagte Buch der Zeitung. „Wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten, Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken und zu zeigen, wie vielseitig Deutschland ist.“ Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff sagte, Made in Germany stehe weltweit „nicht nur für die herausragende Qualität unserer Produkte“.

Es stehe auch für die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft. „Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Da sind auch wir als Unternehmen gefragt, uns klar für diese Werte einzusetzen.“ (dts Nachrichtenagentur)

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3 Kommentare auf "Wirtschaft wegen Chemnitz besorgt"

  1. Selberdenker sagt:

    Zitat aus dem artikel: Auch Rolf Buch, Vorstandschef des Bochumer DAX-Konzerns Vonovia, schaltete sich ein. „Als Vermieter setzen wir uns aktiv für Integration ein – auch in Sachsen, wo wir viele Wohnungen an Flüchtlinge vermieten“, sagte Buch der Zeitung. „Wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten, Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken und zu zeigen, wie vielseitig Deutschland ist.“ Zitat Ende.
    Herr Buch ist ein Heuchler!! Dass er sich als Vermieter für Wohnraum von Flüchtlingen stark macht, liegt auf der Hand. Die Miete wird von dt. Steuergeld bezahlt, für das sich der arbeitende Teil hier krumm und buckelig schafft. Dass die anderen DAX-Chefs ins gleiche Horn blasen, lässt sich an der Tatsache erkennen, dass das Kapital mehrheitlich von ausländischen Geldgebern gehalten wird.

  2. Odradek sagt:

    „Als Vermieter setzen wir uns aktiv für Integration ein – auch in Sachsen, wo wir viele Wohnungen an Flüchtlinge vermieten“, sagte Buch der Zeitung.

    Natürlich völlig uneigennützig, in Dienste der Menschlichkeit blablaba. die Wohnungen werden zum Großteil vom Jobcenter finanziert, also vom Steuerzahler. Für den Vermieter ist der Irrsinn ein super Geschäft, bei der Gruppe der Geflüchteten sind traumhafte Mieten möglich – auch jenseits der Angemessenheitsregelung des Mietspiegels. Ist so, gibt aber offiziell kaum einer zu. Erkundigen Sie sich mal, was z. B. die Container im Prießnitzweg in Landau kosten!

  3. Giftzwockel sagt:

    Selbst so etwas wie Flucht vor Krieg wird von diesen Wirtschaftszombies dazu genutzt, um Geld von unten nach oben zu schaufeln. Der Steuerzahler wird mal wieder überproportional zur Ader gelassen, wobei sich die Politik auch noch als Steigbügelhalter dieser modernen Wegelagerer verdingt.

    Drum: Es ist immer Vorsicht geboten, wenn die „Wirtschaft besorgt“ ist!!!