Sonntag, 28. April 2024

Halbierte Brote sorgen für Ärger in Rheinland-Pfalz – Brandl: Regulierungsirrsinn

28. Juli 2023 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis, Rheinland-Pfalz, Südwestpfalz und Westpfalz

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

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Halbierte Brote: Eichamt sagt ja, aber nur mit Wiegen – Brandl fordert praxisnahe Regelungen

Ursprünglicher Artikel:

RLP/Südpfalz – Seit dieser Woche können Kunden in den Bäckereifilialen im Land keine halbierten Brote mehr kaufen.

Das berichtete die Rheinpfalz, die der Sache auf die Spur kam. Die Zeitung fand heraus: Das Landesamt für Mess- und Eichwesen hat verdeckte Kontrollen durchgeführt und Bußgelder in Höhe von mehreren hundert Euro pro Fall verhängt, wenn Bäckereien Brote ohne erneutes Wiegen durchgeschnitten und angeboten hatten. Das verstößt gegen das deutsche Eichgesetz, das eine Gewichtskontrolle vor dem Verkauf vorschreibt. Ausgenommen sind nur Brötchen und andere Backwaren bis 250 Gramm.

Brandl kritisiert Behördenwillkür

Gurke zu krumm, Banane zu dünn, Apfel zu groß – was bisher als EU-Richtlinie zu Stirnrunzeln geführt hat und am Ende Possen der EU-Bürokratie geblieben sind, ist wohl in Rheinland-Pfalz Realität geworden.

Vor allem ältere und alleinstehende Kunden schätzen die Möglichkeit, nur ein halbes Brot zu kaufen. Das weiß auch der Landtagsabgeordnete und Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Martin Brandl aus Rülzheim, der selbst aus einer Bäckerfamilie stammt.

„Das machen ältere Leute, Singles und alle Liebhaber von unserem guten Brot, die sich gerne durch die breite Vielfalt unserer Bäckereien probieren wollen“, sagt Brandl. „Noch nie habe ich die Sorge erlebt, jemand könnte am Ende eine Scheibe zu viel oder zu wenig bekommen haben. Die Halbierung eines Brots muss nicht reguliert werden. Es ist genau so ein Irrsinn, der die Menschen daran zweifeln lässt, ob sich Politik und Verwaltung um die tatsächlichen Probleme der Bürgerinnen und Bürger kümmern“, kritisiert Brandl.

Er fordert die zuständige FDP-Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt auf, „diesem Unsinn schnellstmöglich Einhalt zu bieten und dafür zu sorgen, dass das Landesamt wieder seinen Kernaufgaben nachgeht, statt das Bäckerhandwerk zu schikanieren und die Bevölkerung zu verärgern.“

Landesamt will Haltung überprüfen

Das Landesamt für Mess- und Eichwesen will seine harte Linie beim Verkauf von halbierten Broten überprüfen. Das bestätigte die Behörde am Freitag auf Anfrage der RHEINPFALZ am SONNTAG. Das Landesamt will demnach am  31. Juli 2023 intern beraten, wie es mit dem Thema „halbierte Brote“ weitergeht.

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