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Kandel: IGS-Neubau – Landrat Brechtel zu SPD-Forderungen: Verbandsgemeinde soll endlich über finanzielle Beteiligung entscheiden

20. Mai 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional
Landrat Brechtel: „Spiel auf Zeit unangebracht.“ Foto: pfalz-express.de/Licht

Landrat Brechtel: „Spiel auf Zeit unangebracht.“
Foto: pfalz-express.de/Licht

Kandel/Kreis Germersheim – Seit Januar 2013 werden die Schüler der Klassen 10 bis 13 an der Integrierten Gesamtschule in Kandel in Containern unterrichtet.

Die Schüler mussten das Oberstufengebäude räumen, weil ein Statiker vor drei Jahren gravierende Brandschutzmängel festgestellt hatte.

Vor einigen Tage hatte die SPD-Kreistagsfraktion auf mehr Tempo gedrängt. Nun hat Landrat Dr. Fritz Brechtel auf die Forderungen der Sozialdemokraten reagiert.

„Die Forderung der SPD nach einer schnellen Fortführung des Neubaus IGS Kandel ist nachvollziehbar und ganz im Interesse des Kreises. Leider enthalten die Aussagen der SPD dabei nichts substanziell Neues“, teilte der Landrat mit.

Der aktuelle Stand und die weiteren Schritte seien längst mit der Schulgemeinschaft, also Lehrern, Schulleitung und Schulelternbeirat, besprochen.

„Statt leere Worthülse zu verbreiten, wäre es an der Zeit, dass sich die Verbandsgemeinde Kandel endlich klar zu der vom Kreistag beschlossenen finanziellen Beteiligung positioniert“, kritisiert Brechtel. Die SPD-Kreistagsfraktion klammere die Ursachen für die Notwendigkeit des Neubaus und der Zeitverzögerung völlig aus.

Kandel habe 1995 dem Landkreis ein völlig marodes Gebäude übergeben. Eben das habe letztendlich zur „bestehenden, leidigen Situation“ geführt.

Die Kreisverwaltung gehe konsequent und zügig die notwendigen Schritte: „Leider kommt es aber immer wieder zu Verzögerungen, unter anderem durch sukzessive Nachforderungen der ADD.“ Schon 2013 habe die Kreisverwaltung ihr Konzept vorgelegt, mit dem Neubau als wirtschaftlichere Lösung.

Das wurde von der ADD nicht so einfach übernommen. Die Behörde forderte 2014 eine Wirtschaftlichkeitsprüfung, die schließlich zum gleichen Ergebnis führte. Erst danach, im Sommer 2014, kam die Aufforderung, den Schulentwicklungsplan zu aktualisieren und vorzulegen und noch die Option „Zwei Schulen unter einem Dach“ zu prüfen.

„Ohne die nachträglichen Auflagen könnte man im Verfahren bereits locker zwei bis drei Jahre weiter sein. Immerhin wurde letzte Woche das erarbeitete Raumprogramm von der ADD genehmigt“, sagt Brechtel.

Die Kosten für einen Neubau werden derzeit auf etwa 15 Millionen Euro geschätzt.

Genaue Zahlen könne man erst deutlich später nennen. Die grobe Kostenschätzung sei aber für einen Beschluss des Verbandsgemeinderats ausreichend, findet der Landrat und fordert vom Rat, zügig über eine finanzielle Beteiligung zu entscheiden.

Das sei wichtig, damit der Kreis die nächsten Schritte einleiten könne: „Möchte die SPD in Sachen IGS Kandel das Tempo also erhöhen, ist vor allem an diesem Punkt ein Spiel auf Zeit völlig unangebracht.

Zielführend wäre es außerdem, wenn die Genossen ihren Einfluss auf die SPD-geführte Aufsichtsbehörde und Landesregierung nutzen würden, um die Prozesse zu beschleunigen und um eine konkrete Aussage des Landes zur Förderung des Neubaus zu erhalten“, so Brechtel.

Nicht gerade ansprechend: Die Container-Klassenzimmer an der IGS Kandel. Fotos: pfalz-express.de/Licht

Nicht gerade ansprechend: Die Container-Klassenzimmer an der IGS Kandel.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

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