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Schulbus mit 37 Schülern verunglückt bei Kandel

4. Februar 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Glück im Unglück hatten die Schüler bei diesem Unfall kurz vor Kandel: Keiner wurde körperlich verletzt. Dennoch: Der Schock sitzt tief. Fotos: Licht

Kandel – Drama mit glimpflichem Ausgang auf der L554  kurz vor der Ortseinfahrt Kandel: Ein Schulbus, der Schüler vom Europa-Gymnasium Wörth nach Kandel beförderte, verunglückte und rutsche eine Böschung hinunter.

Von den 37 Schülern wurde nach einer ersten Untersuchung durch das DRK Kandel keiner äußerlich verletzt. Trotzdem standen etliche Schüler unter Schock. Der Busfahrer der Firma Fichtenkamp sagte aus, ein entgegenkommender PKW sei auf die gegenüberliegende Fahrbahn geraten. Um einen Frontalzusammenprall zu vermeiden, habe er nach rechts ausweichen müssen. Der Fahrbahnrand ist an dieser Stelle abschüssig, der schmale Seitenstreifen durch den Dauerregen aufgeweicht und rutschig. Der Fahrer schaffte es nicht mehr, den Bus wieder auf die Fahrbahn zu ziehen und kam erst wieder auf der ca. 1 Meter tiefer gelegenen Wiese in einer Schräglage von etwa 30 Grad zum Stehen. „Mein erster Gedanke war: „Bitte, bitte – hoffentlich passiert den Kindern nichts“, schildert der Busfahrer die Schrecksekunden.

Alle Kinder hatten Sitzplätze, was bei der Schülerbeförderung nicht immer selbstverständlich ist – ein Umstand, der viele vor schweren Verletzungen bewahrt haben dürfte. An die Farbe oder Marke des Fahrzeugs, das das Bremsmanöver verursacht hatte, erinnerte sich der Fahrer zunächst nicht. Dieses sei auch unvermindert weitergefahren, so der Busfahrer.

„Alle im Bus waren total geschockt“, erzählt Niklas Hogrefe, ein Schüler der Klasse 10 d des Europa-Gymnasiums. „Plötzlich schleuderte der Bus nach rechts, gleich darauf kurz nach links und rutsche dann doch rechts in den Graben. Es ging sehr schnell. Alle schrien. Wir hatten Angst, der Bus kippt komplett um oder überschlägt sich.“

Der Busfahrer habe noch versucht, das Fahrzeug zu starten, und – als dies misslang – versucht, die Türen aufzudrücken. Diese klemmten, letztendlich kletterte der Fahrer aus dem Fenster. „Er hat sich auch erkundigt, ob einer von uns verletzt ist“, berichtet Niklas weiter. „Aber ich glaube, er stand selbst unter Schock.“

Polizei, Feuerwehr, Notarzt waren binnen weniger Minuten vor Ort. „Ein super Team“, sagt Niklas beeindruckt. „Sie haben alle sehr schnell gehandelt und das richtig gut gemacht.“

Die Feuerwehr sicherte den in Schräglage stehenden Bus mit Stahlseilen. Die Schüler mussten sich auf die rechte Seite setzen, um ein Gegengewicht zu schaffen, anschließend schafften es die Feuerwehrleute, die Mitteltür aufzudrücken, so dass die Schüler aussteigen konnten.

Diese wurden kurz darauf von einem Sonderbus zum Bahnhof nach Kandel gebracht und in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Kleinere Kinder liefen weinend zu ihren Müttern, die Großen versuchten, den Schreck zu überwinden. Auch Niklas: „Ich bin den Rest nach Hause gelaufen, aber ich habe noch immer ein Kribbeln im Bauch – der Schock sitzt einem schon heftig in den Knochen.“ (cli)

 

 

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Ein Kommentar auf "Schulbus mit 37 Schülern verunglückt bei Kandel"

  1. Busunfall…………..

    Ihr seid suuuuuuuuuuper. toler Bericht!!!!

    sonnige grüße

    volker