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Kitaplatz-Anspruch ab 1. August: FDP stellt sich hinter DGB-Chef Muscheid – harte Kritik an Landesregierung

11. Juli 2013 | Kategorie: Politik regional, Politik Rheinland-Pfalz, Regional

 

Der FDP-Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing.
Foto: Licht

Mainz – Der DGB (Deutsche Gewerkschaftsbund) kritisierte die schlechte Bezahlung von Erziehern und die zu großen Gruppen der unter Dreijährigen. Und bekommt Schützenhilfe von unerwarteter Seite: Der rheinland-pfälzischen FDP.

„Der DGB weist zu Recht darauf hin, dass die Landesregierung sich nicht für eine bessere Bezahlung der Erzieher einsetzt“, sagte der FDP-Landesvorsitzende, Dr. Volker Wissing.

„Wer sich die Arbeitsbedingungen von Erziehern unter der rot-grünen Landesregierung ansieht, kann nur noch den Kopf schütteln“, so der FDP-Vorsitzende. Nicht nur in der Wirtschaftspolitik, auch im Bereich frühkindlicher Bildung seien die Grünen der größte Flop für Rheinland-Pfalz.
Wissing: „Rheinland-Pfalz hat die schlechteste Landesregierung seit Bestehen des Bundeslandes“. Außer einem netten Lächeln produziere die rot-grüne Regierung nur Mist, so der FDP-Chef. Die Grünen seien im Kabinett sichtlich überfordert.

Anspruch auf Betreuungsplatz zum 1. Agust

Hintergrund: Ab dem 1. August diesen Jahres haben Kinder im Alter von bis zu drei Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Kinder unter drei Jahren seit 2012 um 6,1 Prozent gestiegen. Der Anstieg lag damit aber deutlich unter dem durchschnittlichen Anstieg von 9,1 Prozent in den alten Bundesländern.

Muscheid: Mangel an Erziehern

Der rheinland-pfälzische DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid hatte dazu gesagt: „Die Zahlen des statistischen Bundesamts zeigen deutlich: Noch immer fehlen in Rheinland-Pfalz Plätze. Dies lässt befürchten, dass die benötigten Plätze nur noch über Qualitätseinbußen zu bekommen sind.“ Ein großes Problem sei der Mangel an Erziehern.

„Vor allem in den großen Städten, wo der Bedarf an Betreuungsplätzen besonders groß ist“, so Muscheid. Gute frühkindliche Bildung brauche aber kleine Gruppen und ausreichend Personal. Der DGB fordert deshalb für die Betreuung von unter Dreijährigen ein Betreuungsverhältnis von maximal eins zu vier, für die über Dreijährigen maximal eins zu acht.

„Für eine echte Qualitätsoffensive müssen mehr Erzieher ausgebildet und eingestellt werden. Doch zu den derzeitigen Arbeitsbedingungen lässt sich kaum qualifiziertes Personal finden. Auch die schlechte Bezahlung steht im krassen Widerspruch zu den gestiegenen Anforderungen an den Beruf“, so Muscheid. Ein Betreuungsangebot von schlechter Qualität könne sich Rheinland-Pfalz aber nicht leisten, da es die Chancen, die frühkindliche Bildung bietet, konterkariere. „Wir fordern daher die Landesregierung auf, sich für eine bessere Bezahlung der Erzieher einzusetzen und ausreichend Finanzmittel für den weiteren Ausbau der Betreuung zur Verfügung zu stellen“, sagt Muscheid. (red/cli)

 

 

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