Freitag, 19. April 2024

Generaldirektion Kulturelles Erbe: Landauer Festung ist ein Denkmal – Grabungsschutzgebiet wird ausgewiesen

3. Februar 2017 | Kategorie: Landau, Regional
Oberbürgermeister Thomas Hirsch eröffnete die Informationsveranstaltung zum künftigen Umgang mit der Festung. Er begrüßt die jüngsten Entwicklungen und das gemeinschaftliche Miteinander mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Foto: ld

Oberbürgermeister Thomas Hirsch eröffnete die Informationsveranstaltung zum künftigen Umgang mit der Festung. Er begrüßt die jüngsten Entwicklungen und das gemeinschaftliche Miteinander mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.
Foto: ld

Landau. „Alte Festung – neues Denkmal!“: Unter diesem Motto stand eine Informationsveranstaltung, zu der die Stadt Landau und die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz jetzt in das Alte Kaufhaus in Landau luden.

Experten der GDKE und der Stadtverwaltung informierten rund 120 interessierte Bürger über die Ergebnisse der Untersuchungen zur Unterschutzstellung der Landauer Festung. Diese hatte die GDKE, inhaltlich begleitet durch Stadtverwaltung und Festungsbauverein, in den zurückliegenden Monaten durchgeführt.

Die wichtigste Erkenntnis: Die Festung ist in ihrer Gesamtheit als Baudenkmal zu betrachten. Das bedeute aber nicht, dass künftig jeder Stein der früheren Festungsanlagen erhalten werden müsse, betonten die anwesenden Experten um GDKE-Direktor Thomas Metz.

Vielmehr gelte es, bei Bauvorhaben frühzeitig jeden Einzelfall zu prüfen und dann eine Entscheidung für Erhalt, Teilerhalt oder Abbruch zu treffen. Dabei sollen Kriterien wie der Zustand der Festungsreste und die Möglichkeit, diese mit dem geplanten Bauvorhaben in Einklang zu bringen, zum Tragen kommen.

Eine großflächige Wiederherstellung der Festung sei trotz deren Denkmal-Charakters nicht zielführend, betonte Thomas Metz. „Wir sind froh über alles, was in der Erde bleibt“, so Metz. Denn dort seien die historischen Funde am besten geschützt.

 Rund 120 interessierte Bürger kamen zur Informationsveranstaltung in das Foyer des Alten Kaufhauses. Foto: ld

Rund 120 interessierte Bürger kamen zur Informationsveranstaltung in das Foyer des Alten Kaufhauses.
Foto: ld

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der die Informationsveranstaltung eröffnete, begrüßt die jüngsten Entwicklungen und das gemeinschaftliche Miteinander mit den Landesbehörden. „Wir haben nun Klarheit, was den Status unserer Festung anbelangt“, bilanziert der Stadtchef.

„Künftig ist klar geregelt, wie mit den im Boden schlummernden Festungsresten zu verfahren ist. Davon profitieren auch die Bauherren. Stadt, GDKE und sicherlich auch die Bauherren und Investoren in Landau sind sich einig, dass es frühzeitige Lösungen geben muss – wenn erst die Bagger rollen, ist es zu spät. Dann kann oft keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung mehr gefunden werden.“

Er sei sich bewusst, dass die Nachricht vom Denkmal-Status der Festung bei vielen Bauherren für Verunsicherung sorge, so der Stadtchef weiter. „Unser Ziel ist aber weiter, die Stadt Landau konsequent und nachhaltig zu entwickeln – mit der Festung“, betont OB Hirsch. Die neue Situation müsse auch als Chance begriffen werden – etwa für den Tourismus. „Die Festung ist ein Schatz, der im Boden unserer Stadt schlummert“, so der Stadtchef.

In den kommenden Wochen und Monaten soll nun endgültige Planungs- und Rechtssicherheit geschaffen werden. Eine Rechtsverordnung wird künftig den Umgang mit den Festungsresten regeln. Außerdem soll ein Grabungsschutzgebiet entlang der Grenzen der früheren Festung ausgewiesen werden. (ld)

 Ein Plan der Stadt Landau mit den ursprünglichen Ausmaßen der Vaubanschen Festung. Fotoquelle: ld


Ein Plan der Stadt Landau mit den ursprünglichen Ausmaßen der Vaubanschen Festung.
Fotoquelle: ld

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