Montag, 20. Mai 2024

Neubau der IGS Kandel eingeweiht – Container-Zeit ist vorbei

20. Dezember 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Hurra – Nach zehn langen Container-Jahren können die Schüler den IGS-Neubau jetzt nutzen.
Fotos: Pfalz-Express/Licht – Fotostrecke am Textende

Kandel – Zehn Jahre, nachdem die Schüler der IGS ihr Gebäude wegen fehlendem Brandschutz räumen und in Container umziehen mussten, ist am Dienstag (20.12. 2022) das neue Gebäude eingeweiht worden.

Vorausgegangen war ein langer Prozess an Überlegungen, Ausschreibungen und Planungen. Auch hatte es seinerzeit heftige Diskussionen gegeben, in welcher Höhe sich die Verbandsgemeinde Kandel an einem Sanierungs- oder Neubauprojekt beteiligen sollte.  

Dementsprechend war die Erleichterung bei den Gastrednern des Einweihungsakts zu spüren, nun sämtliche Schwierigkeiten in der Vergangenheit verorten zu können. „Was lange währt, wird endlich gut“ war des Öfteren zu hören.

Schulleiterin Melanie Müller freute sich über den technisch hochmodernen und „schönsten Schulbau“ und würdigte auch den Einsatz ihres Stellvertreters Steiner und von Hausmeister Weil.

Guter Tag für alle

Landrat Dr. Fritz Brechtel gab eine Zusammenfassung zur „unendlichen Vorgeschichte“ zum Besten und sagte, jetzt hätten die Schüler im größten Schulprojekt im Kreis optimale Lernbedingungen. Ähnlich äußerten sich die Redner Prof. Hannes Kopf von der SGD Süd und Ralf Schaubhut von der ADD Neustadt.

Von einem „guten Tag“ sprach Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD). Mit dem Spruch „Was lange währt, wird endlich gut“ liege man bei Bauprojekten zwar nie falsch, so Poß, in diesem Fall aber habe alles sehr lange gedauert. Aber: „Diese Widrigkeiten gehören jetzt der Vergangenheit an.“ 

Der ausführende Architekt Harald Konsek vom Büro „Drei Architekten“ aus Stuttgart erläuterte das Konzept von Holz, Beton und Dachoberlichtern und bat die Schüler, das geschaffene Werk mit Respekt zu behandeln. Mit der nun besseren Luftzirkulation müsse auch der Notenschnitt steigen, zitierte Konsek eine Studie. Architekturbücher für die Schulbücherei gabs als Geschenk obendrauf. 

Zwischen den Rednern spielte das Schulorchester der IGS. Die Tanz AG sorgte für Stimmung und die AG „Darstellendes Spiel“ nahm die sich immer wieder verzögernden Abschnitte des Bauprojekts auf die Schippe. 

„Container waren heftig“

Etliche Jahrgänge mussten einen großen Teil ihrer Schulzeit bis zum Abitur in den damals aufgestellten Containern verbringen. Das sei nicht schön gewesen, sagten mehrere Schüler der 13. Klasse dem Pfalz-Express. Sie sind froh, dass sie jetzt wieder ein richtiges Gebäude zum Lernen haben. „In den Containern war es stickig“, berichteten die Abiturienten. „Im Sommer heiß, im Winter kalt. Wir haben Ratten unter den Containern gehört. Manchmal fiel ein Fenster raus oder eine Tür. Und das Whiteboard hat meistens auch nicht funktioniert.“ Keine guten Umstände also für eine prägende Zeit im Leben der jungen Menschen.  

Die Container sind jetzt weg. Der Abriss des Altbaus aus dem Jahr 1972 beginnt voraussichtlich Mitte April nächsten Jahres. Der steht momentan noch recht eng neben dem Neubau. Auf dieser Abbruchfläche entsteht dann der neue Schulhof und eine neue Mensa. Im Sommer 2024 soll der neue Schulhof fertig sein. Parallel. Von der Kreisverwaltung werden indessen die Planungen für das neue Mensagebäude weitergeführt. 

Infos zu Neubau

70 Meter lang, 23 Meter breit und fast 12 Meter hoch ist das neue Schulhaus. Es hat insgesamt knapp 3.000 m² Hauptnutzfläche.

Erschlossen wird es über eine von oben mit Tageslicht durchflutete zentrale Halle durch Treppen und über einen Aufzug. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes befindet sich der Verwaltungsbereich der Schule, daneben liegen die Fachklassen Musik sowie Werken und die Lehrküche.

In den Obergeschossen liegen die Fachklassen Chemie-Physik-Biologie und sind die Klassenräume für die Jahrgangsstufe 10 und für die Oberstufen (Klassen 11-13) mit Kursräumen und Lehrerstützpunkten und Lernzonen untergebracht. 

Die Bauzeit dauerte drei Jahre, vor allem wegen Verzögerungen während der Corona-Pandemie ein Jahr länger als ursprünglich geplant.

Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme belaufen sich auf ca. 21,7 Mio. Euro. Mit 4,2 Mio. Euro bezuschusst das Land Rheinland-Pfalz das Projekt und auch die Verbandsgemeinde hat eine Beteiligung in eben dieser Höhe zugesagt. Die übrigen Baukosten in Höhe von ca. 13,5 Mio. Euro trägt die Kreisverwaltung.

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