EZB-Chef will sich im Bundestag der Kritik aus Deutschland stellen

28. April 2016 | Kategorie: Wirtschaft
Foto:dts Nachrichtenagentur

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Berlin – EZB-Chef Mario Draghi will sich im Bundestag der Kritik an der Niedrigzins-Politik der EZB und seine Person stellen. Er werde eine entsprechende Einladung annehmen, sagte Draghi der „Bild“ .

„Ich freue mich darauf“, so der EZB-Chef. „Eine höflich und konstruktiv geführte Debatte ist durchaus willkommen und hilft uns sogar, unsere Politik zu erklären.“ Zugleich unterstrich er die Unabhängigkeit der EZB. „Die EZB gehorcht den Gesetzen, nicht den Politikern. Oder wie es einer meiner Vorgänger gesagt hat: Es ist normal, dass Politiker unser Tun kommentieren. Aber es wäre unnormal, wenn wir darauf hörten.“

Mit Blick auf die Debatte um seine italienische Staatsangehörigkeit und Forderungen, der nächste EZB-Chef müsse ein Deutscher sein, sagte Draghi: „Dass ich Italiener bin, interessiert außer den deutschen Medien wirklich niemanden in der Welt. Und was würde es auch ändern, wenn ein Nicht-Italiener jetzt im Amt wäre? Nichts. Er oder sie würde denselben Kurs verfolgen wie wir.“

Der Politik des billigen Geldes und extrem niedriger Zinsen stellte Draghi ein gutes Zeugnis aus: „Unsere Politik funktioniert, aber wir müssen Geduld haben; das Vertrauen der Investoren ist noch nicht wieder voll hergestellt.

Seit zwei Jahren wächst die Wirtschaft der Eurozone Monat für Monat, Banken vergeben Kredite, die Arbeitslosigkeit sinkt langsam aber sicher“, sagte der EZB-Chef. „Die Euro-Staaten können inzwischen wieder mehr deutsche Ausfuhren kaufen, was für deutsche Firmen Rückgänge im Handel mit China zum Teil ausgleicht. Aber es ist ein langsamer Prozess, weil diese Krise die schwerste seit dem 2. Weltkrieg war.“ (dts Nachrichtenagentur)

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