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„Lieber spielen als Mathe-Test schreiben“: Immer mehr Grundschulen haben Interesse am Fußball-Hallenturnier – auch bei Mädchen

17. Dezember 2023 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional, Sport Regional

Foto: v. privat

Landau / Annweiler – Immer mehr Grundschulen haben Interesse am Fußball-Hallenturnier der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße in Kooperation mit der Fritz-Walter-Stiftung – auch bei den Mädchen.

Im letzten Jahr in Annweiler kämpften acht Teams um den Sieg. Jetzt lagen den Schulsportberatern elf Meldungen vor.

Deshalb entschieden sie– Mario Andruchowicz für Landau und Christoph Meyer für SÜW – am selben Tag zwei getrennte Turniere durchzuführen, auch aus zeitlichen Gründen. Damit musste der Vertreter der Fritz-Walter-Stiftung, Werner Schmalz, nacheinander an beiden Turnieren dabei sein um den Mannschaften die begehrten Fritz-Walter -T-Shirts zu überreichen.

Grundschule Pestalozzi holt den Sieg in Landau

In Landau waren vier Grundschulen in der Ebenberghalle angetreten, die bei einer Spielzeit von zehn Minuten eine Vor- und eine Rückrunde bestritten. Am Schluss hatte die Grundschule Pestalozzi die Nase vorn, die gegen die Horstring-Schule die einzige Niederlage einstecken musste.

„Lieber hier spielen als einen Mathe- oder Deutsch-Test schreiben müssen“, meinte Madita von der Siegerschule. Die Horstring-Schule belegte den zweiten Platz, weil sie gegen Queichheim – dritter Platz vor Wollmesheimer Höhe – verlor und unentschieden spielte.

Erfahrene Schiedsrichter im Einsatz

Ein Schiedsrichter des Turniers war der 67-jährige Peter Bourquin aus Billigheim-Ingenheim. Er ist seit 12 Jahren Schiri. „In einer Projektwoche habe ich mit Schülern des Otto-Hahn-Gymnasiums Landau, wo ich Lehrer war, eine Schiri-Ausbildung durchgeführt, die ich dann noch dreimal wiederholte – ganz einfach, weil wir Mangel an Schiedsrichtern haben. Einer dieser damals Ausgebildeten pfeift inzwischen bis zur Bezirksliga“, erzählt er.

Peter Bourquin – Foto: v. privat

Er selbst pfeift nur in den unteren Klassen, ist auch Pate für die Jung-Schiris und Staffelleiter im Kreis SÜW in der B-und D-Klasse West. Zudem betreut er den Wettkampf III im Fußball für „Jugend trainiert für Olympia“ beim OHG und ist immer beim Fritz-Walter-Cup im Einsatz. „Dieses Turnier macht mir wahnsinnig Spaß, weil die Mädchen noch Fußball mit Begeisterung spielen und einen fairen Umgang miteinander haben.“

In Landau wurde keine gelbe Karte benötigt ebenso wie in Annweiler. Hier war wieder ein ehemaliger Lehrer an der Pfeife, der genauso im Otto-Hahn – Gymnasium war und dort nicht nur unterrichtete, sondern der Chef – auch von Bourquin – war von 2001 bis 2015: der 72-jährige Karl Emil Strassner aus Annweiler.

Strassner (Mitte) mit Schmalz (li.) und Meyer. – Foto: v. privat

„Nach 40 Jahren als aktiver Fußballer in St.Martin und Annweiler wollte ich dem Sport etwas zurück geben und legte vor über zehn Jahren die Schiedsrichter-Prüfung ab“, erzählt er.  „Insgesamt bin ich jetzt schon 50 Jahre in Funktionen im Fußballbereich tätig.“ Er pfeift noch in den unteren Spielklassen und seit zwei Jahren verstärkt bei Jugendturnieren, ist auch Pate bei den Jung-Schiris.

Timo Gerach, inzwischen Bundesliga –Schiri legte an seiner Schule das Abitur ab und wurde schon zu Schulzeiten Schiri im Kreisgebiet – wie Strassner stolz erzählt. Besonders freute er sich, dass er seinen ehemaligen Bundeswehr-Kollegen Werner Schmalz wieder beim Turnier traf, mit dem er seit 1970 bekannt ist. Sie machten zusammen die Grundausbildung in Koblenz-Metternich bei den Pionieren.

Spannendes Finale in Annweiler

Ging es in Landau in der Halle ruhig zu vor wenigen Zuschauern, war dagegen in Annweiler „die Hölle los“ mit einer dicht besetzten Zuschauertribüne und sehr lautstarken Anfeuerungsrufen wie beispielsweise von den Anhängern der Dörrenbacher Grundschule. Aber auch die Schüler des Gastgebers waren gut zu hören wie John und Mustafa, die beide in Queichhambach Fußball spielen „weil die besser sind“  und Hamza, der von Annweiler auch zu ihnen wechseln wird.

Sieben Schulen spielten neun Minuten „jeder gegen jeden“. Erst das letzte Spiel brachte die Entscheidung über den Turniersieger. Edenkoben hatte gegen Edesheim 0:0 gespielt, Annweiler gegen Herxheim 0:1 verloren, so dass Edenkoben ein Unentschieden reichte, während Annweiler gewinnen musste. Nach einem 0:0 stand Edenkoben mit 14 Punkten als Turniersieger fest und nahm den Pokal mit, den letztes Jahr Annweiler gewonnen hatte. Dritter wurde Herxheim mit 10 Punkten vor Offenbach mit ebenfalls 10 Punkten, Dörrenbach, Siebeldingen und Edesheim.

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