Landau. Im Landauer Rathaus fand jetzt die konstituierende Sitzung des kommunalen Beirats für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen statt – und das mit einem äußerst spannenden Thema auf der Tagesordnung.
Gemeinsam mit dem Landesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Matthias Rösch, stellten der neu gewählte Vorsitzende Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, dessen Stellvertreter Dieter Steigner und der städtische Behindertenbeauftragte Maik Leidner im Rahmen der ersten Sitzung den Aktionsplan der Stadt Landau zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vor. Rösch, der eigens aus diesem Anlass nach Landau gekommen war, lobte in seinem Grußwort die engagierte Arbeit, die in Landau geleistet werde.
Ziel des Aktionsplans ist eine möglichst umfassende und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Er bündelt die Maßnahmen im Wirkungsbereich der Stadt Landau, definiert konkrete Vorhaben und soll dafür Sorge tragen, dass die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskommission möglichst umfassend in allen Feldern umgesetzt werden.
Dabei definiert der Aktionsplan die Bereiche „Bildung und Erziehung“, „Arbeit und Personalentwicklung“, „Bauen, Wohnen, Mobilität und Verkehr“, „Freizeit, Kultur und Sport“, „Gesundheit und Persönlichkeitsrechte“ sowie „Interessensvertretung und Öffentlichkeitsarbeit“.
„Der Aktionsplan für Landau ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer barrierefreieren Gesellschaft“, betonte Bürgermeister Dr. Ingenthron, dem das Sozialdezernat jetzt von OB Hirsch übertragen wurde.
Hirsch hatte als langjähriger Sozialdezernent den Beirat ins Leben gerufen und auch mit der Bearbeitung des Aktionsplans begonnen. „Mit den klar definierten Zielen und Maßnahmen präsentieren wir den Ratsmitgliedern keine Lösung von der Stange, sondern einen wahren Maßanzug, der die spezifischen Gegebenheiten Landaus berücksichtigt und Zuständigkeiten klar definiert“, so Dr. Ingenthron.
Beispielhaft für die im Aktionsplan formulierten Ziele seien etwa die Einrichtung inklusiver Angebote in der Volkshochschule, Elternabende zum Thema Inklusion an Schulen, der weitere Ausbau von Integrationsbetrieben in der Stadt, der barrierefreie Ausbau des ÖPNV oder die Einrichtung barrierefreier Spiel-, Sport- und Freizeitstätten.
Der Sozialdezernent dankte allen, die sich an der Erarbeitung beteiligt haben. Dem dienten in den vergangenen drei Jahren alleine 27 Sitzungen zur Beratung des Themas, nebst zahlreichen weiteren Terminen. „Der Aktionsplan ist ein echter Meilenstein auf dem Weg hin zu einer Stadt und einer Gesellschaft ohne Hürden und Barrieren“, so Dr. Ingenthron.
Der Aktionsplan soll in der kommenden Stadtratssitzung am Dienstag, 17. Dezember, verabschiedet werden und zunächst für die Dauer von fünf Jahren gelten. Danach ist eine Fortschreibung für weitere fünf Jahre vorgesehen.
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