Freitag, 26. April 2024

Weihnachtsmarkt Hauenstein abgesagt

23. November 2021 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Impression vom noch unbeschwerten Weihnachtsmarkt Hauenstein 2019 (Ausschnitt). Am 5. Januar 2020 berichtete dann die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einem „neuartigen Virus“.
Foto: W. G. Stähle

Verbandsgemeinde Hauenstein (Südwestpfalz). Der für dieses Jahr geplante traditionelle Weihnachtsmarkt in Hauenstein (Ortsgemeinde) wurde am 22. November abgesagt.

Bis zuletzt waren die Vorbereitungsarbeiten gelaufen. Letztendlich sei „nach langen und intensiven Überlegungen“ keine andere Entscheidung möglich gewesen, teilt Ortsbürgermeister Michael Zimmermann mit.

„Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff, die Inzidenzen steigen ständig weiter“, so Michael Zimmermann. Neben der allgemeinen Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Südwestpfalz (gegenwärtig 306,6) sei besonders beunruhigend die extrem hohe Zahl der Neuinfektionen unter den fünf- bis 14-jährigen von aktuell 904,4.

„Die extremen Zahlen haben mich dazu bewogen, die Entscheidung für die Absage des Weihnachtsmarkts zu treffen. Es ist uns sehr schwer gefallen da es unser gemeinsames Bestreben war, den Weihnachtsmarkt durchzuführen.“ Die Fakten ließen allerdings keine andere Entscheidung zu. „Das ist sehr bedauerlich aber unumgänglich“, betont Bürgermeister Zimmermann. Er bitte alle um Verständnis.

Einen von Stahlgittern umgeben Weihnachtsmarkt mit Kontrolle der Impfnachweise am Zugang und Sicherheitskräften könne man sich nicht vorstellen, sagt Michael Zimmermann im Gespräch. „Das passt einfach nicht zusammen. Beim ‚Keschdemarkt‘ (Kastanienmarkt, 17. Oktober) war das anders.“ Zudem wäre wie immer der Nikolaus gekommen. Da wolle und könne man die Kinder nicht auf einmeterfünfzig Abstand halten müssen.

Auf eine 3-G oder 2-G-Regel alleine hätte man sich nicht verlassen wollen, auch aus Rücksicht den Kindern gegenüber, die noch nicht geimpft werden. Die eigentlich vorgesehene Musik, Ansprachen und so weiter, was zu Ansammlungen führt, hätte dementsprechend entfallen müssen. Auch am Glühweinstand wäre mit Abstand und Maske kaum weihnachtliche Stimmung und Geselligkeit aufgekommen.

„Für die Kinder werden wir uns etwas überlegen“, kündigt Hauensteins Ortsbürgermeister an. So werde auch von dem bereits Beschafften nichts verderben. „Im vergangen Jahr bin ich durch die Kindergärten und Schulen gezogen und hab‘ Nikoläuse überreicht. Ob wir so etwas wieder machen oder jedem Kind eine Tüte vor die Türe stellen, wird noch entschieden.“

Von der großen Politik alleine gelassen

Von der „großen Politik“ fühle man sich in diesem Fall alleine gelassen, beantwortete Michael Zimmermann die entsprechende Frage. „Unsere Landesmutter lächelt und lässt alles zu, aber die Entscheidung wird nach unten delegiert. Andere Bundesländer haben uns da was vorgemacht, zentral Gebote und Verbote ausgesprochen und nicht die Verantwortung auf die Leute vor Ort verlagert.“

Auch andere Adventsveranstaltungen abgesagt

Auch Spirkelbach, (Verbandsgemeinde Hauenstein) hat seinen traditionellen „Weihnachtswald“ abgesagt. Ob in Hinterweidenthal wie gewohnt am Samstagabend vor dem dritten Advent (11. Dezember) der Nikolaus kommen kann ist noch offen. In Schwanheim werden die „Adventsfenster“ an verschiedenen Wohnhäusern wieder gestaltet, dieses Jahr allerdings ohne Rahmenprogramm.
(Werner G. Stähle)

 

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