Kandel – In Kandel hat die SPD mit der Nominierung von Hans Hruschka für das Amt des Stadtbürgermeisters für eine große Überraschung gesorgt. Der Quereinsteiger setzte sich mit überwältigender Mehrheit bei der Mitgliederversammlung der örtlichen SPD am Dienstagabend durch.
Von den 31 anwesenden Personen waren 30 stimmberechtigt. Hruschka (Jahrgang 1970) erhielt 26 Stimmen, drei Personen enthielten sich und eine Stimme ging an den weiteren Kandidaten Bernd Strauß. Die Kommunalwahlen finden am 9. Juni 2024 statt, zeitglich mit der Europawahl.
Gesundheit und Jugend im Fokus
Hruschka, der in der Region auch für seine Musik bekannt ist, hat erste Ideen davon, wie er Kandel bereichern möchte. Er will sich für eine deutlich bessere Gesundheitsversorgung in der Stadt einsetzen. Ein Anliegen dazu wäre die mögliche Wiederbelebung des Projekts Ärztehaus, so Hruschka.
Dass er bislang keine kommunalpolitische Erfahrung hat, räumte Hruschka offen ein. In den kommenden Monaten plant er, zahlreiche Gespräche mit erfahrenen Mitgliedern der SPD zu führen, darunter der Verbandsbürgermeister Volker Poß und Mike Schönlaub von der Verwaltung, wie er dem Pfalz-Express sagte. Von ihnen erhofft er sich wertvolle Einblicke und Ratschläge, um sich in der Kommunalpolitik zurechtzufinden. „Richtig reinknien“ will er sich.
Hruschka, selbstständiger Buchbindermeister, will auch die Jugend fördern und Jugendliche motivieren, sich einzubringen. Er schlägt vor, einen Jugendstadtrat zu gründen, den man ernst nimmt und dessen Machbarkeit prüft. Mehr Sichtbarkeit für die Jugendlichen will er schaffen und ihnen mehr Möglichkeiten und Plätze bieten, aktiv zu werden. “Wir müssen Platz machen und sagen: Jetzt seid ihr mal dran. Wir wollen nicht, dass die Kids abwandern. Das müssen wir ändern”, meint er.
Digitalisierung und Wochenmarkt
Hruschka hat außerdem die Barrierefreiheit und Digitalisierung im Blick. Er strebt an, die Stadtratsitzungen online zugänglich zu machen, was kostengünstig für die Stadt wäre und gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert bieten könnte, indem mehr Bürger erreicht werden.
Die Thematik des Wochenmarkts liegt ebenfalls in seinem Fokus. Er denkt darüber nach, den Wochenmarkt auf den Marktplatz zu verlegen und das Angebot zu erweitern, um so eine Begegnungsstätte für die Bürger zu schaffen, die allen Bedürfnissen gerecht wird.
Sein Ziel ist es, Kandel als attraktive und lebenswerte Stadt, in der sich alle Bürger wohlfühlen können, zu optimieren. (cli)
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