Sanierungsarbeiten am Denkmal „Bayrischer Löwe“ rücken näher

15. September 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Postkartenansicht um 1905.
Quelle: Galeria-Germersheim.de

Germersheim – Die Stadt Germersheim und das Denkmalamt planen die umfassende Schadenskartierung und anschließende Sanierungsarbeiten des historischen Denkmals.

„Ein wichtiges Stück Germersheimer Geschichte soll nun bald vor dem weiteren Verfall bewahrt und gerettet werden, damit auch zukünftigen Generationen diese historische Mahnung gegen den Krieg erhalten bleibt“, sagte Bürgermeister Marcus Schaile.

Das im Jahr 1887/88 auf dem Platz vor der königlichen Kommandantur, zwischen dem heutigen Luitpoldplatz und dem Paradeplatz in Germersheim errichtete Denkmal ist durch Witterungs- und Umwelteinflüsse deutlich gezeichnet und teilweise stark verwittert.

Erstellt wurde es vom damaligen Krieger- und Veteranenverein zur Erinnerung an die im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 gefallenen Söhne Germersheims.

In enger Zusammenarbeit mit der für die Denkmalpflege zuständigen Generaldirektion Kulturelles Erbe und unterstützt von einem renommierten Fachinstitut für Steinkonservierung in Mainz hat die Stadt Germersheim mittlerweile verschiedene Angebote zur Schadenskartierung und anschließender Renovierung bzw. Sanierung eingeholt.

Im Zuge der Neugestaltung der neuen Stadträume rund um den Paradeplatz soll nun auch das bekannte Denkmal mit dem aufrecht stehenden bayrischen Löwen sachgerecht renoviert bzw. saniert werden.

Derzeit ist das in die Jahre gekommene Denkmal zudem halb von Büschen verdeckt und von einem provisorischen Schutzzaun umgeben, um Passanten vor herabstürzenden Teilen zu schützen.

Wie in einem Artikel des Stadthistorikers Ludwig Hans im Heimatbrief der Stadt Germersheim 2007 nachzulesen ist, besteht der Unterbau des Denkmals aus Stufen von Weidenthaler Sandstein, auf denen ein Sockel aus „Kosaken-Steinen“, die man aus dem „badischen Gebirge“ bezogen hatte, ruhte.

Die notwendigen Arbeiten zur Herstellung des „Unterbaus“ einschließlich der Fundamentierungsarbeiten führten Germersheimer Maurermeister aus.

Der Oberbau des Denkmals wurde entgegen der ursprünglichen Pläne nicht von einem zunächst angesprochenen Mannheimer Künstler, sondern schließlich von Bildhauer Menges aus Kaiserslautern gefertigt, der dafür „Blieskastler Steine“ verwendete.

Dieser bestand aus einem Mittelteil mit vier beschrifteten Mamortafeln mit vergoldeten Lettern, die u.a. die Namen der gefallenen Soldaten aufwiesen. Vier Säulen tragen einen Aufbau, der zahlreiche für die damalige „Gründerzeit“ typische Verzierungen aufweist und u.a. die Orte der Schlachten des Krieges (Paris, Sedan, Woerth, Amiens) nennt.

Das Denkmal wird insgesamt bekrönt von einer Kuppel und einem darauf stehenden Löwen, der den Blick nach Westen richtet und den bayerischen Wappenschild entschlossen in seinen Tatzen hält.

Wie historischen Bildansichten zu entnehmen ist, war das Denkmal in frühen Jahren von einem Zaun und einer kleinen Grünanlage umgeben. (red)

 

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