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Vierte Amtszeit: Merkel bestätigt Kanzlerkandidatur für 2017

20. November 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Tritt wieder an: Bundeskanzlerin Angela Merkel.  Foto: dts Nachrichtenagentur

Tritt wieder an: Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will eine vierte Amtszeit. Sie kandidiere erneut als CDU-Vorsitzende und Spitzenkandidatin der Union bei den Bundestagswahlen 2017, kündigte sie am Sonntag an.

Der geeignete Zeitpunkt für die erneute Kandidatur sei gekommen, die Entscheidung sei für sie nach elf Jahren im Amt „alles andere als trivial“, so Merkel im Konrad-Adenauer-Haus. Sie haben „unendlich viel darüber nachgedacht“, ob sie erneut kandidieren solle.

„Für mich spüre ich, dass ich meinem Land und meiner Partei etwas zurückgeben kann, was mir gegeben wird“, sagte Merkel weiter.

Die kommende Wahl in zehn Monaten werde wie keine andere seit der Wiedervereinigung sein. Merkel warnte vor Anfechtungen von links und rechts: Sie mahnte zur Vorsicht vor Populismus und einer möglichen rot-rot-grünen Koalition nach der Wahl.

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die Zeitung „Bild am Sonntag“ begrüßen 55 Prozent der Bundesbürger eine weitere Amtszeit der 62-Jährigen.

Zuletzt hatte sich auch CSU-Chef Horst Seehofer für Merkel ausgesprochen und die Unterstützung seiner Partei angekündigt. An einer „gemeinsamen Kanzlerkandidatin“ könne niemand mehr ernsthaft zweifeln. Die Reaktionen aus Bayern auf die offizelle Ankündigung der Kanzlerin  war allerdings eher verhalten.

SPD-Vize Stegner: Merkel zieht mit Hypothek in den Wahlkampf

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner sieht im Streit der Unionsparteien über die Flüchtlingspolitik eine Belastung für die neuerliche Kanzlerkandidatur von CDU-Chefin Angela Merkel: „Die Zwietracht zwischen CDU und CSU wird als Hypothek im Wahlkampf blieben“, sagte Stegner.

Klöckner: Merkel ist gradlinig und verlässlich

Nach Ansicht von CDU-Vize-Chefin Julia Klöckner hingegen steht Merkel „für Stabilität, Verlässlichkeit und Bedachtsamkeit“. Merkel sei eine Regierungschefin, die „nicht hektisch, sondern abwägend“ reagiere, sagte Klöckner. „Sie hat uns mit ihrer Geradlinigkeit und Unaufgeregtheit sehr sicher durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geführt“, betonte Klöckner.

Merkels Stärke sei es, auch in schwierigen Zeiten ruhig und klar zu bleiben.

Hofreiter sieht erneute Merkel-Kandidatur skeptisch

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter hat sich skeptisch zur Absicht von Angela Merkel geäußert.

„Ich bin mal sehr gespannt, wie Angela Merkel ihren eigenen Laden zusammenhalten will“, sagte Hofreiter dem „Handelsblatt“. „Die CSU rückt ja immer wieder deutlich von ihr ab.“

Es reiche nicht, die Personalfrage zu klären: Die Union müsse zunächst ihre politischen Gemeinsamkeiten klären, sagte der Grünen-Politiker.

„Wir werden Frau Merkel mit Blick auf die Wahl 2017 für das kritisieren, was ihre Regierung unterlassen oder falsch gesteuert hat. Wir brauchen endlich konsequenten Klimaschutz mit Vorrang für Erneuerbare Energien, Kohleausstieg und einer Verkehrswende hin zu emissionsfreier Mobilität. Und wir müssen den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, mit mehr Investitionen in Integration, sozialem Wohnungsbau und einer Vermögenssteuer für Superreiche.“

(dts Nachrichtenagentur/red)

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3 Kommentare auf "Vierte Amtszeit: Merkel bestätigt Kanzlerkandidatur für 2017"

  1. Haardtriechel sagt:

    …haltet aus, die Angie haut uns raus.
    Arme, alte, alternativlose CDU.

  2. Achim Wischnewski sagt:

    Uns‘ Alex formuliert mal wieder präzise, was Sache ist im Blockflötenregime:

    „„Angela Merkel beweist mit der Absicht, zum vierten Mal für die Kanzlerschaft zu kandidieren, völlige Instinktlosigkeit. Sie hat in ihren drei Amtsperioden dem deutschen Staat und Volk massiven Schaden verursacht. Sei es die verkorkste Energiewende, die unverantwortliche Eurorettung oder die beispiellose Asylkatastrophe. Frau Merkel hat sich ausschließlich als Flüchtlingskanzlerin zum Schaden Deutschlands profiliert. Damit hat sie die deutschen Zukunftschancen verspielt.
    Durch ihre nur am Machterhalt ausgerichtete politische Beliebigkeit verfallen Bildung, innere Sicherheit und soziale Absicherung. In allen drängenden Fragen herrscht seit elf Jahren Reformstau.
    Unter Merkel ist auch die Demokratie in Deutschland verkümmert und zu einer Allparteienkoalition mutiert. Von der CSU bis zu den Grünen gibt es keine echte Unterscheidung mehr.“

    „Es wird also 2017 an den Wählern sein, das verkrustete Merkelkartell zu beseitigen. Denn dann gibt es eine Alternative zur Alternativlosigkeit der Kanzlerin: die Alternative für Deutschland.“
    Ich würde hier formulieren: ‚Es gibt eine Alternative zur durchgeknallten Blockflöte!‘

  3. Ambrosia sagt:

    Götterdämmerung! Arme, alternativlose CDU. Das wird den Abwärtstrend beschleunigen. Die CDU/CSU ein Haufen kopfloser, laut gackernder Hühner mit einer durchgeknallten Oberhenne und Seehofer als kastrierte Obergockel.
    Wer will die denn wählen????