Montag, 29. April 2024

Urlaub auf dem Wasser mit dem Bootsführerschein in Rheinland-Pfalz

30. April 2023 | Kategorie: Auto & Verkehr, Freizeit & Hobby, Ratgeber, Reise

Auf dem Rhein lässt es sich bestens Boot fahren.
Foto: Pfalz-Express

Sie sind daran interessiert, einen Bootsführerschein zu machen, um eine andere Art von Urlaub zu erleben? Je nach Antriebsart und Geltungsbereich des Bootes braucht man als Bootsführer einen speziellen Bootsführerschein.

Um einen passenden Schein zu erhalten, ist eine theoretische und eine praktische Prüfung abzulegen. Im folgenden Beitrag wird auf Details eingegangen, zum Beispiel welche Führerscheine es generell gibt, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Gewässer und Länder am besten zu befahren sind.

Welchen Zweck hat ein Bootsführerschein?

Ein Bootsführerschein ist notwendig, um die Sicherheit und Ordnung auf den Gewässern zu gewährleisten. Durch Ablegen der Prüfung lässt sich nachweisen, dass die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten vorliegen, um ein Boot verantwortungsvoll zu steuern und die entsprechenden Vorschriften und Regeln in Rheinland-Pfalz einzuhalten.

Daneben ist ein Bootsführerschein meist auch eine Voraussetzung für den Abschluss einer Bootsversicherung. Nähere Details zum Erwerb des Bootsführerscheins gibt es auf https://www.bootspruefung.de/bootsfuehrerschein-rlp

Erholung und hoher Freizeitwert mit einem Bootsführerschein in Rheinland-Pfalz

Mit einem Bootsführerschein lassen sich viele Gewässer in Rheinland-Pfalz befahren. Auf einem Boot lassen sich vom Wasser aus und ganz ohne Gedränge die vorbeiziehende Natur ebenso wie Kulturdenkmäler genießen. Mit dem Boot unterwegs auf der Lahn lassen sich historische Orte wie Obernhof oder Nassau besuchen.

Einen hohen Erholungswert haben auch die vielen Seen in Rheinland-Pfalz, wie der Laacher See, der größte und in einem Vulkankrater liegende See in Rheinland-Pfalz. Ebenso entspannend ist es, mit dem Bootsführerschein in der Tasche am Rhein entlangzufahren, der fast 300 Kilometer durch Rheinland-Pfalz fließt und viele Burgen, Schlösser und Weinberge bietet. Hier kann man einen fantastischen Urlaub mit dem Boot planen.

Einfache und anspruchsvollere Gewässer in Rheinland-Pfalz

Die Mosel ist einer der beliebtesten Flüsse in Deutschland zum Bootfahren. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Weinbergen, Burgen und malerischen Orten lockt viele Bootsfahrer an. Die Mosel ist auch relativ leicht zu befahren, was sie ideal für Anfänger macht.

Der Rhein ist ein historischer und kultureller Fluss, der viele Sehenswürdigkeiten wie den Loreleyfelsen oder das Deutsche Eck zu bieten hat. Der Rhein ist allerdings auch recht stark befahren und kann je nach Abschnitt anspruchsvoll sein.

Die ruhigere Lahn ist ein beliebtes Ziel für Anfänger mit Bootsführerschein, die die abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Wiesen und historischen Städten genießen können. Die Lahn ist auch für Anfänger geeignet, da sie meist ruhig und gut beschildert ist. Das gilt ebenfalls für die Saar, da sie meist mäßig strömt und wenig Schiffsverkehr hat.

Der Führerschein für motorisierte Boote auf Gewässern in Rheinland-Pfalz

Auf vielen deutschen Flüssen und Seen lässt sich ein Boot bis zu 15 PS auch ohne Führerschein fahren. Boote mit Elektromotor sind unterhalb von 10,2 PS ohne Bootsführerschein fahrbar. Das bedeutet aber nicht, dass man keine Rücksicht auf andere Wassersportler oder die Umwelt nehmen muss.

Zudem gibt es einige Ausnahmen von dieser Regelung, zum Beispiel für den Bodensee oder für bestimmte Schifffahrtsstraßen. Wer ein Boot ohne Führerschein fährt, sollte sich immer darüber informieren, ob er auf dem jeweiligen Gewässer legal unterwegs ist und welche Bedingungen gelten.

Neue Regeln in puncto Bootsführerschein für den Rhein

Für den Rhein galt bisher eine Grenze von 5 PS für Sportboote mit Verbrennungsantrieb und 10,2 PS für Sportboote mit Elektroantrieb. Ab dem 1. April 2023 wird diese Grenze für Boote mit Verbrennungsmotor auf 15 PS angehoben.

Für Boote mit Elektroantrieb bleibt es bei einer Grenze von 10,2 PS. Das bedeutet, dass man ab April 2023 für diese schwächer motorisierten Boote keinen Bootsführerschein mehr braucht, um auf dem Rhein zu fahren. Trotzdem lohnt es sich, den Bootsführerschein zu machen, damit man mit den Regeln und Vorschriften auf dem Wasser vertraut ist.

Diese Bootsführerscheine gibt es

In Rheinland-Pfalz gibt es sehr unterschiedliche Gewässer, daher sind je nach eingesetzter Bootsklasse auch bestimmte Bootsführerscheine erforderlich. Diese Sportbootführerscheine werden zum Beispiel auf Rhein, Mosel und am Meer benötigt:

  • Für Rhein, Mosel, Lahn und Saar den Sportbootführerschein Binnen (SBF-Binnen)
  • Für das Meer den Sportbootführerschein See (SBF-See)

Um einen Bootsführerschein zu erlangen, muss der Interessent nur einen Kurs bei einer anerkannten Sportbootschule besuchen und eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Die Prüfung zum Bootsführerschein ist nicht allzu schwer, wenn man sich gut vorbereitet und übt. Es gibt viele Sportbootschulen in Rheinland-Pfalz, die Kurse anbieten.

Moselschleife
Foto: Pfalz-Express

Anmelden zur Prüfung für den Bootsführerschein

Um die Prüfung für den Bootsführerschein in Rheinland-Pfalz zu absolvieren, ist eine Anmeldung bei einem Prüfungsausschuss erforderlich. In Rheinland-Pfalz lässt sich die Prüfung beim Prüfungsausschuss Rhein-Mosel-Saar (DSV) oder beim Prüfungsausschuss Mannheim-Darmstadt/Saar-Mosel (DMYV) ablegen.

Um sich anzumelden, muss man ein Anmeldeformular ausfüllen und einige Unterlagen einreichen. Erforderlich sind:

  1. Personalausweis/Reisepass,
  2. ein Passfoto und
  3. eine ärztliche Bescheinigung.

Die Prüfung besteht aus einer schriftlichen, theoretischen und einer praktischen Prüfung. Die Prüfungstermine des Prüfungsausschusses lassen sich ebenfalls auf der Webseite für Sportbootführerscheine einsehen.

So läuft die Prüfung zum Bootsführerschein ab

Die Prüfung für den Bootsführerschein besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im Theorieteil ist ein Fragebogen mit 30 Fragen und eine Navigationsaufgaben auszufüllen. Dafür stehen 60 Minuten zur Verfügung. Im Praxisteil sind verschiedene Manöver auf dem Wasser zu zeigen. Hierzu zählen “Mann über Bord”, Anlegen am Steg oder Wenden auf engem Raum.

Die Dauer der Praxisprüfung hängt von der Anzahl der Prüflinge ab und beträgt zwischen 15 und 20 Minuten. Erste-Hilfe-Kenntnisse oder praktische Erfahrungen mit Wasserfahrzeugen muss man für den Bootsführerschein nicht nachweisen. Nach bestandener Prüfung wird eine vorläufige und sofort nutzbare Fahrerlaubnis erteilt. Die endgültige Fahrerlaubnis kommt nach mehreren Wochen auf dem Postweg ins Haus.

Sonstige Voraussetzungen für den Erwerb eines Bootsführerscheins

Das Mindestalter für den Erwerb eines Bootsführerscheins hängt von der Art des Führerscheins und der Antriebsart ab. Für den Sportbootführerschein Binnen Segel beträgt das Mindestalter 14 Jahre, für den Sportbootführerschein Binnen Motor und den Sportbootführerschein See muss man mindestens 16 Jahre alt sein. Höhere Führerscheine wie der Sportseeschifferschein oder der Sporthochseeschifferschein lassen sich nur von Volljährigen erwerben.

Für diese mit höheren Ansprüchen verbundenen Scheine ist außerdem ein ärztliches Attest vorzulegen, das Hörfähigkeit, Sehvermögen, Farbunterscheidungsvermögen und allgemeine Tauglichkeit bestätigt.

Gültigkeitsdauer und Verlängerung

Der Bootsführerschein selbst hat keine Gültigkeitsdauer und muss nicht verlängert werden. Er ist unbefristet gültig, solange sich die persönlichen Daten des Inhabers nicht ändern. Allerdings kann es sein, dass man für bestimmte Gewässer oder Länder einen Internationalen Bootsschein (IBS) braucht, der als Reisedokument und Kennzeichenausweis dient.

Der IBS hat eine Gültigkeitsdauer von zwei Jahren und muss rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Die Verlängerung lässt sich online oder per Post beim ADAC beantragen.

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