Freitag, 26. April 2024

50 Jahre Verbandsgemeinde Maikammer mit Festredner Dr. Bernhard Vogel: Grund zu feiern und zu danken

18. Mai 2022 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Feierten 50 Jahre VG Maikammer: (v.l.: Timo Glaser, Alt-Bürgermeister Norbert Hesch, OB Weigel, Bürgermeister Karl Schäfer, Prof. Dr. Vogel, VG-Bürgermeisterin Gabriele Flach, Landrat Seefeldt, Beigeordnete Nadine Anton und Mdl Florian Maier.)
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Maikammer. Am 16. Mai 1972 fand die erste konstituierende Sitzung des Verbandsgemeinderats der neu gegründeten Verbandsgemeinde Maikammer statt. Auf den Tag genau 50 Jahre später wurde dieses Jubiläum im Bürgerhaus mit einem festlichen Empfang begangen.

Mit Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Bernhard Vogel begrüßte VG-Bürgermeisterin Gabriele Flach einen Festredner, der als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident von 1976 bis 1988 und als Ministerpräsident Thüringens von 1992 bis 2003 die Politik dieser Länder entscheidend geprägt hat.

Mit dabei waren Gäste aus der Kommunalpolitik wie Landrat Dietmar Seefeldt, der Neustadter OB Weigel, MdL Florian Maier, der Vorgänger im Amt, Karl Schäfer, und wiederum dessen Vorgänger Norbert Hesch. Schäfer, Hesch und Flach in einer späteren Fragerunde von den Beigeordneten Nadine Anton und Timo Glaser unterhaltsam zur VG Maikammer in ihren Ausprägungen in der 50-jährigen Geschichte befragt.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Vokalquartett Junge Kantorei St. Martin und Prof. Pirmin Grehl (Flöte) und Christian Fritz, Klavier.

Brückenschlag von der Vergangenheit in die Zukunft

Es sei eine hervorragende Gelegenheit, so Flach einen Brückenschlag von der Vergangenheit in die Zukunft der Verbandsgemeinde zu unternehmen. Die ersten Jahre nach der Gründung hätten viel Kraft gefordert, denn die Verwaltungen aus drei Orten und deren Bürger mussten zu einer Einheit zusammen geführt werden. Die Verwaltung war fast 10 Jahre in einem Provisorium, nämlich in Holzpavillons untergebracht.

Überdurchschnittliche Wirtschaftskraft, Bürgernähe, eine solide Finanzsituation, attraktive Freizeitmöglichkeiten, ausgeprägter Gemeinsinn und ehrenamtliches Engagement zeichneten die „Einzigartigkeit der Verbandsgemeinde“ aus, so Flach. Bei der Gebietsreform sollte ja die VG Maikammer aufgrund ihrer Größe zur VG Edenkoben kommen. 2015 hat der Verfassungsgerichtshof anders entschieden – die VG Maikammer blieb eigenständig, die Fusion mit VG Edenkoben war geplatzt.

Flach zählte „Blitzlichter“ aus den vergangenen Jahrzehnten auf: 1982 wurde das neue Rathaus fertig gestellt, jetzt steht eine Sanierung und ein barrierefreier Umbau an. Hochwasserrückhaltebecken, eine Zentralkläranlage, ein neuer Wasserspeier im Alsterweiler Tälchen, Expo-Standort und Vizesieger beim europäischen Dorferneuerungswettbewerb sind weitere wichtige Meilensteine.

Blick in die Zukunft: Integration von 80 Flüchtlingen aus der Ukraine, Digitalisierung der Grundschulen, Planungen bei der Gewässerentwicklung, Freizeiteinrichtungen, Feuerwehr und natürlich das Kalmitbad, das vor wenigen Tagen wieder eröffnet worden ist.

Reden von Vogel, Maier, Seefeldt und Weigel 

Professor Vogel ging in seiner Rede auch auf die Normenkontrollklage vor dem Verfassungsgericht ein: „Das war ein mutmachendes Urteil, denn die Größe einer VG sagt nichts über ihre Effektivität aus!“

Er sei zutiefst besorgt, dass es wohl nun eine Zeitenwende und wieder Krieg in Europa gebe. „Wir dürfen nicht verzagen und die Augen schließen, sondern müssen uns den Herausforderungen stellen“, so Vogel. Mit Mut und Zuversicht in eine Sache gehen, sei wichtig.

„Der Weintourismus sei für die VG Maikammer regelrecht erfunden worden, so Maier und Seefeldt. Es sei damals ein „genialer Gedanke“ gewesen, für den Erhalt der Selbstständigkeit zu kämpfen.

Als gute „Nachbarin“ bezeichnete OB Weigel das Verhältnis zwischen der VG Maikammer und der Stadt Neustadt. Er bedankte sich für die gute interkommunale Zusammenarbeit und ein funktionierendes Gemeinwesen, das auch die Kreisfreiheit der Städte und die Eigenständigkeit von VGs wert schätze. (desa)

Diskussionsbeitrag Karl Schäfer

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