Kreistagsbeschluss: Integrierte Gesamtschule und Realschule Plus sollen „Schulcampus Kandel“ werden – Neubau an der IGS

14. Oktober 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Neue Wege: IGS und Realsschule plus werden künftig gemeinsam genutzt, das alte Gebäude der IGS wird durch einen Neubau ersetzt. In der Zwischenzeit gibt es für 12 Klassen Container-Unterricht.
Foto:pfalz-express.de/Licht

Kreis Germersheim – Die IGS und die benachbarte Realschule Plus in Kandel soll zu einem Schulcampus entwickelt werden.

Das teilte Landrat Dr. Fritz Brechtel mit. Die Kreisverwaltung wurde vom Kreistag damit beauftragt, ein gemeinsames Raumprogramm zu erstellen und die entsprechende schulbehördliche Genehmigung zu beantragen.

In Gesprächen der Kreisverwaltung mit den Aufsichtsbehörden (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) und dem Ministerium sei ein einvernehmliches Ergebnis erzielt worden, so Brechtel. Der Schulstandort Kandel solle „zweckmäßig weiterentwickelt“ werden.

Erreichen will man damit, langfristig ein „wohnortnahes, hochwertiges und vielfältiges Bildungsangebot“ zu sichern und um andererseits die damit verbundenen Investitionen zukunftssicher anzulegen.

Neubau billiger als Sanierung

Nach Untersuchungen an den Gebäuden und nachdem man einen aktualisierten Schulentwicklungsplan erstellt hatte, stellte sich heraus: Ein Neubau an der IGS Kandel ist wesentlich wirtschaftlicher als eine Sanierung. Erste grobe Schätzungen gehen von Investitionskosten von rund 14,5 Millionen Euro aus.

Vorteile eines Neubaus seien auch die zu erwartenden langfristigen Einsparungen bei den Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie eine optimierte Flächeneffizienz und längere Nutzungsdauer, so Baudezernent Michael Gauly.

Hinzu kommen erhebliche Sanierungskosten für die Realschule Plus, unter anderem für energetische Maßnahmen. Erste grobe Schätzungen gehen von rund 7 Millionen Euro aus.

Das sei für den Landkreis Germersheim eine erhebliche Summe., sagte Brechtel, sprach aber von einem „starken Signal“, das der Kreistag gesetzt habe. Man wolle den Schulstandort Kandel erhalten und weiter entwickeln. Kreisverwaltung muss nun planen und den Förderantrag beim Land Rheinland-Pfalz vorbereiten.

„Allein durch die direkte Nachbarschaft der beiden Schulen liegen eine Vernetzung und die gemeinsame Weiterentwicklung zu einem Schulcampus nahe. Freie Raumkapazitäten könnten flexibel genutzt werden, es ergäben sich zudem Synergieeffekte, zum Beispiel beim Sportflächenbedarf und im Bereich der Mittagsverpflegung und Ganztagesbetreuung“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Dietmar Seefeldt.

Wie schon bei den Integrierten Gesamtschulen in Rülzheim, Rheinzabern und Wörth soll die Kreisverwaltung laut Kreistagbeschluss nun auch Gespräche mit der Verbandsgemeinde Kandel führen, um eine Beteiligung an den Investitionskosten zur Beseitigung der baulichen Mängel an der IGS Kandel auszuhandeln.

Dabei habe sich die Verbandsgemeinde bereits im Vorfeld einem noch zu besprechendem Finanzierungsmodell offen gezeigt.

Das Schulgebäude der IGS Kandel wurde 1972 von der Stadt Kandel im Brockhouse-Baukasten-System errichtet und weist erhebliche Mängel im Hinblick auf Brandschutz und statische Sicherheit auf, die bereits zum Jahreswechsel 2012/13 zur Teilräumung des Gebäudes führten.

Aus Sicherheitsgründen mußten16 Klassenzimmer geräumt und durch Container ersetzt werden. (red)

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