Samstag, 27. April 2024

Bürgermeister Marcus Schaile ruft zum Energiesparen auf

12. Juli 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Marcus Schaile

Germersheim – Die Lage am Energiemarkt ist sehr angespannt. Die Gasimporte aus Russland sind seit Mitte Juni auf 40 Prozent gesunken und seit dem 11. Juli für mindestens 10 Tage unterbrochen.

Niemand kann sagen, wie es weitergeht. Aufgrund dieser Situation haben sich die Preise an den Energiemärkten (Strom und Gas) in den letzten Wochen nochmals deutlich gesteigert, obwohl sie bereits vorher schon auf sehr hohem Niveau waren. Die Bundesregierung hat nun eine Reihe von Gesetzen auf den Weg gebraucht, die helfen sollen, die Gasversorgung für alle, auch für den kommenden Winter zu sichern.

„Sie können sich sicher sein, dass die Stadt und die Stadtwerke Germersheim gemeinsam alles tun werden, um eine Gasmangellage zu vermeiden“, so Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile. „Die Mitarbeiter*innen der Stadt arbeiten derzeit daran, noch kurzfristig Energiesparmaßnahmen umzusetzen. Aufgrund der aktuellen Lage bitte ich jede Bürgerin und jeden Bürger darum, seinen persönlichen Energieverbrauch kritisch zu prüfen und einzuschränken. Ich bin mir sicher, dass jeder einen Ansatz zum Sparen finden wird. Bitte machen auch Sie mit! Denn Energiesparen spart Geld und es sichert uns allen wichtiges Gas, das wir im Winter dringend zum Heizen brauchen“, appelliert der Stadtchef.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Germersheim, Dr. Wolfram Baumgartner, findet das alte Sprichwort „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ sehr passend. Er hält eine leichte Absenkung der Raumtemperatur oder das Ausschalten der Warmwasserzirkulation für fast überall möglich. „Der empörte Aufschrei, der bei solchen Vorschlägen erfolgt, ist unüberlegt. Wollen wir sechs Monate „unbesorgt weiterwirtschaften“ und dann „plötzlich und unerwartet“ feststellen, dass es nicht mehr genügend Energie gibt? Das passiert hoffentlich nicht“, so Baumgartner.

Da möglicherweise eine Energiekrise bevorsteht, möchten Schaile und Baumgartner die Bürger der Stadt Germersheim über die aktuelle Lage informieren sowie einen kurzen Ausblick über mögliche Lösungsansätze geben.

Dazu heißt es: „Eine der wichtigsten kurzfristigen Aufgaben ist die Aufrechterhaltung des Gashandels, damit auch wir weiterhin Gas geliefert bekommen. Die Großhändler kaufen derzeit Ersatzmengen für die ausgebliebenen Gasimporte aus Russland zu extrem hohen Preisen am Markt. Diese Mehrkosten bewegen sich im Monat im Milliardenbereich.

Der Staat muss eine Lösung finden, die Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit) der Großhandelsebene zu verhindern, da sonst der komplette Gashandel zusammenbricht. Hierfür gibt es mehrere Ansätze: der Staat könnte sich an den Unternehmen beteiligen (ähnlich wie beim Lufthansa-Rettungspaket), er kann Kreditlinien zusichern oder Zuschüsse geben. In jedem Fall wird Teil der Kosten auch über die Lieferkette an die Letztverbraucher (uns alle) weitergegeben. Wie und wann das erfolgt steht noch nicht genau fest. Als weitere Bausteine benötigen wir möglichst schnell möglichst viele zusätzliche Gaslieferungen, bspw. aus Norwegen oder über LNG-Lieferungen (verflüssigtes Erdgas).

Da wir im Sommer einen viel niedrigeren Gasverbrauch haben als im Winter, gibt es kurzfristig keinen Gasmangel. Das ist aber zu kurz gedacht, da wir jetzt im Sommer die Speicher füllen müssen, damit wir im Winter genügend Gas haben. Die Appelle jetzt Gas zu sparen sind richtig, da niemand vorhersagen kann, wie sich die weiteren Lieferungen entwickeln. Was wir jetzt sparen, können wir zum Befüllen der Speicher nutzen und es spart uns direkt Geld.

Wenn wir im Winter in eine Gasmangellage bekommen, dann soll die Versorgung der Haushalte und vergleichbarer Einrichtungen mit Heizgas möglichst sichergestellt werden. Hierzu könnte notfalls der Gasverbrauch von industriellen Großkunden eingeschränkt oder gar unterbrochen werden. Beides hätte massive negative Auswirkungen auf uns alle und nicht nur für die Mitarbeiter*innen der betroffenen Unternehmen.“

Energiespartipps  gibt es auch auf: Energiespartipps-Strom-Gas-Wasser.pdf (stw-ger.de)

 

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