Freitag, 03. Mai 2024

Kanälchers Straßenfußballturnier begeistert 120 Schüler aus 12 Grundschulen

1. Oktober 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Sport Regional

Foto: v. privat

Kreis Germersheim/Hatzenbühl – Das Kanälchers Straßenfußballturnier wird immer beliebter. Das zeigt die steigende Anzahl der teilnehmenden Grundschulen aus dem Kreis Germersheim.

Waren es im letzten Jahr noch acht, so kamen dieses Mal schon 12 Grundschulen, um in Hatzenbühl um die Europameisterschaft zu spielen.

Fairness und Spaß stehen im Vordergrund

„Der Hauptgedanke dieses Turniers ist das faire und freundschaftliche Begegnen mit anderen Kindern und daran Spaß zu haben“, erklärt Werner Schmalz als Vertreter der Fritz-Walter-Stiftung. Er ist zusammen mit Dominique Hartmann, dem Schulsportfachberater des Kreises, der Ausrichter dieses Turniers. Dieser ergänzt: „Die Schüler entscheiden wie beim Straßenfußball selbst über strittige Situationen wie Foul, Handspiel, Freistoß oder Tor.“

Zufallsmannschaften aus verschiedenen Spielstärken

Die Grundschulen hatten die Spielstärke der einzelnen Kinder angegeben, ob Profis, Halbprofis oder Anfänger (Amateure). Diese Kinder aus den verschiedenen Schulen wurden zehn verschiedenen europäischen Teams zugelost, die um die Europameisterschaft kämpften.

Die entstandenen Zufallsmannschaften spielten in zwei Gruppen, der mit „Profis“ (Gruppe A) und der mit „Amateuren“ und „Halbprofis“ (Gruppe B). Bei der Gruppe A spielten acht gegen acht – fast alles Jungen aus der 3. und 4.Klasse, bei der Gruppe B neun gegen neun – gemischt Jungen und Mädchen. In der Gruppe A wurde Belgien Europameister, Deutschland Fünfter.

Emma aus Freckenfeld wird Europameisterin mit Österreich

„Ich wollte mir das auch mal angucken und auf die Tore kicken“, sagte Emma aus der dritten Klasse der Grundschule Freckenfeld. Sie spielte für Österreich in der Gruppe B und wurde punktgleich mit Portugal Europameisterin der Amateure und „Halbprofis“. Ihr Vater Andreas Huck hatte sich arbeitsfrei genommen. „Es interessierte mich, wie meine Tochter da mitspielt und wie so ein Turnier abläuft.“

Hannah Gehrlein trifft doppelt bei der Torwand

Die IGS Rheinzabern stellte zehn Schüler der Oberstufe, die die Mannschaften als Team-Manager betreuten. Hartmann selbst richtete zum ersten Mal auch ein Torwandschießen für die Teams aus, die gerade Pause hatten. Hier war Hannah Gehrlein von der Grundschule Neupotz die erfolgreichste Schützin, die sowohl unten wie oben den Ball im Torwandloch unterbrachte.

Der wahre Anton aus Tirol hilft mit

Schmalz hatte einige Helfer an seiner Seite wie den bekannten aus Kitzbühel stammenden Musiker Harry Anton Schagerl. „Ich bin der wahre Anton aus Tirol“, erklärt er, der diesen Gassenhauer als Erster gesungen hat – auch bei Carmen Nebel und Andy Borg im Fernsehen. „Ich hatte 120 Auftritte im Jahr. DJ Ötzi hat den Prozess gegen mich verloren, als er verhindern wollte, dass ich als Anton von Tirol unterwegs bin.“

Im Fußball war Schagerl ebenso erfolgreich. Er hat bis zur Landesliga gespielt und war Torschützenkönig und auch Trainer. Durch seine Musik kam er vor 19 Jahren in die Pfalz und lernte seine Frau Christine in Rheinzabern kennen. Hier trainiert er seit fünf Jahren die dritte Mannschaft des SV Rheinzabern. Zuvor hatte er 2015 zusammen mit Schmalz die Göcklinger Frauenmannschaft in der Regionalliga trainiert. Seit acht Jahren hat er eine Fußball AG in den Grundschulen in Rheinzabern und Jockgrim. „Da gibt es einige Talente in den Schulen, die aber zu wenig gefördert werden“, meint er.

Der gelernte Installateur hatte in Kitzbühel auch ein Fitness-Center eröffnet, in dem viele Prominente zu Gast waren. Unter anderem lernte er dort auch Franz Beckenbauer kennen, mit dem er regen Kontakt pflegte.

Alle Spieler erhalten Kanälchers-Trikot

Bei der Siegerehrung bekamen alle Spieler das Kanälchers-Trikot der Fritz-Walter-Stiftung. Auf die Frage von Schmalz, ob sie überhaupt wissen, was das bedeutet, rief Maricel aus Bellheim, der im Team Portugal spielte, sofort: „Ja, die haben in den Straßen auf Kanaldeckel gespielt und nannten es Kanälchen.“ Sportlehrer Björn Stampfer habe das auf der Fahrt nach Hatzenbühl erklärt. Auch bei der Frage, wer Fritz Walter war, rief gleich Tom aus Hagenbach, der bei Italien gespielt hatte, „Natürlich weiß ich das, ich bin doch FCK-Fan.“

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