Konstituierende Sitzung des Stadtrats: Neues Dreigestirn für Landau

26. Juni 2014 | Kategorie: Allgemein, Landau, Politik regional, Regional

Der neue Landauer Stadtvorstand: Bürgermeister  Thomas Hirsch, Beigeordneter Rudi Klemm und OB Hans-Dieter Schlimmer (v.l.)
Fotos: Ahme

Landau –  Nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 trat jetzt der Landauer Stadtrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Auch viele Besucher hatten sich eingefunden, nicht zuletzt auch Freunde und Bekannte von Willi Prokop, der gleich zu Beginn mit der Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet wurde (siehe Artikel im Pfalz-Express).

Das Interesse an dieser Sitzung war groß, handelte es sich doch um die erste Sitzung der neuen Legislaturperiode. Fröhlichkeit, Optimismus und Neugier bewegte die neuen Beiratsmitglieder, Trauer und Wehmut empfanden jene, für die dies den Abschied von einer langjährigen Tätigkeit bedeutete.

Nach der Stadtratssitzung wurde zu einer kleinen Feier geladen, in der die Stadtratsmitglieder, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr aufgestellt waren, vom Stadtvorstand verabschiedet wurden.

Neue Gesichter gab es einige- Gelegenheit sich besser kennen zu lernen, eigentlich noch nicht. Man muss sich wohl erst aneinander gewöhnen.

Die Grünen sind neu aufgestellt mit Lukas Hartmann und Sophia Maroc an der Fraktionsspitze. Erstmals neu in den Stadtrat eingezogen sind die Piraten mit Kim Orth und die AfD mit Gerhard Mosebach und Myriam Inge Kern.

„Das ist ein Tag, den es so nur alle fünf Jahre gibt“, sagte Stadtchef Schlimmer und erinnerte den neuen Stadtrat an seine verantwortliche Tätigkeit. Der „Ratsherr habe sich zum Bürgervertreter und Dienstleiter“ hin entwickelt.

„Dabei werden Sie mit Ihren Entscheidungen immer durch die Bevölkerung konfrontiert“, so Schlimmer. „Und Sie sind bei Ihren Entscheidungen immer Ihrem Gewissen gegenüber verantwortlich“.

Schlimmer skizzierte die nächsten fünf Jahre, die nun zu gestalten sind, sprach über Innenstadtentwicklung, Landesgartenschau, über Schulsanierung, Gewerbegebiet G10 und Windkraft. Ob die 1100 Tagesordnungspunkte der letzten fünf Jahre noch übertroffen werden, soll dahin gestellt bleiben.

Für Schlimmer ist sicher: „Wir haben mit Fortune viel erreicht in den letzten Jahren“. Klar müsse aber auch sein: „Unsere Stärke ist die Gemeinsamkeit. Deshalb bieten wir allen, und ich betone, allen, eine faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit an“.
Ausdruck dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit war dann auch die Verpflichtung der neuen Ratsmitglieder mit Handschlag des OB.

Die durften dann auch schon als erste „Amtshandlung“ den neuen Beigeordneten in geheimer Abstimmung in einer Wahlkabine wählen.

Aufgestellt waren der amtierende Beigeordnete Rudi Klemm auf Vorschlag der FWG, deren Mitglied Klemm ist und Sophia Maroc ,von den Grünen vorgeschlagen.

Die Beiden stellten sich kurz vor, danach wurde gewählt. Das älteste Ratsmitglied Günther Scharhag und die jüngste Stadträtin Linda Klein zählten zusammen mit OB Schlimmer die Stimmen aus. Mit 31 zu 10 Stimmen wurde Rudi Klemm als drittes Stadtvorstandsmitglied gewählt.

„Respekt vor Sophia“ sagte Klemm später anerkennend bei seiner Verpflichtung. Klemm vertröstete aber auch die 23-Jährige: Er selbst sei erst mit 47 Jahren Beigeordneter geworden. Viel Zeit noch für die Studentin, die schon seit einigen Jahren politisch tätig ist.

Ein dritter Beigeordnetenposten besetzt mit einer jungen Frau- das hätte sich so mancher auch vorstellen können. Doch Klemm hat seine Sache gut gemacht, wie ihm durchweg bestätigt wird und so kann er wieder mit vollem Elan durchstarten.

Aufgrund des Wahlergebnisses und nach Streichung der vierten Beigeordnetenposition, hat Beigeordnete Helene Schlösser, seinerzeit von der FDP aufgestellt, ihr Amt verloren – ihr Dezernat wurde aufgeteilt.

„Ich werde der Politik und der FDP trotzdem erhalten bleiben“ sagte Schlösser bei der Verabschiedung mit einem lachenden und weinenden Auge. „Politik ist etwas sehr Emotionales und wird von Menschen gemacht, die sich mit ihrem Amt stark verbunden fühlen.“

Leute wie Theo Kautzmann oder Peter Heuberger waren viele Jahre im Stadtrat und haben die Stadtpolitik sicherlich entscheidend mitgeprägt. Ihnen, und natürlich auch allen anderen,  galt der  Dank Schlimmers für eine gute, langjährige und konstruktive Zusammenarbeit. (desa)

Stimmenauszählung zum Amt des Beigeordneten: Schlimmer, Klein, Scharhag.
Foto: Ahme

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